Rallye-WM live: Das planen die WM-Promoter
Die Rallye-WM soll in drei Jahren doppelt so viele Zuschauer fesseln
Seit einem Jahr sind die Münchener Sportsman Media Holding und Red Bull für die Vermarktung der Rallye-WM verantwortlich. Im Rahmen der Wales Rally GB gab Oliver Ciesla, Geschäftsführer der zu diesem Zweck gemeinsam gegründeten WRC Promoter GmbH, einen Überblick über die Pläne für die Saison 2014.
So sind künftig Live-Übertragungen der jeweils letzten Wertungsprüfung vorgesehen. Die soll immer die Powerstage sein und zumindest bei den europäischen WM-Läufen grundsätzlich um 12:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit gestartet werden. Welche Sender mit dabei sein werden, stehe noch nicht fest. Für Deutschland bestätigte Sport 1 entsprechende Verhandlungen. Zusätzliche Maßnahmen, die Spannung – sprich die sportliche Entscheidung – bis zur jeweils letzten WP aufrecht zu erhalten, seien in der
WRC-Applikation für Smartphones
Nach vorliegenden Zahlen haben die abgelaufene Saison rund 600 Millionen Zuschauer weltweit vor dem Fernseher verfolgt. «Diese Zahl wollen wir innerhalb der nächsten drei Jahre verdoppeln», kündigte Ciesla an. Ziel für 2014 ist es, rund 60 Stunden live zu produzieren. «Eine Stunde pro Tag bei jeder Rallye», prognostizierte Ciesla.
Große Aufmerksamkeit schenkt der WM-Promoter auch den digitalen Medien. «Wir haben inzwischen mehr als eine Million Follower auf unserer Facebook-Seite», sagte Ciesla. Geplant sind außerdem im Internet abrufbare Live-Übertragungen aus den Serviceplätzen. Pünktlich zum Saisonstart 2014 soll darüber hinaus eine WRC-Applikation für Smartphones gestartet werden. «Wir müssen bis zu einem gewissen Grad unabhängig vom Fernsehen werden.»
Auch bei der Anzahl der Fans, die eine Rallye vor Ort erleben, sieht Ciesla Steigerungspotenzial. Zwar sind Zuschauerzählungen alles andere als zuverlässig, aber nach seriösen Schätzungen lockten die 13 WM-Läufe der Saison 2012 knapp über drei Millionen Besucher an. «Auch diese Zahl wollen wir steigern», kündigte Ciesla an.
Showeinlagen und Live-Übertragungen
Eine Möglichkeit sei, die Attraktivität der Serviceplätze zu steigern. Ciesla denkt dabei beispielsweise an Live-Übertragungen von den Wertungsprüfungen oder Showprogramme wie Auftritte von Musikern.
Ein weiterer Schritt könnte sein, in neue Länder mit größerem Interesse am Rallyesport zu gehen. «Das macht aber nur Sinn, wenn es dort Veranstaltungen mit WM-Niveau gibt», schränkte Ciesla ein. Kurzfristig werden deswegen die von den Herstellern erhofften WM-Rallyes in Brasilien, Russland, Indien und China eher nicht realisierbar sein.