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Japan: Elfyn Evans kontrolliert das WM-Finale

Von Toni Hoffmann
Auch die zweite Etappe der Rallye Japan, Finale der Weltmeisterschaft, geht klar beim Heimspiel an Toyota. Elfyn Evans führt das Toyota-Trio mit Sébastien Ogier und Kalle Rovanperä an.

Dass Elfyn Evans nach dem Pech seines Mitbewerbers Thierry Neuville (Hyundai i20 Rally1) zum dritten Mal die Vizemeisterschaft quasi schon in der Tasche hat, interessiert den Waliser recht wenig. Der zweifache Saisonsieger möchte das Jahr mit seinem achten Gesamt-Triumph beenden. Er ist auf dem besten Weg dorthin. Nach 16 von 22 recht tückischen Asphaltprüfungen lag er 1:15,0 Minuten vor dem achtfachen Champion Sébastien Ogier bei dessen siebten Saisonstart im Toyota GR Yaris Rally1 und 1:40,6 Minuten vor dem jüngsten Doppelchampion Kalle Rovanperä.

Evans wirkte am Ende der zweiten Etappe sichtlich zufrieden: «Es war ziemlich ein guter Tag. Es war nicht toll, hier bei diesem Regen unterwegs zu sein, und wir waren möglicherweise bei den wechselnden Bedingungen ein wenig zu vorsichtig.» Damit spielte der Siegeskandidat auf die Reduzierung seines Vorsprungs von 1:48,9 Minuten auf 1:15,0 Minuten zu Ogier an.

Der 58-fache Gesamtsieger Ogier meinte: «Kein schlechter Tag heute und wir freuen uns aber, ihn hinter uns zu haben. Wir wissen nicht, welche Überraschung morgen passieren wird.» Zwar noch nicht bestätigt, steht Ogier in Verhandlungen, 2024 ein ähnliches Teilzeitprogramm wie in diesem Jahr zu fahren.

Die Nachzügler sind inzwischen aufgerückt und stellten die alte Rally1-Hierarchie wieder her. Als bester Hyundai-Pilot notierte Esapekka Lappi, 2024 wieder Teilzeitpilot im i20 Rally1, inzwischen den vierten Rang (+ 3:09,3). Ott Tänak, der 2024 Lappi in der Stammformation von Hyundai als Rückkehrer ersetzt, wurde bei seiner letzten Dienstfahrt im Ford Puma Rally1 auf der fünften Position (+ 3:35,3) geführt.

Der Einheimische Takamoto Katsuta mit Wohnsitz im finnischen Jyväskylä und im Vorjahr auf P3 bester Toyota-Pilot, war gegen Ende der zweiten Etappe auf Schmusekurs zu seinen Landsleuten. Wie am Tag zuvor, als er gegen Ende drei Bestzeiten in Folge setzte, machte er dies auch am Samstag. Nach seiner vierten Bestzeit auf der zehnten Prüfung setzte er dann auf der WP 13 bis WP 15 drei weitere Bestmarken. Somit notierte er mit sieben gewonnenen Prüfungen die meisten Bestzeiten vor Evans mit vier. Wegen seines Unfalls auf der zweiten Prüfung stieg sein Rückstand zum führenden Toyota-Partner Evans auf 3:50,2 Minuten, was ihn letztlich aber nicht über seinen gewohnten sechsten Platz hinauskommen ließ. Nun hat er den mit 14,9 Sekunden Abstand vor ihm liegenden Tänak im Visier. Katsuta mag die Prüfungen in seiner japanischen Heimat: «Ich mag dieses Prüfungen wirklich. Ich versuche nur, an die Grenze zu fahren und stelle mir keine Fragen.»

Der Vorjahressieger Thierry Neuville, der am Vortag nach einem intensiven Baumkontakt mit dem Hyundai i20 Rally1 auf der sechsten Prüfung aussteigen musste und damit seine Chance auf die sechste Vizemeisterschaft verspielte, wurde nach dem Re-Start am Samstag mit einem Rückstand von 29:03,3 Minuten auf der 17. Gesamtposition geführt. Vor Japan lag Neuville in der Fahrerwertung sieben Punkte hinter dem führenden Evans. Selbst mit den fünf möglichen Bonuspunkten für die Bestzeit in der Power Stage am Sonntag kann Neuville nicht an Evans vorbeiziehen.

Der bereits zum zweiten Mal als Titelgewinner in der WRC2 feststehende Andreas Mikkelsen genießt im Škoda Fabia RS Rally2 die Rallye Japan ohne Titeldruck. Er verwaltete geschickt auf P7 seine Führung bei den RC2-Fahrzeugen, muss sich aber immer mehr nach hinten orientieren, weil Grégoire Munster im Ford Fiesta MKII bis auf 8,7 Sekunden zu ihm aufgeschlossen hat. 35,0 Sekunden hinter Munster rangierte Nikolai Gryazin in einem weiteren Škoda auf dem dritten WRC2-Platz.

Nicht mehr in die zweite Etappe gestartet sind die am Freitagmorgen verunfallten Dani Sordo (Hyundai i20 Rally1) und Adrien Fourmaux (Ford Puma Rally1).

Der finnische Ex-Formel 1-Pilot und japanischer Rallyemeister Heikki Kovalainen musste sich auf der 14. Prüfung als Gesamtsieger mit einem mechanischen Problem am Škoda Fabia Rally2 verabschieden.

 

Stand nach 16 von 22 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Evans/Martin (GB), Toyota

2:28:20,8

2

Ogier/Landais (F), Toyota

+ 1:15,0

3

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 1:40,6

4

Lappi/Ferm (FIN), Hyundai

+ 3:09,3

5

Tänak/Järveoja (EE), Ford

+ 3:35,3

6

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 3:50,2

7

Mikkelsen/Eriksen (N), Škoda

+ 5:11,3

8

Munster/Louka (L/B), Ford Fiesta

+ 5:19,6

9

Gryazin/Aleksandrov (ANA), Škoda

+ 5:54,6

10

Kajetanowicz/Szczepaniak (PL), Skoda

+ 12:51,6

 

ServusTV beim Finale in Japan:

Samstag, 18. November 2023:

01:00 Uhr MEZ: WP 11 Okazaki City (2,84 km)*
06:00 Uhr MEZ: WP 14 Lake Mikawako 2 (14,78 km)*
23:00 Uhr MEZ: WP 17 Asahi Kougen 1 (7,52 km)*

Sonntag, 19. November 2023:

06:00 Uhr MEZ: WP 22 Ashahi Kougen 2 (Power Stage/7,52 km)

* Gute Englisch-Kenntnisse erforderlich

WM-Finale bei Red Bull TV

Red Bull TV wird auch die Rallye Japan, den 13. Lauf und das Finale der Rallye-Weltmeisterschaft, mit Live-Streams begleiten. Jeweils um 14:00 Uhr MEZ sind zudem bei Red Bull TV am Freitag (17. November), am Samstag (18. November) und am Sonntag (19. November) die Highlights des jeweiligen Tages zu sehen.

Das WM-Finale bei Sport1

Der deutsche Sportsender Sport1 wird am Sonntag, 19. November 2023, um 23:00 Uhr eine einstündige Zusammenfassung vom Finale der Rallye-Weltmeisterschaft 2023 in Japan ausstrahlen.

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