Estoril: Moto2-EM mit Kiefer und Tulovic beginnt
Die CEV-Repsol-Meisterschaft, in deren Rahmen neben der Moto3-Junioren-WM und dem European Talent Cup auch die Moto2-EM ausgetragen wird, startet bis einschließlich Dienstag in Estoril in die Saison. Die zweite Station ist dann eine Woche später das «Autódromo Internacional do Algarve» von Portimão (Rennen am Monatag).
Außerdem im Kalender: Jerez de la Frontera, Aragón und als Abschluss Valencia Anfang November. Bei den letzten drei Events werden jeweils am Samstag und Sonntag Rennen gefahren. Wie in den vergangenen Jahren können alle Rennen auch 2020 wieder live über den YouTube-Kanal der Serie mitverfolgt werden.
Kiefer Racing und Lukas Tulovic sind Anfang dieser Woche gut in Portugal angekommen. Am vergangenen Dienstag und Mittwoch stand ein privater zweitägiger Test auf dem Programm, der wegen der besonderen Umstände in diesem Jahr eine knappe Vorbereitung auf der Rennstrecke war. Das erste Rollout zeigte aber sehr eindrucksvoll, dass sich die Technik in bestem Zustand befindet. Dabei handelt es sich hauptsächlich um eine Kalex-Moto2-Rennmaschine aus dem Jahr 2016, mit der Danny Kent damals in die Saison gestartet war. Das gleiche trifft auch auf den 20-jährigen Tulovic und seiner physischen Verfassung zu. Von seiner Rückkehr in die Europameisterschaft nach einem Jahr Moto2-WM hat der Eberbacher klare Vorstellungen.
Zur Erinnerung: 2017 stürmte Tulovic in Estoril zu seiner ersten Pole-Position in dieser Kategorie. Seine damalige Rundenzeit ist immer noch aktueller Pole-Rekord auf der Bahn unweit vom westlichsten Punkt Europas.
«Es ist ein unbeschreibliches Gefühl wieder an der Rennstrecke zu sein», schwärmt Teambesitzer Jochen Kiefer. «Wir sind nun schon ein paar Tage hier und es hat von Anfang viel Spaß gemacht, unseren eigentlichen Job ausüben zu können. Der zweitägige Test war schon ein erfolgreicher Auftakt für uns. Wir haben die Bestätigung bekommen, dass die Hausaufgaben ordentlich erledigt worden sind. Das Motorrad hat von Anfang an einwandfrei funktioniert. Hinsichtlich der Technik gab es nicht ein einziges Problem. Zudem hatte Lukas mit der Umstellung auf die Kalex überhaupt keine Schwierigkeiten. Lediglich der starke Wind am zweiten Tag hat ihn ein wenig gestört. Für die kommenden Tage soll dieses Übel allerdings abflauen. Daher können wir dem ersten Rennwochenende gelassen entgegenblicken. Ich denke, wir sind allemal in der Lage mit Lukas einen starken Einstand in dieser Meisterschaft hinzulegen. Wir freuen uns auf jeden Fall, dass es nun endlich ernst wird.»
«Ich denke, mir geht es nicht anders als allen anderen. Keiner kann es mehr erwarten, wenn es richtig losgeht», versicherte Tulovic. «Das ist jedenfalls in den vielen Posts und Kommentaren auf allen Social-Media-Kanälen nicht zu übersehen. Jeder freut sich, den Sound unserer Rennmaschinen wieder zu hören. Gleiches gilt auch für meine Kiefer-Crew. Die Jungs scharren schon, endlich loszulegen. Unser erster gemeinsamer Einsatz auf der Rennstrecke hier in Estoril verlief sehr positiv. Ich habe mich sofort super wohl gefühlt mit der Kalex. Die Umstellung hat einwandfrei funktioniert, die Rundenzeiten waren auf Anhieb sehr ansprechend und zudem konstant. Darüber hinaus konnten wir schon ein paar Kleinigkeiten am Set-up erarbeiten. Ich bin daher sehr zuversichtlich, dass Estoril ein schöner Start in die Meisterschaft für uns wird. Der Zeitplan ist allerdings sehr ungewöhnlich, da die Hauptbewerbe erst am Dienstag ausgetragen werden.»
«Wie auch immer, Samstag und Sonntag haben wir daher noch reichlich Gelegenheit zum Trainieren und viel Fahrzeit auf der Strecke vor uns, um noch besser in Schwung zu kommen», ergänzte der 20-Jährige, der nach einem Jahr in der Moto2-WM in die Europameisterschaft zurückkehrt. «In dieser Serie helfen bis zu einem gewissen Ausmaß auch noch die zwei 40-minütigen Qualifyings, um das perfekte Set-up für den Renntag hinzubekommen. An diesen Modus muss ich mich allerdings erst wieder gewöhnen, nachdem es in der WM anders ist. Die Saison 2020 soll mir auch helfen, dort wieder hinzukommen. Das ist definitiv mein Ziel, ohne im Vorfeld über mögliche Ergebnisse zu spekulieren», stellte Tulovic klar.
Fit fühlt sich der Eberbacher auf jeden Fall: «Nach der langen rennfreien Zeit fühle ich mich natürlich in bester Verfassung. Bis zu den ersten Öffnungen der Fitnessstudios habe ich mich mit Laufen und Fahrradfahren fit gehalten. Allmählich wurde dann das Training wieder abwechslungsreicher und lustiger, da es auch wieder erlaubt war, mit Motorrädern zu fahren. Den Umständen entsprechend bin ich also körperlich perfekt vorbereitet.»
Übrigens: Mit Edgar Pons und Hector Garzo sind die Top-2 der Moto2-EM 2019 in die Weltmeisterschaft aufgestiegen. Tulovic trifft dagegen in Estoril unter anderen auf Adam Norrodin (Liqui Moly Intact SIC Junior Team), der im Vorjahr ebenfalls bereits WM-Erfahrung sammeln durfte.
Estoril, Zeitplan für den Renntag am 7. Juli (Dienstag)
11 Uhr: Race 1 European Talent Cup
12 Uhr: Race 1 Moto2-EM
13 Uhr: Race 1 Moto3-Junioren-WM
14 Uhr: Race 2 European Talent Cup
15 Uhr: Race 2 Moto2-EM
Moto2-EM-Kalender 2020
Dienstag 7. Juli: Circuito do Estoril (Portugal, 2 Rennen)
Montag 13. Juli: Autódromo Internacional do Algarve (Portugal, 2 Rennen)
29. August: Circuito de Jerez (Spanien)
30. August: Circuito de Jerez (Spanien)
3. Oktober: MotorLand Aragón (Spanien)
4. Oktober: MotorLand Aragón (Spanien, 2 Rennen)
31. Oktober: Circuit de la Comunitat Valenciana (Spanien)
1. November: Circuit de la Comunitat Valenciana (Spanien)