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Furchtlose Tayla Relph: Garry McCoy war ihr Mentor

Von Kay Hettich
Tayla Relph

Tayla Relph

Von Brisbane in Australien hat Tayla Relph mit die weiteste Anreise zu den Rennen der neuen Women's Circuit Racing World Championship. Die 27-Jährige hat in ihrer Heimat einen engen Kontakt mit der Superbike-Szene.

Die Teilnehmerinnen der ersten Saison der WorldWCR kommen aus 18 Ländern. Stammen die meisten Starterinnen aus Europa – sechs Frauen haben einen spanischen Pass –, ist Tayla Relph die einzige Vertreterin Australiens.

Relph begann im Motocross und wechselte mit elf Jahren auf Asphalt. Vorbilder in ihrer Familie hat sie übrigens nicht. In ihrer ersten Moto3-Saison wurde die stets gut gelaunte Australierin Gesamtzweite und war 2016 die erste weibliche Teilnehmerin, die ein Rennen in dieser Kategorie gewinnen konnte. Zuletzt fuhr die 27-Jährige in der 300er-Serie und erreichte als Zweiter auf Phillip Island 2018 ihr bestes Ergebnis.

Dazu sei bemerkt: Wie in der Weltmeisterschaft ist auch die australische Nachwuchsserie extrem umkämpft. Dort vorn mitzufahren, zeugt von einer gewissen Durchsetzungskraft. Die benötigt Relph auch, wenn sie sich in den Rennen der Frauen-Weltmeisterschaft auf dem alten Kontinent behaupten möchte.

«Ich war nicht sonderlich gut im Motocross und verlor die Lust. Zum Glück kannte mein Vater jemanden, der sich mit Supermotard beschäftigte, und er schlug vor, Slicks auf meine KTM 65 zu ziehen und auf eine Kart-Strecke zu gehen. Ich verliebte mich sehr schnell in Straßenrennen», erzählte Tayla über ihre Anfänge. «Ich hatte das große Glück, dass ich die Unterstützung von Garry McCoy hatte, der für unseren örtlichen Club fuhr und auch aus Queensland stammt. Er kam zu einem unserer Rennen, sah mich fahren und wusste, dass ich das Talent dazu hatte. Ich war sehr, sehr schnell – aber das lag daran, dass ich keine Angst hatte. Ich wusste nicht wirklich, wie man schnell fährt oder wie man ein Motorrad kontrolliert. Alles, was ich wusste, war, dass ich auf der Geraden schnell fahren und in den Kurven Gas geben musste. Es war also gut, Garry an meiner Seite zu haben.»

In den vergangenen Jahren stand die berufliche Entwicklung im Vordergrund. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Journalismus und arbeitet als Pressesprecherin für den Phillip Island Circuit. 2024 wird sie aber mindestens sechs Wochenenden in Europa für die Events der WorldWCR verbringen.

«In Australien gibt es nicht genug Frauen, um eine eigene Klasse zu haben. Deshalb bin ich meine ganze Karriere lang gegen die Männer gefahren», erinnert sich die aus Brisbane stammende Relph. «Ich bin so stolz darauf, dass ich jetzt auf der Weltbühne stehen kann und ein positives weibliches Vorbild für die jüngere Generation bin und das Vorbild bin, das ich gerne gehabt hätte, als ich 10 Jahre alt war.»

Das erste Saisonrennen in Misano endete für die Yamaha-Pilotin mit einem Sturz, im zweiten Rennen erreichte sie als Zwölfte die Punkteränge.

«Nach dem Sturz wurde bei mir eine Verletzung des AC-Bandes diagnostiziert, weshalb ich im zweiten Rennen starke Schmerzen hatte. Uns fehlte die Kraft bei den Richtungswechseln und beim Hochschalten in der Kurvenmitte, aber trotz der Verletzung fuhr ich meine schnellste Zeit», berichtete Relph. «Ich kann meinem Team nicht genug danken, das aus allen Teilen der Welt hergeflogen ist, um an diesem Wochenende dabei zu sein. Sie sagten, dass die Genesung etwa 20 bis 25 Tage dauern wird. Wir werden also alles tun, was wir können, um in Donington Park vom 12. bis 14. Juli wieder zu 100 % fit zu sein.»

Der schwere Sturz von Mia Rusthen hat bei Relph Spuren hinterlassen: «Meine Gedanken sind immer noch bei meiner guten Freundin Mia. Ich bete, dass wir in den nächsten Tagen positive Nachrichten erhalten.»

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