MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Speedway-Bundesliga: Stralsund ist Deutscher Meister

Von Gunnar Mörke
Kai Huckenbeck, Martin Smolinski und Tobias Busch (v.l.)

Kai Huckenbeck, Martin Smolinski und Tobias Busch (v.l.)

Die Freude war grenzenlos, als sich die Anspannung löste und euphorischer Jubel das Paul-Greifzu-Stadion erfüllte. So etwas hatte Stralsund lange nicht mehr, die Speedway-Bundesliga 2015 ist gewonnen!

Vorher sahen die vielen Zuschauer, darunter auch eine große Anhängerschaft der Landshuter Devils, ein mitreißendes und sportlich hochwertiges Finale, das bis zum Schluss durch Hochspannung gekennzeichnet war.

Mit sechs Punkten Vorsprung waren die Devils an den Strelasund gereist, aber den besseren Einstieg ins Match zeigten die Gastgeber. Zu Beginn gewannen Patryk Dudek und Przemyslaw Pawlicki mit 4:2 für Stralsund und danach gelang Kai Huckenbeck und Tobias Busch in perfektem Paarfahren sogar ein Doppelsieg. Als anschließend auch Dominik Möser mit Roberto Haupt ein 4:2 herausfuhren und Patryk Dudek mit Tobias Busch einen Doppelerfolg erzielten, führte Stralsund schon nach dem vierten Lauf mit 18 zu 6 Punkten und konnte den anfänglichen Rückstand in einen Sechs-Punkte-Vorsprung drehen.

Die Devils gaben sich nicht geschlagen. In Lauf 6 setzten sie gleichzeitig mit Erfolg Joker und taktische Reserve ein. Erik Riss gewann mit doppelter Punktzahl vor Martin Smolinski und schon waren die Niederbayern wieder bis auf einen Punkt an die Nordsterne herangerückt.

Mit diesem winzigen Vorsprung ging es in Lauf 10, als den Stralsundern mit dem Sieg durch Pawlicki eskortiert durch Dudek ein Befreiungsschlag gelang. Im nächsten Heat gewann Huckenbeck den Start und machte gleich in der ersten Kurve die Lücke für Busch auf, der so auf die erste Position kam. Auf der Gegengerade waren wieder alle vier Fahrer gleichauf und Martin Smolinski und Michael Härtel kamen als führendes Duo aus der Kurve und sicherten diesen Erfolg für Landshut bis ins Ziel ab.

Als dann im Duell der C-Fahrer bei einer Attacke von Mark Riss Roberto Haupt zu Sturz kam und als Abbruchverursacher disqualifiziert wurde, drohte die Stimmung im Stadion und die Führung zu kippen. Aber Dominik Möser löste aus Sicht der Stralsunder im Re-run die heikle Situation souverän, in dem er den führenden Erik Riss überholte und so den einen Punkt Vorsprung für die Nordsterne in die Finals rettete.

Lauf 13 gewann Pawlicki vor Andrejs Lebedevs und Busch sicherte den letzten Punkt vor dem anstürmenden Michael Härtel ab. Dadurch gingen die Nordsterne mit 3 Zählern Vorsprung in den letzten Lauf des Tages und noch immer war die Entscheidung nicht gefallen.

Aber die Stralsunder hatten mit Patryk Dudek den überragenden Fahrer des Tages in ihren Reihen. Doch nicht der junge Pole, sondern der ihm leistungsmäßig kaum nachstehende Kai Huckenbeck gewann den Start und Dudek konnte sich noch vom letzten auf den zweiten Platz nach vorne arbeiten, sodass sich die Nordsterne mit einem Doppelerfolg den Deutschen Mannschaftsmeistertitel 2015 holten.

«Wir gratulieren zum Sieg, unsere Anerkennung gilt den Nordsternen für diese Leistung. Wir haben den Beginn des Rennens verschlafen und auch durch den Einsatz aller taktischen Möglichkeiten konnten wir das Rennen nicht drehen», sagte Jan Hertel vom deutschen Rekordmeister Landshut sportlich fair.

Bei den Nordsternen kannte die Freude, welche das Team mit den vielen Zuschauern teilte, keine Grenzen. Nach der zünftigen Sektdusche bekannte der strahlende Teamchef Clemens Sommer: «Heute ist die Freude riesengroß. Die Anspannung während des Rennens war enorm, aber es hat alles zusammengepasst. Jeder hat gekämpft und wir konnten die entscheidenden Punkte machen. Der Teamspirit hat gestimmt.»

Ergebnisse Speedway-Bundesliga: Stralsund vs. Landshut

Gesamtwertung:
1. MC Nordstern Stralsund, 90 Punkte
2. AC Landshut Devils, 83 Punkte

Tageswertung:
1. Stralsund, 50 Punkte: Patryk Dudek 13, Przemyslaw Pawlicki 10, Tobias Busch 6, Kai Huckenbeck 11, Roberto Haupt 2, Dominik Möser 8.

2. Landshut, 37 Punkte: Renat Gafurov 2, Andrejs Lebedevs 7, Martin Smolinski 11, Michel Härtel 2, Erik Riss 13, Mark Riss 2.

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