Formel-1-Star Fernando Alonso startet bei 24h Daytona
In den letzten Wochen machte sich eine gewisse Unruhe im Sportwagen-Paddock breit. Einige Player schienen etwas zu ahnen, andere waren sich sicher, während ganz andere genau das Gegenteil behaupteten. Wie dem auch sei, nun steht es endgültig fest: Formel-1-Pilot Fernando Alonso wird Ende Januar 2018 das 24-Stunden-Rennen von Daytona bestreiten. Es ist der erste Auftritt des Asturiers in einem Sportwagen-Rennen.
«Was für ein aufregendes und interessantes Projekt. Eine völlig neue Rennklasse zu lernen, sich an ein anderes Auto und an einen anderen Fahrstil anzupassen - all das ist eine neue Herausforderung für mich. Ich kann es kaum abwarten, mich als Fahrer wieder zu testen. Die 24 Stunden von Daytona sind das kultigste US-Langstrecken-Rennen und auch eines der größten Rennen der Welt», ist der Formel-1-Pilot voller Vorfreude auf den Einsatz in Ostflorida.
Alonso tritt in der großen Prototypen-Klasse an. Dort kämpfen die LMP2-Wagen mit den amerikanischen DPi um den Gesamtsieg. Der Superstar wird in einem Ligier JS P217 (LMP2) sitzen. Insgesamt wird erwartet, dass weit über 20 Prototypen in Daytona antreten werden. Somit ist höchste Spannung garantiert.
Alonso wird im Gegensatz zur Formel 1 jedoch nicht das ganze Rennen alleine absolvieren. Bei Langstrecken-Veranstaltungen teilen sich immer mehrere Piloten ein Cockpit. So wird der Spanier zusammen mit den beiden kürzlich bestätigten Youngstern Phil Hanson und Lando Norris (aktueller Formel-3-Meister) fahren.
Neben dem ungewöhnlichen Trio setzt das Team United Autosports auch noch einen zweiten Ligier in Daytona ein. Diesen pilotieren Will Owen und Mercedes-DTM-Pilot Paul di Resta. Ein dritter Fahrer steht hier noch aus. United Autosports wird von Richard Dean und Zak Brown geleitet. Letztgenannter ist auch CEO vom McLaren-Formel-1-Team, für welches Alonso in der Königsklasse antritt. «Ich bin begeistert, dass wir einen Deal zusammengestellt haben, um Fernando in Daytona ins Auto zu bringen», klopft sich Brown selbst auf die Schulter.
Für Fernando Alonso werden motorsportliche Abstecher außerhalb der Formel 1 langsam zur Gewohnheit. Im Mai 2017 bestritt er das 500-Meilen-Rennen in Indianapolis. Dort beeindruckte er die Fachwelt nicht nur mit seinem Speed, sondern auch mit dem dazugehörigen Rennverständnis und der Übersicht im Verkehr. Er führte das Oval-Rennen sogar für 27 Runden an und kämpfte mit um den Sieg, bis ihm 21 Runden vor Schluss der Motor hoch ging.
Während das 24-Stunden-Rennen von Daytona am 27./28. Januar stattfindet, steigt bereits vom 5. bis 7. Januar das 'Roar before the 24'. Dabei handelt es sich um den offiziellen Vortest. Aller Voraussicht nach wird Alonso bereits da schon mit von der Partie sein.
Das Daytona-Gastspiel könnte aber lediglich eine Fingerübung für ein ganz anderes Sportwagen-Highlight sein. «Jeder weiß es. Es ist nicht Teil der Triple Crown, aber wie gesagt, mein Ziel ist es, ein kompletter Fahrer zu sein und diese Erfahrung wird mir bei der Vorbereitung auf jedes andere Langstrecken-Rennen helfen, an dem ich teilnehmen könnte», spricht er den Klassiker an der französischen Sarthe nicht wörtlich an. Dennoch dürfte klar sein, welches Rennen er hier im Sinn hat.