Alex Wurz (Toyota): Rennen grosse Unbekannte für alle
Alex Wurz fiebert seinem siebten Start bei den 24h von Le Mans entgegen. «Von mir aus hätte es am Freitag schon los gehen können», sagt der zweifache Le Mans-Sieger (1996 TWR-Porsche, 2009 Peugeot 908). «Jetzt haben 51 Wochen Vorbereitung ein Ende und es wird endlich gefahren.»
Im Training lag das Toyota-Schwesterauto mit der Startnummer 8 mit Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Stéphane Sarrazin meist vor dem Wurz-Toyota mit der Startnummer 7. Toyota verzichtete am Mittwoch auf einem Quali-Run von Wurz/Lapierre/Nakajima und schickte nur Buemi und Sarrazin auf Bestzeitenjagd. Davon lässt sich der Österreicher aber nicht nervös machen. «Ich bin am Donnerstag, als die schnellsten Zeiten gefahren wurden, keine einzige Runde im Runde trockenen gefahren.»
Auf die Ergebnisse aus dem von Audi dominierten Training und Qualifying gibt der 69-fache Grand-Prix-Teilnehmer nicht viel. Für Wurz kommt aufgrund der wechselhaften Witterung, die auch im Rennen zu erwarten ist, vor allem Erfahrung ins Spiel. «Im Qualifying konnte niemand viel fahren. Nun geht es vor allem um die Erfahrung des Teams und der Fahrer und darum, was man bisher beim Testen gelernt hat. Die vielen Unterbrechungen im Training sorgen für eine grosse Unbekannte im Rennen. Niemand im gesamten Feld konnte bisher einen long-run auf einem gebrauchten Satz Reifen machen, denn es gab einfach nicht ausreichend Zeit bei trockener Strecke. Daher wird es sehr spannend zu sehen was im Rennen passiert.»
Für das Rennen änderte Toyota nochmals die Abstimmung des Toyota TS030 von Wurz. «Wir haben eine sehr gute Idee für die finale Rennabstimmung. Man kann bei diesem Rennen aber niemand sicher sein und ist immer davon getrieben, an allen Details zu arbeiten.»
Die Idee für das Set-Up war offenbar goldrichtig. Mit der Rennabstimmung knallte Toyota im Warm-Up am Samstagmorgen Konkurrent Audi einen deutlichen Warnschuss vor den Bug: Wurz-Teamkollege Nico Lapierre setzte im Aufwärmtraining Bestzeit und drehte ganz nebenbei auch noch die schnellste Toyota-Runde in dieser Woche. Damit ist klar: Toyota dürfte im Rennen wesentlich näher an Audi sein, als das nach dem Vier-Sekunden-Rückstand der Japaner im Qualifying zu befürchten war.