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Beirer: Warum es bei KTM keinen Schlendrian gibt

Von Matthias Dubach
KTM-Erfolgsfaktoren: Stefan Everts, Pit Beirer, Claudio De Carli

KTM-Erfolgsfaktoren: Stefan Everts, Pit Beirer, Claudio De Carli

In der Motocross-WM dominiert KTM seit Jahren. Warum bei den Österreichern eine alte Sport-Binsenweisheit keine Gültigkeit hat.

Der Cross-GP von Katar zeigte, dass die beiden KTM-Stars Antonio Cairoli (MX1) und Jeffrey Herlings (MX2) wohl auch in dieser Saison kaum zu schlagen sein werden. Verteidigen die beiden ihre WM-Titel erfolgreich, wäre KTM eine weitere Saison ungeschlagen. Der österreichische Hersteller ist in der 450-ccm-Klasse seit drei und in der 250-ccm-Klasse seit fünf Jahren unbesiegt! Weil Matthias Walkner 2012 ausserdem den MX3-Titel holte, gewann erstmals in der GP-Geschichte ein Hersteller alle drei WM-Titel.

«Die Karten werden aber wie jedes Jahr neu gemischt», meint KTM-Motorsportchef Pit Beirer. «Man muss aufpassen, dass sich wegen des vielen Erfolgs kein Schlendrian einstellt.»

Beim erfolgsverwöhnten KTM-Team ist keine Sättigung in Sicht. Beirer: «Man muss niemanden motivieren. Auch jetzt waren wieder alle im Team heiss auf den Saisonstart; vom Fahrer bis zum Mechaniker. Es macht viel Spass, mit diesem Team zu arbeiten.»

Der ehemalige Weltklasse-Crosspilot kennt den Spruch «Hochkommen ist nicht schwer, oben bleiben dafür umso mehr», aber Beirer verneint ihn entschieden. «Der Aufbau dieses so erfolgreichen Teams war wesentlich schwieriger, als es jetzt auf diesem Level zu halten. Die Basis so hinzubekommen, war das Schwierigste.»

Einer der Trümpfe von KTM sind die kurzen Entscheidungswege. Während bei der Konkurrenz von Suzuki, Honda, Kawasaki und Yamaha bei vielen Fragen oft ein Abnicken in den japanischen Zentralen erforderlich ist, werden in Österreich Team- und Fahrerwünsche rasch erfüllt. MX1-Teammanager Claudio De Carli erwähnte bei der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung seines Schützlings Cairoli bis Ende 2016 diesen Umstand explizit als positiv. Cairoli war auch der bisher letzte Fahrer, der als letzter Nicht-KTM-Pilot Weltmeister wurde: Der Italiener fuhr Yamaha, als er 2009 MX1- und 2007 MX2-Champion wurde.

Eine solche klassenübergreifende Dominanz gab es noch nie. Als Suzuki von 1975 bis 1984 zehn 125-ccm-Titel und Honda zwischen 1984 bis 1992 in der 500-ccm-Klasse stets gewann, waren diese Hersteller nur in einer Klasse überlegen.

Neben Cairoli und Walkner hiessen die KTM-Weltmeister seit 2008 Tyla Rattray, Marvin Musquin, Ken Roczen (alle MX2) und Sven Breugelmans (MX3).

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