Proton: Dempsey, neuer Lack und bewährter Porsche
Silbergrau statt dunkelblau: Erstmals tritt Proton Competition bei den 24h von Le Mans nicht im blau von Felbermayr an, die Schriftzüge des österreichischen Baukonzerns prangen auf dem Porsche 911 GT3 RSR vom fahrenden Teamchef Christian Ried und den beiden Italienern Paolo Ruberti und Gianluca Roda auf silbernem Hintergrund. In schwäbischen Ummendorf ist allerdings nicht der blaue Lack ausgegangen, an dem silbergrau ist Schauspieler Patrick Dempsey schuld.
Der teilt sich bei seinem zweiten Le-Mans-Start einen vom einzigen deutschen Privatteam in Le Mans eingesetzten Porsche 911 GT3 RSR mit Joe Foster und Porsche-Werksfahrer Patrick Long. Da Dempseys Hausfarbe in diesem Jahr silber ist, übernahm Proton die Farbe einfach für den zweiten Elfer. «Ich wollte, dass es in der Box einheitlich aussieht und nicht wie im Zirkus», erklärt Teamchef Christian Ried die neue Lackierung. «Nach Le Mans treten wir aber wieder im gewohnten Look an.»
Und noch etwas ist einheitlich: Die beiden Proton-Porsche 911 GT3 RSR. Denn für Le Mans wechselt das Trio Ried/Ruberti/Roda vom RSR Modelljahr 2012 – dem letztjährigem WEC-Einsatzauto von Marc Lieb/Richard Lietz, zurück auf einen 997 GT3 RSR Modelljahr 2010.
Damit startet Proton mit zwei Porsche nach identischem Baustand, denn auch das US-Trio bewegt einen der schmaleren 2010er. Der bewährte 2010er ist in Le Mans auch kein Nachteil, dass hat Patrick Pilet im vergangenen Jahr bewiesen, der im Qualifying in Le Mans schneller war als der wesentlich breiter bauende 2012er, von dem Porsche nur zehn Exemplare gebaut hat.
«Zwei Autos nach gleichem Baustand machen das gesamte Handling vor Ort und auch die Ersatzversorgung für uns einfacher», erklärt Ried, der in diesem Jahr zum achten Mal in Le Mans startet.
Beim Vortest waren die beiden Proton-Porsche schon gut mit dabei: Dempsey/Foster/Long landeten als schnellstes Porsche-Trio in der GTE-Am-Klasse auf dem dritten Rang, Ried/Ruberti/Roda drehten die sechstschnellste Runde in der mit 14 Fahrzeugen stark besetzten GTE-Am-Klasse.
Ried macht sich Hoffnungen auf einen Podiumsplatz: «In unserer Klasse GTE-Am sind einige sehr gut besetzte Autos unterwegs. Deshalb erwarte ich ein interessantes und spannendes Rennen. Wenn wir keine technischen Probleme bekommen und die Boxenstopps reibungslos klappen, sollte für uns ein Platz auf dem Podium möglich sein.»