Paolo Simoncelli: Von der CEV in die Moto3-WM
Italienische Fahrer machten 2015 elf Prozent der Teilnehmer an der Spanischen Meisterschaft (CEV) aus. Darunter befanden sich auch die Fahrer des Teams «SIC58 Squadra Corse» von Paolo Simoncelli. Stefan Valtulini und Tony Arbolino sicherten in der Junioren-WM die Gesamtränge 8 und 12.
Paolo betreute 2015 auch Kevin Sabatucci, Mattia Casadei, Jari Montella, Riccardo Rossi und Andrea Cavaliere. Rossi und Cavaliere fuhren in der Italienischen Pre Moto3-Klasse, die drei andern in der CIV Moto3.
Der Vater des 2011 verunglückten Marco Simoncelli will mit seinem Team 2017 den Schritt in die Weltmeisterschaft wagen.
Wie entstand die Idee, ein Team zu gründen und in der FIM CEV Repsol anzutreten?
2013 wurde das Projekt «SIC58 Squadra Corse» für junge italienische Fahrer auf den Weg gebracht. Tatsächlich war es eine Art Test, um zu sehen, wie ich mich nach dem 23. Oktober 2011, als Marco uns verließ, damit fühle. Alle Zweifel und Ängste verschwanden, als beim ersten Rennen der Italienischen Meisterschaft meine Frau und meine Tochter Martina in die Box kamen. Ich erkannte, dass ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Dieses Projekt soll jungen italienischen Fahrern finanziell und technisch helfen, damit sie ihren Traum verfolgen können. Ich erkannte sofort, dass die FIM CEV Repsol der einzige Weg in die Weltmeisterschaft ist.
Wie bewertest du die Entwicklung deiner Fahrer in der vergangenen Saison?
Ich bin mit unserer ersten Saison in Spanien ziemlich zufrieden, denn das Team und die Fahrer waren Anfänger. Tony Arbolino musste die Konsequenzen dafür tragen, dass er erst 14 Jahre alt ist. Sein schrecklicher Sturz in Le Mans ließ uns das Schlimmste befürchten. Seine langwierigen Verletzungen bereiteten ihm noch die gesamte Saison Probleme. Doch so wurde auch sein natürliches Talent unterstrichen. Stefano Valtulini wird mit 19 Jahren vom Team schon als alter Mann bezeichnet. Er war eine Überraschung für mich. Leider hatte Stefano nie ein Team, das ihm half, an seinem Fahrstil zu arbeiten und nicht nur ein Bike bereitstellte. Wir haben zusammen daran gearbeitet, und er hat sich stark verbessert. In Aragón stand er sogar auf dem Podest.
Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Wir wollen weiterhin sehr junge Fahrer zwischen zwölf und 14 Jahren in Italien auswählen, damit sie sich in der Junioren-WM entwickeln können. Dann wollen wir sie – warum auch nicht – in die Weltmeisterschaft bringen. Die Fahrer werden besser, das Team arbeitet gut, die Struktur stimmt, aber darüber hinaus machten die Jungs einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zu ihrem Traum. Es ist ein wunderschöner Traum, den auch Marco hatte. Wir hoffen, dass der Traum stark genug ist, um zwei von ihnen in die Weltmeisterschaft zu bringen.