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Lukas Tulovic nach Estoril: «Rang 3 war das Mindeste»

Von Mario Furli
Lukas Tulovic glänzte beim CEV-Auftakt in Estoril mit der Pole-Position und einem dritten Platz in der Moto2-EM. Im ETC überraschte Phillip Tonn. Die Stimmen der zwei Deutschen aus dem Liqui Moly Intact SIC Racing Team.

Lukas Tulovic hatte sich die Pole-Position gesichert, flog im ersten Rennen am Sonntag aber per Highsider ab. Ein Stein hatte seinen Kühler getroffen und vermutlich ist er auf seinem eigenen Kühlwasser ausgerutscht. Ein sicher geglaubter dritter Rang war so mit einem Schlag dahin, während sein Teamkollege aus dem Liqui Moly Intact SIC Racing Team, Adam Norrodin, die Gunst der Stunde nutzte und sich über sein erstes Podium in der Europameisterschaft freute. Im zweiten Rennen schnappte sich der Eberbacher mit Platz 3 den verdienten Podestplatz.

«Estoril war im Allgemeinen ein guter Auftakt in die neue Saison», resümierte Tulovic. «Ich denke, wir können allemal zufrieden sein, auch wenn das ersten Rennen leider sehr unglücklich endete. Wir hatten eine gute Vorbereitung und sind daher sehr positiv gestimmt in das Wochenende gegangen. In den Qualifyings hat nahezu alles perfekt funktioniert. Zwischen dem Ersten und dem Zweiten haben wir uns noch einmal zusammengesetzt und alles durchbesprochen, was uns noch schneller machen könnte. In der finalen Zeitattacke konnte ich alles super umsetzten. Die Pole-Position war der Verdienst für alle Anstrengungen.»

«Bis zu meinem Sturz lief das erste Rennen nach Plan. Unglaubliches Pech hat mich aber um den sicheren dritten Platz, wenn nicht sogar um ein noch besseres Ergebnis gebracht. Schade, aber vor solchen Problemen ist man im Rennsport nicht geschützt», weiß der 20-Jährige. «Im zweiten Lauf haben wir dort angesetzt, wo wir zuvor aufgehört hatten. Es war mir klar, dass mit den zwei Boscoscuro-Piloten [Aldeguer und Lopez] erneut zu rechnen ist. In etwa bis zur Halbzeit konnte ich mit ihnen gut mithalten. Ich musste allerdings auf der Bremse viel gutmachen, weil die Beiden im Kurvenausgang unglaublich Vorteile hatten. Dieser Bereich war deren Stärke überhaupt. Nach ein, zwei kleineren Fehlern bei Versuch zu ihnen aufzuschließen, habe ich aber einsehen müssen, dass sie heute nicht zu schlagen waren. Ich habe mich daher darauf konzentriert, den dritten Platz sicher ins Ziel zu bringen. Rang 3 war das Mindeste, was wir mitnehmen mussten. Aber in Valencia werden die Karten wieder neu gemischt und wir werden dort auf diesem Level weitermachen.»

Im European Talent Cup übertraf der 15-jährige Phillip Tonn aus Mattstett im ersten Lauf alle Erwartungen, als er die Spitzengruppe im Handumdrehen aufmischte und plötzlich die Führung übernahm. Die Freude dauerte allerdings nicht lange, da ihn ein Sturz aus dem Rennen warf. Nach einem harten Kampf sammelte er als 13. im zweiten Rennen immerhin drei Punkte.

«Inzwischen sind ein paar Stunden vergangen, trotzdem bin ich noch so aufgeregt darüber, was im ersten Rennen abgegangen ist. Ich bin praktisch schnurstracks von Startplatz zwölf auf P1 nach vorn geprescht», erzählte Tonn. «In den ersten fünf, sechs Runden habe ich mir das Geschehen ein bisschen angeschaut, was vor mir los war. Es war das erste Rennen seit langer Zeit und zudem war es ebenso das erste Mal, dass ich mit einer so großen Gruppe zu tun hatte. Daran musste ich mich erst wieder gewöhnen. Ich habe aber schnell gemerkt, dass mir das Überholen sehr leicht von der Hand ging und Potenzial hatte, nach vorne zu fahren. Runde für Runde bin ich immer weiter nach vorne gekommen, bis ich plötzlich in Führung lag. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, einmal als Erster aus einer Runde zurückzukommen und auf der langen Geraden niemand vor mir zu sehen. Obwohl ich zuvor schon einige haarige Situationen gut meistern konnte, war ich in der drittletzten Runde offenbar ein wenig zu hart auf der Bremse. Leider ist dabei vor der Schikane das Vorderrad weggerutscht.»

«Schade und es tut mir leid für das Team, aber zumindest weiß ich jetzt, dass ich es noch kann. Bis zu diesem dummen Sturz habe ich jedenfalls viel Selbstvertrauen getankt», bekräftigte der junge Deutsche. «Aufgrund dieses Fehlers habe ich das zweite Rennen viel ruhiger begonnen. Mein Start war allerdings weniger gut, trotzdem konnte ich mich an der Spitzengruppe anhängen. Es war allerdings von Anfang an viel Hektik drinnen, ich hatte viele Problem mit anderen Fahrern. Einmal gab es eine Berührung, wobei der Bremshebel verbogen wurde. Später ist direkt vor mir mein Teamkollege gestürzt. Es kamen viele Dinge zusammen, die den Rhythmus gestört haben. Irgendwann bin ich allein gefahren, war aber dennoch so schnell wie die Spitzengruppe Das ist sicherlich sehr positiv. Am Ende ist der P13 herausgekommen. Das ist ein wenig ärgerlich, weil ohne diese Zwischenfälle meine Pace für weiter vorne gereicht hätte. Nichtsdestotrotz gibt dieses Wochenende viel Auftrieb. Ich gehe mit einem guten Gewissen nach Valencia, wo ich mich auf meine absolute Lieblingsstrecke freue.»

Sein Teamkollege Sharul «Juan» Ezwan Sharil fuhr für die Intact-Junioren im ETC im ersten Lauf Platz 7 ein.

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