Viper: Was können die «Schlangen» beim Comeback?
Die Viper ist wieder zurück in Le Mans. Erstmals seit 2000 sind die legendären «Giftschlangen», die zwischen 1998 und 2000 drei Mal in Folge die GT-Klasse bei den 24h von Le Mans gewannen, wieder zurück bei dem bedeuteten Langstreckenrennen der Welt. Das SRT-Einsatzteam Riley Technologies um Bill Riley hat zwei SRT Viper GTS-R für die beiden Fahrerpaarungen Kuno Wittmer/Jonathan Bomarito/Tommy Kendall und Marc Goossens/Ryan Dalziel sowie Ansbacher Dominik Farnbacher nach Westfrankreich gekarrt. SRT steht für «Street Racing Technology», ein Label unter dem die mittlerweile zum FIAT-Konzern gehörende US-Marke Chrysler seine sportlichsten Produkte vermarktet.
Am Testtag hielten sich die Viper noch zurück. Mit drei, respektive mehr als vier Sekunden Rückstand reichte es in der Werks-Klasse GTE-Pro für die Plätze neun und zehn. Nur der private JMW-Ferrari und der AF Corse-Ferrari, den Giancarlo Fisichella zertrümmerte, bevor die Strecke zum Ende des Testtags abtrocknete, waren langsamer.
«Wir haben am Testtag sehr viel ausprobiert und sind im Nassen so gut wie gar nicht gefahren», relativiert SRT-Werksfahrer Dominik Farnbacher im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben drei Fahrer im Team, die noch nicht in Le Mans gestartet sind. Daher mussten alle drei Fahrer erst den Rookie-Test absolvieren und ihre zehn Pflichtrunden drehen. Daher lag unser Fokus auf dem Rookie-Test und auf sehr grundsätzlichen Dingen wie Getriebeabstufungen.»
In den ersten ALMS-Läufen in diesem Jahr überraschten die Viper. Sowohl in Sebring, wie auch in Long Beach, führten die Viper. Auf dem Strassenkurs von Long Beach stellte Farnbacher die mit einem mächtigen 8-Liter-V10-Motor ausgerüstete Viper sogar auf die Pole Position.
Beim Le-Mans-Comeback hält Farnbacher trotz Erfahrungsrückstand von SRT alles für Möglich. «Die Klasse ist unglaublich stark besetzt, eine so vielfältige und hochkarätig besetzte GT-Klasse hat es bei den 24h von Le Mans schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Ich denke, man kann es am ehesten mit dem Ende der neunziger Jahre vergleichen, als Toyota, Mercedes, Porsche und Nissan mit GT1-Fahrzeugen angetreten sind. Wir sind zwar etwas langsamer als damals, aber der Aufwand ist ebenso immens. Ich erwartet, dass die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Herstellern in diesem Jahr im Bereich von Zehntelsekunden liegen, es wird in jedem Fall unheimlich eng.»