Vettel, Ogier, Loeb: Gipfeltreffen der Superstars
Sebastian Vettel und Sébastien Ogier
In Monte Carlo sind aller guten Dinge auch in Sachen Seb drei: Im Porsche-Supercup treffen die Rallye-Stars Sébastien Loeb (sonst im Rallye-Citroen, seit 2004 ununterbrochen Rallye-Weltmeister) und Sébastien Ogier aufeinander (der VW-Fahrer führt derzeit die Rallye-WM an), auf ungewohntem Geläuf.
Formel-1-Champion Sebastian Vettel traf Ogier auf der Energy-Station und ist voller Bewunderung für die Rallye-Asse. «Mich fasziniert, wie sie am Lenkrad arbeiten und dann auch noch ständig den Co-Piloten im Ohr haben, der den Pistenaufschrieb vorliest. Rallyefahrer sind offenbar sehr Stress-resistent.»
Vettel verfolgt die Läufe um die Rallye-WM: «Mein Respekt für die Leistungen dieser Fahrer ist gewaltig. Sie sind so vielseitig: sie fahren auf Asphalt, Schotter, Waldwegen, Schnee, Schlamme, einfach auf allem. Über so viele Kilometer so präzise zu fahren, das halte ich für absolut bewundernswert.»
Vettel würde sich gerne mal hinters Lenkrad eines Rallye-Autos klemmen, «am liebsten im Winter, wenn wir eh nicht Formel 1 fahren können. Die Beifahrer-Rolle liegt mir weniger. Racer sind erwiesenermassen schlechte Beifahrer! Ich hatte mal die Gelegenheit, mit einem Gruppe-N-Wagen mitzufahren. Das war auf Schnee, und der Mann am Lenkrad war Halbprofi. Wir kamen also auf die erste Kurve zu, ungefähr im 90-Grad-Winkel, und ich habe gedacht: «Stopp! Stopp! Es rutscht doch! Wir fahren auf Schnee, um Himmelswillen!» Dann trat der Fahrer auf die Bremse, und schon waren wir durch die Kurve geflitzt.»
Während Vettel sich am liebsten mal selber auf Schnee versuchen würde, meint Sébastien Ogier: «Also für mich müsste die Sonne vom Himmel knallen und der Wagen mit Slicks ausgerüstet sein. Mit Regenreifen auf nasser Bahn – das würde ich mich nicht trauen! Aber einen solchen Renner mal zu fahren, das wäre ein absoluter Traum.»
Was beeindruckt Ogier?
Der französische Seb: «Wie spät die Formel-1-Fahrer bremsen können, das haut mich jedes Mal um. Und auch die Kurvengeschwindigkeiten finde ich der Hammer. Seb hat doch von Präzision gesprochen. Also ich glaube, die GP-Piloten fahren erheblich präziser. Ich glaube auch, sie balancieren näher am Limit als wir.»
«Das hat allein schon diesen Grund: Wir rollen eine Sonderprüfung vielleicht im Mietwagen ab, dabei fahren wir 70 km/h. Es ist schwer abzuschätzen, wie sich die Piste dann im Rallye-Auto anfühlen wird, wenn wir nicht 70, sondern 170 fahren. Was du im Mietwagen als Boden-Unebenheit nicht mal richtig spürst, dann dich dann im Wettbewerb übel erwischen. Wenn du im einen Jahr sagen wir im GP2-Auto auf einer Bahn gefahren bist und dann im nächsten mit dem Formel-1-Auto, dann weisst du ungefähr, was auf dich zukommt. Bei uns ist das ganz anders.»