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Akropolis: Mikkelsen und Pajari kämpfen um WRC2-Titel

Von Toni Hoffmann
Beim zehnten Lauf zur diesjährigen Rallye-WM in Griecehnland peilen Andreas Mikkelsen und Torstein Eriksen mit dem Škoda Fabia RS Rally2 ihren dritten WRC2-Klassensieg der Saison an.
Nach dem Erfolg bei seinem WM-Heimspiel reist Fabia RS Rally2-Fahrer Sami Pajari zusammen mit Copilotin Enni Mälkönen als WRC2-Dritter zur Akropolis-Rallye Griechenland. Als Mitfavoriten setzen auch Oliver Solberg/Elliott Edmondson und Gus Greensmith/Jonas Andersson für die Akropolis wieder auf einen Škoda Fabia RS Rally2 von Toksport WRT.

Die Škoda Fabia RS Rally2-Crew Sami Pajari/Enni Mälkönen reist mit dem Rückenwind ihres ersten Siegs in der WRC2-Klasse der FIA Rallye-Weltmeisterschaft zur Akropolis-Rallye Griechenland (7. bis 10. September 2023). Die Youngster haben den vorherigen WM-Lauf in Finnland gewonnen, ihr Heimspiel. Platz vier genügte dort für Andreas Mikkelsen und Torstein Eriksen mit einem weiteren Fabia RS Rally2, um sich an die Spitze der WRC2-Fahrer- und Beifahrerwertung zu setzen. Ihre Team- und Markenkollegen bei Toksport WRT, Oliver Solberg/Elliott Edmondson und Gus Greensmith/Jonas Andersson, peilen ebenfalls ein Topresultat an: Nur mit einem jeweils zweiten WRC2-Laufsieg der Saison können sie ihre Titelambitionen bewahren. 17 der 30 Teilnehmer, die bei dem griechischen Rallye-Klassiker in der WRC2-Kategorie an den Start gehen, setzen auf einen Škoda Fabia.

Der Kampf um die WRC2-Meisterschaft innerhalb der Rallye-WM verspricht unter der brütenden Sommersonne Griechenlands zu einer heißen Angelegenheit zu werden: Mindestens fünf Fahrer können sich noch immer gute Chancen auf den Titel ausrechnen. Vier von ihnen drehen jeweils am Lenkrad eines Škoda Fabia RS Rally2, der von Toksport WRT aus Quiddelbach am Nürburgring eingesetzt wird: Der Norweger Andreas Mikkelsen führt die Tabelle mit 82 Punkten an, Sami Pajari ist mit 71 Zählern Dritter. Oliver Solberg aus Schweden (64 Punkte) und der Brite Gus Greensmith (62) folgen auf den weiteren Plätzen. Doch dieses scheinbar klare Bild trügt. Da die Regeln besagen, dass jeder Fahrer nur sieben der 13 WM-Läufe für die Wertung nominieren darf, ergeben sich unterschiedliche Ausgangspositionen: Während Mikkelsen und Greensmith ihre Punkte bei vier Veranstaltungen errungen haben, gingen Pajari und Solberg bereits fünfmal an den Start.

Mikkelsen kann der «Rallye der Götter», wie der griechische WM-Lauf auch genannt wird, vergleichsweise gelassen entgegen blicken. «Ich muss auf den rohen Schotterpisten die richtige Balance zwischen Attacke und vorsichtigem Umgang mit der Technik finden», beschreibt der 34-Jährige seinen Plan, wie er es etwas umsichtiger angehen lassen will. Er hatte die WRC2-Klasse der Rallye Griechenland bereits 2021 mit einem Škoda Fabia Rally2 evo gewonnen und sich im gleichen Jahr zum Champion gekrönt. In der vergangenen Saison fuhr er zusammen mit Beifahrer Torstein Eriksen auf den siebten Rang, nachdem sie auf der Zuschauerprüfung im Athener Olympia-Stadion mit einer massiven Streckenbegrenzung unliebsam in Kontakt geraten waren.

Im Gegensatz zu Mikkelsens zurückhaltender Herangehensweise scheint das Motto für Sami Pajari und den ebenfalls 21 Jahre jungen Oliver Solberg eher «Schrott oder Pott» zu lauten. Der Finne tritt nach dem WRC2-Sieg bei seinem Heimspiel mit großem Selbstvertrauen bei der Akropolis an. «Ich liebe Schotter-Rallyes», so Pajari. «Aber die Wertungsprüfungen in Griechenland sind viel härter und kein Vergleich zu jenen in meiner Heimat. Auch wenn ich weiß, wie robust und zuverlässig der Škoda Fabia RS Rally2 ist: In manchen Passagen kannst du nicht Vollgas fahren, denn das würde das Auto zerstören.»

