Valentino Rossi sucht das Glück

Schrott in Monaco: Nico Rosberg im 3.Training vorn

Von Vanessa Georgoulas
Rosberg: Beste Karten für die Pole-Position in Monaco

Rosberg: Beste Karten für die Pole-Position in Monaco

Mercedes-Pilot Nico Rosberg war auch im letzten Training vor dem Qualifying zum Monaco-GP der schnellste Mann. Weltmeister Sebastian Vettel drehte die drittschnellste Runde.

Erfolge schmecken in Monaco etwas süsser als anderswo. Denn wer im Fürstentum brilliert hat nicht nur Talent, sondern auch eine ganze Portion Mut bewiesen. Das weiss auch Damon Hill. Der Weltmeister von 1996, dem der grosse Triumph in Monte Carlo nie gelang (1993 und 1995 kam er als Zweiter über die Ziellinie), erklärt: «Die Pole-Position ist hier nicht wegen des Rennens wichtig, sondern auch aus psychologischen Gründen. Wer hier Schnellster ist, der zeigt den anderen: Ich bin der Platzhirsch.»

Dass sich die Piloten auf der Suche nach der perfekten Rundenzeit im Leitplanken-Dschungel von Monte Carlo keine Fehler erlauben dürfen, musste im dritten freien Training zum Monaco-GP Romain Grosjean erfahren. Der Lotus-Pilot, der 2009 noch als GP2-Talent mit einem spektakulären Abflug im Fürstentum von sich reden gemacht hatte, schlug in der Hafenschikane links an. Der ehemalige GP-Pilot und Sky-TV-Experte Marc Surer erklärt trocken: «Er ist innen an der Leitplanke hängengeblieben. Dabei hat er sich die Felge verbogen und der Reifen ist kaputt gegangen.»

Der 27-Jährige blieb nicht der Einzige, der Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung machte: Knapp nach Halbzeit wurden die roten Flaggen geschwenkt, weil Felipe Massa in der St. Devote-Kurve in den Leitplanken hing. Ex-GP-Pilot und BBC-Experte Anthony Davidson rätselte: «Ist da am Ferrari etwas gebrochen? Seltsam, dass Felipe nach dem ersten Anzeichen von Blockieren beider Vorderreifen die Bremse nicht aufmacht. Es ist selten, dass beide Räder so blockieren.» Und Surer verrät: «Das ist ein Scheissgefühl, kann ich dir sagen! Offenbar ist vorne links die Aufhängung gebrochen.» Der kleine Brasilianer, der im 300. Chassis der legendären Rennwagenschmiede unterwegs ist, muss nun zittern, ob Ferrari seinen Dienstwagen aufs Qualifying hin wieder flott kriegt.

Auch Sutil und Rosberg mit Fehlern
Kurz darauf musste auch die Force-India-Truppe ihre Mittagspläne umkrempeln, weil Adrian Sutil beim Casino in die Leitplanken schlitterte. Surer beschreibt: «Da ist ihm das Heck ausgebrochen, er hat überkorrigiert und sich dann an die Leitplanke gelehnt.» Davidson ergänzt: «Sutil ging mit neuen Reifen auf die Bahn, da ist die Balance des Autos leicht anders. Das passiert oft zum Schluss von P3 hier in Monaco, wenn die Fahrer versuchen, das Limit des Autos auszuloten und sich auf das Qualifying einzuschiessen.»

Zum Schluss sorgte noch einmal Grosjean für Schrott auf der Piste, indem er seinen Lotus in der zweitletzten Minute in St. Devote in die Leitplanken setzte. Zuvor hatte der französisch-schweizerische Doppelbürger noch die zweitschnellste Runde gedreht.

Der schnellste Mann blieb Silberpfeil-Pilot Nico Rosberg, der in den letzten zehn Minuten auch eine Schrecksekunde erlebte, als er kurz vor dem Tunnel hinten links die Leitplanke touchierte. Auch Sauber-Neuling Esteban Gutiérrez meldete kurz vor Trainingsende einen Leitplanken-Kontakt an die Box. Der Mexikaner hatte vorne links eine unliebsame Berührung mit der Streckenbegrenzung.

Weltmeister Sebastian Vettel drehte die drittschnellste Runde – nur 25 Tausendstelsekunden langsamer war Ferrari-Star Fernando Alonso, der mit nur wenig Sprit im Tank unterwegs war, wie Ferrari-Testfahrer Marc Gené verrät: «Normalerweise sind wir mit etwas mehr Sprit unterwegs. Aber hier ist es wichtig, dass man das Auto wie im Qualifying hinbekommt. Wenn du also normalerweise mit 30 Kilo Treibstoff unterwegs bist, dann sind es hier 20 Kilo. Auf einer Runde kommt Ferrari nicht ans Tempo von Mercedes ran.»

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