Valentino Rossi: Visier beschlagen, dann Sturz
Rossi stürzt, Hayden gewinnt einen Platz
«Wir müssen nicht untersuchen, wie ich in diesem Jahr Weltmeister werden kann. Aber wir müssen nachforschen, wie ich ich schaffen kann, so schnell zu fahren wie sie», erklärte Valentino Rossi. SIE, das sind die Honda. Das sagte Rossi nach dem Rennen. Er kommt zu den Pressegesprächen manchmal zu spät. Er ist kein Muster an Pünktlichkeit. Manchmal kommt er sehr spät. (Wenn er sauer ist). Heute erschien Valentino extrem spät.
Der Yamaha-Star hatte zwei Gründe, verärgert zu sein. Er verlor eine Podestchance, er hatte einen Top-3-Platz in Reichweite, davon ist er überzeugt. Er hatte Probleme mit dem Helmvisier, dann bremste er auf einer Bodenwelle – und stürzte. Ungewöhnlich, für einen so erfahrenen Piloten.
«Ich denke, wir hatten heute eine gute Podestchance. Ich bin gut gestartet, am Set-up gab es nichts auszusetzen. Ich konnte Druck machen, ich konnte so spät bremsen, wie ich wollte, auch die Beschleunigung war okay. Pedrosa war zu schnell für uns. Aber ich bin überzeugt, ich hätte den Speed von Crutchlow fahren können. Ich hätte mit ihm um Platz 2 fighten können. Es wäre darauf angekommen, wessen Reifen am Schluss im besseren Zustand gewesen wäre.»
Das erste Problem: Das Visier. Es machte Rossi einen Strich durch die Rechnung. Er hatte schon 2012 zweimal im Nassen Probleme mit dem agv-Visier, das Problem ist noch nicht gelöst, wie auch Stefan Bradl erfahren musste.
«Ja, das passiert bei diesem Helm öfters», gab Rossi zu. «Nur bei den MotoGP-Piloten, hat man mir gesagt, vielleicht liegt es an der Hitze, die unsere Motoren erzeugen. Ich konnte jedenfalls nicht dicht an die Vorderleute ranfahren, ich musste einen Abstand lassen, um Frischluft zu bekommen.»
Das zweite Probleme: die Bodenwelle. «In Tun 6 ist diese Bodenunebenheit. Genau in der Bremszone. Deshalb bin ich gestürzt. Ich verlor viel Zeit, einige Hebel waren verbogen, bye-bye podium.»
Wer mit Statistiken Freude hat: Rossi hat jetzt fünf Punkte mehr als letztes Jahr nach vier Rennen mit der Ducati. «Das ist nur, weil ich letztes Jahr hier Zweiter war, diesmal war ich hinten. Wäre ich aufs Podest gekommen, stünde ich jetzt 20 Punkte besser da als im Vorjahr. Dann wäre es eine andere Story.»
Doch Valentino macht kein Geheimnis aus seiner Enttäuschung. «Wir hatten in Jerez und hier Mühe. Ja, für diese zwei Rennen habe ich mir mehr ausgerechnet als einen vierten und einen zwölften Platz.»