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Deutschland und die möglichen Titelentscheidungen

Von Toni Hoffmann
VW-Motorsport-Direktor Jost Capito

VW-Motorsport-Direktor Jost Capito

Der Ausfall von Titelverteidiger Sébastien Ogier lässt das Titel-Roulette bei der ADAC Rallye Deutschland rotieren. Ein paar Zahlenspielchen.

Volkswagen hat sich für sein Heimspiel in der Rallye-Weltmeisterschaft zum Ziel gesetzt, schon in Trier die drei Titelentscheidungen in der Fahrer-, Beifahrer- und Hersteller-Wertung vorzeitig herbeiführen zu können.

Die Lage in der Fahrerwertung: Fakt ist, dass Ogier zur erfolgreichen Titelverteidigung beim neunten WM-Lauf einen Vorsprung von 112 Punkten auf seinen nächsten Verfolger haben müsste. Denn bei den noch vier ausstehenden Läufen in Australien, Frankreich, Spanien und Großbritannien stehen maximal 112 Punkte zur Disposition, weil bei jedem Lauf inklusive der drei Bonuspunkte für die Bestzeit in der «Power Stage» maximal 28 Zähler erreicht werden können. Ogier wird auf keinen Fall schon in Trier seine zweite Meisterschaft feiern können, denn im Augenblick liegt er nur 44 Zähler vor dem in Deutschland führenden Jari-Matti Latvala.  

Hingegen könnte Volkswagen die Fahrer-Krone zum zweiten Mal holen, wobei der Träger auf jeden Fall offen ist, falls der Tabellenvierte Mads Østberg (zurzeit 66 Punkte) nicht über einen sechsten Platz, der acht Zähler bringt, hinauskommt. Mit diesem Ergebnis läge er 113 Punkte hinter Ogier. Mikko Hirvonen, mit 62 Zählern WM-Fünfter, müsste eine bessere Platzierung als der vierte Rang erreichen. Kris Meeke, mit 54 Zählern auf dem sechsten Tabellenplatz, müsste schon in Deutschland siegen, um den vorzeitige Titelgewinn eines VW-Piloten zu hindern.  

In der Herstellerwertung sieht es für Volkswagen schon besser und einfacher aus. Dort sind noch maximal 172 Punkte (pro Lauf mit zwei gewerteten Fahrzeugen maximal 43 Zähler) für den Rest der Saison zu vergeben. Im Augenblick liegen die Wolfsburger mit ihren 305 Punkten 175 Zähler vor Citroën. Mit dem möglichen Sieg von Latvala käme Volkswagen auf 330 Punkte. Citroën würde aber nach dem Halbzeitstand in Deutschland mit zweiten Platz von Meeke und dem achten Rang von Mads Østberg nur insgesamt 22 Zähler einfahren. Dies würde für Volkswagen einen Vorsprung von 178 Punkten und damit die vorzeitige erfolgreiche Titelverteidigung bringen. Einfache Rechnung hierfür: Volkswagen muss nach der ADAC Rallye Deutschland 172 Punkte vor Citroën liegen.

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