Estland: Neuville mit neuem Selbstvertrauen vorne
Die Safari-Rallye in Kenia mit ihren unangenehmen Folgen wie Disqualifikation ist für Thierry Neuville vergessen. Bei der vierten von sieben aufeinander folgenden Schotterrallyes übernahm Neuville im Hyundai i20 Rally1 auf der zweiten von 21 Highspeed-Schotterprüfungen die Führung. Nach der vierten von acht Entscheidungen der ersten Etappe lag der Ostbelgier knapp 6,8 Sekunden vor dem Vorjahressieger und in der WRC führenden Titelverteidiger Kalle Rovanperä und 13,0 Sekunden vor dem Vorjahreszweiten Elfyn Evans, beide im Toyota GR Yaris Rally1.
Der Leader Neuville berichtete: «Ich musste auf der letzten Prüfung ein bisschen kämpfen. Wenn die Oberfläche hart ist, ist der Griff sehr niedrig und ich habe damit zu kämpfen. Ich bin ein paar Mal ein wenig gerutscht, aber ich hatte Spaß und das Auto fühlt sich nicht so schlecht an.»
Rovanperä, als WRC-Leader wieder als Erster auf der Schotterpiste, war mit seiner Leistung zufrieden: «Auf jeden Fall haben wir alles getan, was wir konnten. Ich habe den ganzen Morgen wirklich hart gepusht.»
Evans meinte fast wie immer etwas kritisch: «Es fühlte sich nicht gut an, ehrlich zu sein. Ich kann es nicht so wenden, wie ich es will, wir kämpfen momentan.»
Esapekka Lappi verlor seinen dritten Rang, weil die Hybrideinheit, die 130 zusätzliche PS bringt, in seinem Hyundai ausgefallen war und wurde zur Etappenmitte auf dem vierten Rang (+ 34,4) geführt. Mit dem Abstand von 5,3 Sekunden folgte ihm sein finnischer Landsmann Teemu Suninen bei seinem Rally1-Debüt im Hyundai i20.
Schweden-Sieger Ott Tänak kann seinen zweiten Triumph nach 2020 bei seinem Heimspiel vergessen. Wegen Motorenwechsels am Ford Puma Rally1 nach seinen Problemen im Shakedown ist der Este mit fünf Strafminuten belastet. Der Lokalmatador entschädigt seine viele Landsleute an den Schotterpisten mit einem Bestzeiten-Festival. Er setzte bislang alle vier Bestmarken.
In der WRC2-Wertung ist Oliver Solberg der Dirigent. Auf der achten Position (+ 1:32,6) führte der der 21 Jahre junge Škoda-Pilot das Fabia-Quintett an, 13,5 Sekunden vor Andreas Mikkelsen und 24,4 Sekunden vor Gus Greensmith.
Für den dreifachen Deutschen Champion und Europameister Armin Kremer und seine Tochter Ella war der erste Estland-Tag schon auf der ersten Prüfung im Škoda Fabia beendet, wie Kremer auf Facebook selbst meldet: «Nicht gerade ein idealer Start in die Rallye Estland für uns. Auf der ersten Prüfung haben wir in der zweiten Kurve unglücklich einen Stein getroffen – und mussten das Auto abstellen. Das bedeutet für morgen gleich einmal zehn Minuten Rückstand auf die direkte Konkurrenz. Mal sehen, was mit dieser Hypothek noch geht. Aufgegeben wird aber nicht.»
| Stand nach 4 von 21 Prüfungen |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit |
1 | Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai | 35:31,0 |
2 | Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota | + 6,8 |
3 | Evans/Martin (GB), Toyota | + 13,0 |
4 | Lappi/Ferm (FIN), Hyundai | + 14,3 |
5 | Suninen/Markkula (FIN), Hyundai | + 19,6 |
6 | Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota | + 29,7 |
7 | Loubet/Gilsoul (F/B), Ford | + 30,5 |
8 | Solberg/Edmondson (S/GB), Škoda | + 1:32,6 |
9 | Mikkelsen/Eriksen (N), Skoda | + 1:46,1 |
10 | Greensmith/Andersson (GB/S), Škoda | + 1:57,0 |
Rallye Estland bei Red Bull TV
Nach der Rallye Safari wird Red Bull TV auch die Rallye Estland (20. bis 23. Juli 2023) mit Live-Streams verfolgen. Jeweils um 22 Uhr MESZ wird es bei Red Bull TV am Freitag (21. Juli), am Samstag (22. Juli) und am Sonntag (23. Juli) die Highlights des jeweiligen Tages zu sehen geben.
Rallye Estland auf ServusTV:
Samstag. 22. Juli 2023:
15:00 Uhr MESZ: WP 14 Kanepi 1 (= 16,48 km)*
18:00 Uhr MESZ: WP 16 Kanepi 2 (= 16,48 km)*
Sonntag, 23. Juli 2023:
08:00 Uhr MESZ: WP 19 Kampia 1 (= 18,50 km)*
12:00 Uhr MESZ: WP 21 Kampia 2 (Power Stage/18,50 km)
* gute Englisch-Kenntnisse erforderlich