Hervé Poncharal (Tech3-KTM): «Ein spannender Kampf»
Das MotoGP-Team von Tech3 steigt in seine 19. Saison in der Königsklasse, nach 18 Yamaha-Jahren (500 ccm und MotoGP) kommt das Material erstmals von KTM. Red Bull tritt bei ihm neu als Hauptsponsor auf, die Mineralölgesellschaft «elf» hat sich diesem Projekt wie KTM und Red Bull für drei Jahre verschrieben.
Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal hat seinen Topfahrer Johann Zarco (sechs Podestplätze in zwei Jahren, zweimal WM-Sechster) an das Red Bull KTM Factory Team verloren, im Gegenzug hat er von KTM Moto2-Vizeweltmeister Miguel Oliveira (2018 drei Saisonsiege) erhalten. Und der Malaysier Hafizh Syahrin, im Vorjahr in der Debütsaison dreimal GP-Zehnter, absolviert in der Saison 2019 sein zweites Jahr in der «premier class».
Mit welchen Erwartungen geht Poncharal in die MotoGP-Saison 2019? Kann Oliveira um den Titel «Rookie of the Year» fighten?
Poncharal: «Das wird sicher ein großer und spannender Kampf, denn du hast Bagnaia auf der Ducati, und jeder weiß, wie stark Ducati inzwischen geworden ist. Dazu kommt Joan Mir auf der Suzuki. Dann hast du Quartararo auf der Yamaha. Sicher, die Rookie-Wertung ist etwas, was wir im Auge haben. Aber wichtiger ist, dass meine Fahrer im Laufe der Saison besser und stärker werden. Und wichtig wird sein, dass wir KTM helfen und einen Beitrag leisten, noch konkurrenzfähiger zu werden.»
Kann das Tech3-KTM-Duo zumindest in der zweiten Saisonhälfte um Top-Ten-Plätze streiten? «Die Top-10 sind in der MotoGP WM nicht so einfach zu erreichen», ist sich Poncharal bewusst. «Morbidelli und Syahrin haben sich 2018 mächtig angestrengt, aber sie sind nicht so oft in die ersten Zehn gefahren… Du hast zwei Werks-Honda, zwei Werks-Yamaha, zwei Werks-Ducati, zwei Werks-Suzuki, das sind schon acht Maschinen, dann kommen die zwei Werks-KTM, es fahren Miller und Crutchlow… Ich gehöre nicht zu den Leuten, die euphorische Prognosen abgeben. Ich habe lieber Menschen, die erst Leistung zeigen und dann reden. Zuerst muss ein Ei gelegt werden; dann können wir gackern.»