Rarer Spitzenplatz: Kawasaki Puccetti vertagt erneut
Ursprünglich wollte sich Kawasaki-Teamchef Manuel Puccetti bis zum 31. August 2017 mit Wunschfahrer Leon Haslam einigen. Der Vizeweltmeister von 2010 (auf Suzuki) soll an der Seite des talentierten jungen Türken Toprak Razgatlioglu fahren, der bei Puccetti seit Wochen als Aufsteiger in die Superbike-WM feststeht.
Doch die Verhandlungen zwischen Puccetti und Haslam ziehen sich immer weiter in die Länge. Verantwortlich dafür ist Kawasaki UK, die den Engländer lieber weiterhin in der Britischen Meisterschaft sehen würden, wo er nach 21 von 26 Läufen die Tabelle anführt.
«Diese Woche soll die Entscheidung fallen», verriet Haslam SPEEDWEEK.com.
Für Haslam geht es neben der Leistungsfähigkeit des Motorrads auch ums Geld. Er fragt sich ob es sinnvoll ist, für das gleiche oder weniger Gehalt als in BSB in der Weltmeisterschaft maximal um fünfte Plätze zu kämpfen – hinter den Werksteams von Kawasaki und Ducati. «Dazu müsste ich aber die werksunterstützten Teams von Yamaha, Aprilia, Honda, BMW und MV Agusta schlagen», ist dem 34-Jährigen bewusst.
Als Plan B hat Teameigentümer Manuel Puccetti den ehemaligen Weltmeister Sylvain Guintoli in der Hinterhand. Doch der Franzose wird kaum einen geringeren Betrag als Haslam aufrufen. Und aus Italien ist zu hören, Kawasaki Puccetti fehle ein sechsstelliger Betrag für die Saison 2018.
Günstiger, aber auch weniger erfolgversprechend als Haslam und Guintoli, wäre Anthony West, der nach seinem Gasteinsatz für den verletzten Randy Krummenacher in Portimao (13./8.) auch die Rennen in Magny-Cours, Jerez und Doha für Kawasaki Puccetti bestreiten wird und einen Job für nächstes Jahr sucht.
«Für den Moment haben wir nur den Vertrag mit West bis zum letzten Rennen in Doha fixiert», so Puccetti gegenüber SPEEDWEEK.com. «Was Haslam und Guintoli betrifft, kann ich vor den Rennen in Jerez sagen.»
Nach Südspanien kommt die Superbike-WM am Wochenende 21./22. Oktober. Puccetti hinkt seiner ursprünglichen Entscheidungsdeadline sieben Wochen hinterher.