Oliver Solberg und sein britischer Beifahrer Elliott Edmondson konnten Pajari und dessen Copilotin Enni Mälkönen beim finnischen Schotter-Grand-Prix in der Gesamtwertung klar schlagen – der Sohn des ehemaligen Rallye-Weltmeisters Petter Solberg hatte die Rallye jedoch nicht als eine jener sieben Läufe nominiert, bei denen er WM-Punkte sammeln kann. Der Umstand ist umso unglücklicher, da der Schwede bei zwei angemeldeten Veranstaltungen bereits Nullrunden zu verzeichnen hat. «Natürlich wäre es im Rückblick besser gewesen, wir hätten uns bei der Finnland für WM-Punkte eingeschrieben. Aber es ist, wie es ist“» weiß Solberg, der sich jetzt voll auf die Rallye Griechenland konzentriert.

Auch Gus Greensmith kämpft gegen einen Rückstand an: Nach seinem Ausfall in Finnland musste der Londoner bereits sein Streichresultat hinnehmen – von den sieben nominierten WRC2-Läufen fließen nur die besten sechs in die Meisterschaftswertung ein. «Noch eine Veranstaltung mit null Punkten sollte ich zwingend vermeiden», betont der Engländer, der sich den Toksport WRT-Fabia RS Rally2 wieder mit dem Schweden Jonas Andeersson teilt.

Kajetan Kajetanowicz kommt als Siebtplatzierter nach Griechenland. Der Škoda Fabia RS Rally2-Fahrer aus Polen und sein Copilot Maciej Szczepaniak haben allerdings auch erst drei WRC2-Veranstaltungen in der laufenden Saison bestritten und dabei ihre Klasse bei der Safari-Rallye Kenia gewonnen. Ihre Landsleute Mikolaj Marczyk/Szymon Gospodarczyk legen in diesem Jahr mit dem Fabia RS Rally2 des Teams Orlen eine steile Lernkurve an den Tag. Beide Crews kommen ebenfalls für eine Topplatzierung bei der Akropolis in Frage.

Einige Teilnehmer innerhalb des 30 Rallye-Fahrzeuge umfassenden WRC2-Felds der Rallye Griechenland kämpfen um den WRC Masters Cup. Er ist reserviert für über 50-jährige Fahrer. Aktuell führt der Spanier Alexander Villanueva die Wertung an, LandsmannJosé González Murado liest ihm den Aufschrieb vor. Starke Konkurrenz kommt zudem aus Österreich: Auch Johannes Keferböck mit Ilka Minor als Beifahrerin pilotiert einen Škoda Fabia.

Die Rallye Griechenland umfasst 14 Wertungsprüfungen, die mitunter über sehr grobe Asphaltpisten führen und sich insgesamt zu einer Länge von 307,69 Kilometer addieren. Los geht es am Donnerstagabend um 18:00 Uhr lokaler Zeit vor der historischen Kulisse der weltbekannten Akropolis. Einen Vorgeschmack auf das Motorsportspektakel bietet wenig später die 1,48 Kilometer kurze Zuschauerprüfung im Hafen von Athen. Nach drei Etappen wartet am Sonntag ab 15:55 Uhr lokaler Zeit das Zielpodium nahe des Service-Parks von Lamia auf die Teilnehmer. (Skoda)

Wussten Sie, dass …

… die Akropolis-Rallye Griechenland bereits 1973 zur ersten Saison der Rallye-Weltmeisterschaft zählte? Nach einer achtjährigen Unterbrechung kehrte die Veranstaltung 2021 in den WM-Kalender zurück.
… die Akropolis-Rallye Griechenland mit ihren vergleichsweise geringen Geschwindigkeiten auf verwinkelten, von großen Steinen bestimmten Wertungsprüfungen und den typischerweise hohen Temperaturen zu den härtesten WM-Läufen zählt?
… die Bedingungen sich noch einmal verschärfen, wenn die Wertungsprüfungen jeweils am Nachmittag zum zweiten Mal auf dem Programm stehen? Freigefahrene Steine und felsige Untergründe erhöhen das Risiko von Reifenschäden und stellen auch für die Fahrwerkskomponenten eine Gefahr dar.
… sich auf der Freitagsetappe bereits kleinere Defekte nachhaltig auswirken können, da am Mittag keine Service-Pause vorgesehen ist?

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