Lausitzring: Kurioser Porsche-Sieg im ersten Lauf
Motorsport ist eng und Motorsport ist teilweise auch Kontakt-Sport. Doch manchmal schießen die Protagonisten in dieser Beziehung unnötig weit über das Ziel hinaus. So geschehen im Samstagsrennen des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring. Dieses haben letztendlich die Porsche-Piloten Robert Renauer und Sven Müller für sich entschieden. Doch die sogenannten 'Sieger der Herzen' waren dieses Mal andere. Was war geschehen? Schon zu Rennbeginn setzten sich Luca Stolz im Mercedes-AMG vom Team ZAKSPEED und Robert Renauer (Herberth Motorsport) locker an der Spitze des Feldes ab. Bis zum Öffnen des Boxenstopp-Fensters lagen die beiden Boliden schon circa sieben Sekunden in Front – während zwischen beiden Rennern ebenfalls ein ungefähr einsekündiger Abstand lag. Alles schien auf einen sicheren Sieg für Stolz und dessen Wagenpartner Luca Ludwig hinauszulaufen. Doch dann das Unglaubliche: Völlig unbeteiligt vom Geschehen an der Spitze absolvierte der Meister-Audi von Connor De Phillippi/Christopher Mies (Land-Motorsport) seinen Pflicht-Boxenstopp. Und als Mies gerade auf die Strecke herausfuhr, knallte er dem nichtsahnenden Stolz unverrichtet ins Auto.
Der Mercedes-Pilot fand sich somit im Kiesbett wieder. Zwar schaffte er es, sich wieder zu befreien - doch die souveräne Rennführung war natürlich dahin. Aufgrund des zuvor heraus gefahrenen Vorsprungs konnte jedoch noch Platz zwei gerettet werden. «Es ist natürlich sehr schade. Wir haben das Rennen klar dominiert. Da ist es dann blöd, wenn jemand aus der Box kommt, der eh weiter hinten ist, und einem das Rennen ruiniert», drückte sich Stolz noch sehr gefasst über die Situation aus.
Somit konnte Porsche-Werksfahrer Sven Müller, der den Herberth-Porsche von Renauer übernommen hatte, locker zum Sieg in der Lausitz fahren. «Ich bin mega happy. Aber wir hatten natürlich auch ein bisschen Glück gehabt, dass es vorne gekracht hat», war Müller nach dem Rennen ehrlich. Auch Renauer gab sich offen: «Wir hätten eigentlich keine Chance gegen den Mercedes gehabt.»
Das Lamborghini-Duo Ezequiel Perez Companc/Mirko Bortolotti (GRT Grasser-Racing-Team) komplettierte mit einem starken Rennen das Podium. Deren Huracán GT3 startete lediglich von Position sechs. Doch sowohl Perez Companc als auch Bortolotti arbeiteten sich mit sehenswerten Aktionen im Laufe des Rennens immer weiter nach vorne. Das mussten auch Indy Dontje/Marvin Kirchhöfer (HTP Motorsport) realisieren, die vor der Corvette C7 GT3-R von Jules Gounon/Daniel Keilwitz (Callaway Competition) letztendlich Vierte wurden.
Für Stefan Mücke und seinen Teamkollegen Sebastian Asch reichte es am Ende für Platz acht. Mücke hatte zu Rennbeginn ebenfalls gut nach vorne gearbeitet, wurde dann jedoch vom Lamborghini von Rolf Ineichen (ebenfalls GRT Grasser-Racing-Team) von der Strecke gedreht. Mücke/Asch gaben jedoch nicht auf und kämpften sich mit beherzter Manier wieder durchs Feld. «Achter Platz. Das ist ja auch unsere Startposition gewesen. Somit können wir dann doch noch zufrieden sein», resümierte Mücke das Rennen.
Am Sonntag gegen 13:08 Uhr folgt dann noch Lauf zwei des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring.