24h Nürburgring: Nissan – vielleicht 2014
Noch ein Farbtupfer, folgt 2014 mehr? Der Schulze-Nissan GT-R
Nissan betont bei sich bietenden Gelegenheit den Vorzeigesportwagen der Japaner, den GT-R, auf der Nordschleife entwickelt zu haben. Ein umfangreiches motorsportliches Engagement der Japaner mit der GT3-Version des GT-R beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring, dass in dem Zusammenhang nur konsequent wäre, lässt aber zu wünschen übrig.
Schulze Motorsport, das einzige deutsche Kundenteams unter der sehr überschaubaren Anzahl von Käufern des einzigen japanischen GT3-Sportwagens, sorgt beim 24h-Rennen in der von deutschen Fabrikaten dominierten GT3-Klasse für einen Farbtupfer. Das ostdeutsche Team bringt einen GT-R für Nissan-Werksfahrer Michael Krumm, die Brüder Tobias und Michael Schulze sowie den Chef der Gran-Turimso-Spiele-Entwickler Kazunori Yamauchi an den Start.
Doch hätte Michael Krumm in Nachtqualifying nicht die zweitschnellste Zeit gefahren, hatte aus sportlicher Sicht wohl kaum niemand von dem Nissan aus dem Schulze-Teams, die an diesem Wochenende von einigen Nissan-Ingenieuren unterstützt werden, Notiz genommen.
Denn für ein richtiges Bekenntnis zum 24h-Rennen haben die Japaner offenbar Angst vor der eignen Courage und trauen ihrem eigenen GT3-Sportwagen im zweiten Dienstjahr auch noch nicht so richtig viel zu. «Wir sind nicht sicher, ob wir mit dem GT-R an diesem Wochenende die Zielflagge sehen werden», gibt Jerry Hardcastle, der technische Direktor für die Nissan-Motorsportprogramme ehrlich zu. «Wir sind ganz klar an diesem Wochenende hier um zu lernen. Wir haben den GT3 GT-R nicht im Hinblick auf 24h-Rennen entwickelt, sondern hatten eher Sprintrennen im Blick, daher müssen wir an der Langstreckentauglichkeit des GT-R noch arbeiten.»
Obwohl Nissan seine sportlichen Nismo-Modelle nun auch in Deutschland anbietet, Nissan Partner Gran Turismo auch Partner des 24h-Rennen ist und auch die Zielgruppe perfekt zu den Japaner passt, erweckt sich der Eindruck, das der Enthusiasmus bei Nissan noch weitaus grösser als die Entscheidungsfreude ist. Zu einem klaren Bekenntnis, den deutschen GT3-Herstellern auf der Nordschleife die Stirn zu bieten, will sich Nissan noch nicht hinreissen lassen. Hardcastle: «Wir starten sehr zuversichtlich in das 24h-Rennen, wissen aber noch nicht genau was uns erwartet. Nach dem Rennen werden wir alle Daten analysieren. Bei den 24h von Spa Ende Juli haben wir einen zweiten 24h-Einsatz in diesem Jahr und werden mit vier GT-R starten. Danach werden wir das genau ansehen und entscheiden, in welcher Weise wir uns 2014 bei den 24h auf dem Nürburgring engagieren.»