24h Nürburgring: Mercedes und Porsche weiterhin vorne
Beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring geht es langsam aber sicher in Richtung Schlussphase. Über die Nacht hat sich an der Spitze des Feldes ein spannender Zweikampf um den Gesamtsieg entwickelt. Dabei wechseln sich der Mercedes-AMG GT3 vom Team Black Falcon #4 (Adam Christodoulou/Maro Engel/Manuel Metzger/Dirk Müller) und der Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing #912 (Richard Lietz/Patrick Pilet/Frédéric Makowiecki/Nick Tandy) immer wieder in der Führungsarbeit ab. «Durch den Reifenschaden gleich zu Beginn des Rennens haben wir viel Zeit verloren. Aber das Auto läuft sehr gut und deshalb konnten wir uns wieder nach vorn kämpfen. Momentan sieht es gut aus, aber das Rennen ist noch lang und hier am Nürburgring kann alles passieren», ist Werksfahrer Pilet stolz auf die bislang gezeigte Leistung des Porsche-Quartetts.
Eine Schecksekunde hatte am frühen Morgen sein Wagenpartner Tandy zu überstehen. Auf der Nordschleife fuhr er beim Überrunden auf einen Nachzügler auf. Synchron gingen beide Fahrzeuge in einen Dreher, konnten aber weiterfahren. «Die Bedingungen sind extrem schwierig. Wenn der Regen schwächer wird, kann man pushen. Regnet es stark, ist man froh, das Auto auf der Strecke halten zu können. Unser Fahrzeug ist aber bei allen Bedingungen sehr schnell und wir fahren voll auf Sieg. Deshalb sind wir hier», erklärte Tandy.
Auf Position drei hat sich mittlerweile der Aston Martin Vantage GT3 #007 (Maxime Martin/Marco Sørensen/Nicki Thiim/Darren Turner) eingenistet. «Es war für mich der erste Stint im Regen, aber die anderen Jungs hatten in der Nacht einen guten Job gemacht. Am Anfang lief es für mich ganz gut, dann wurde der Regen aber heftiger. Wir haben dann Starkregen-Reifen aufgezogen für einige Runden, dann wurde die Strecke aber wieder besser und die Reifen haben überhitzt. Daher haben wir den Stint verkürzt, Marco hat übernommen», berichtete Turner.
Lange Zeit kämpfte der britische GT3-Renner mit dem Audi vom Team Land #1 (Kelvin van der Linde/Sheldon van der Linde/Christopher Mies/René Rast) um den letzten Platz auf dem Podium. Doch kurz vor 10:00 Uhr schlug Kelvin van der Linde mit dem Auto der Vorjahressieger bei der Anfahrt zur 'Hohen Acht' in die Leitplanke. «Das passiert, wenn man Risiko gehen muss. Wir waren mit Slicks unterwegs», erklärte Teamchef Wolfgang Land die Situation. Der Südafrikaner brachte das Auto in die Box zurück, wo sich seine Crew sofort an den Reparatur machte.
Tatsächlich trocknete die Strecke (nach teilweise recht heftigen Regenfällen in der Nacht) am Morgen zeitweise immer weiter ab. Somit hatten nach und nach auch immer mehr andere Fahrzeuge die Regenreifen in der Box gelassen und auf (geschnittene) Slicks gewechselt. «Die Strecke trocknet jetzt langsam wieder ein bisschen ab. Es steht kein Wasser mehr auf der Bahn. Es macht wirklich Laune, zu fahren, auch im Verkehr funktioniert alles super. Wir hoffen, dass wir so weiterfahren können», meinte stellvertretend Oliver Kainz, der im Ferrari 488 GT3 vom Wochenspiegel zusammen mit Georg Weiss/Jochen Krumbach/Christian Menzel auf Position zehn liegt. Bis hin zum Rennende soll der Regen jedoch wieder stärker werden.
Hinter den beiden weiteren Mercedes-AMG GT3 von Black Falcon #6 und #5 und dem Audi #3 vom Team Phoenix belegt der Porsche 911 GT3 R vom Frikadelli Racing Team #30 (Lance David Arnold/Alexander Müller/Wolf Henzler/Matt Campbell) aktuell die siebte Position. «Wir hatten uns mehr erhofft. Aber ich bin mit dem momentanen Ablauf bei der Nr. 30 sehr zufrieden. Wir hatten ein paar Reifenprobleme, da wir nicht immer die richtige Mischung drauf hatten», fasste Teamchef Klaus Abbelen zusammen.
Stand nach knapp 19 Stunden
#4 Mercedes-AMG
#912 Porsche
#007 Aston Martin
#6 Mercedes-AMG
#5 Mercedes-AMG
#3 Audi
#30 Porsche