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Timo Bernhard: Teamaufbau ist wie eine Fahrerkarriere

Von Oliver Müller
SPEEDWEEK.com sprach mit Sportwagen-Weltmeister Timo Bernhard über die Saison 2018. Der deutsche Porsche-Werksfahrer startet im kommenden Jahr im ADAC GT Masters. Das ist der zweite Teil des Interviews.
Herr Bernhard, Sie kommen als Sportwagen-Weltmeister ins ADAC GT Masters, haben mit Kévin Estre einen Porsche-Werksfahrer als Teamkollegen und mit dem Team75 Bernhard ein in der Serie erfolgreiches und etabliertes Team zur Verfügung. Nur um Podiumsplätze zu kämpfen, kann da sicher nicht der Anspruch sein. Was sind Ihre Ziele für 2018?

Timo Bernhard: (lacht) «Ich nenne jetzt keine konkrete Position. Das wäre nicht fair. Außerdem steht aktuell auch nicht final fest, wer sonst noch im ADAC GT Masters antritt. Der GT-Sport ist insgesamt unheimlich eng. Hinzu kommt, dass für 2018 auch das BoP-System in der Serie umgestellt wurde. Deswegen müssen wir grundsätzlich erst einmal abwarten. Aber natürlich: Wir nehmen es ernst und fahren nicht nur für die Galerie. Wir wollen erfolgreich sein. Und wer mich kennt, weiß, dass ich ehrgeizig bin. Ich unterschätzte die Herausforderung nicht. Es wird viele Sieganwärter geben. Aber genau das macht es doch spannend!»

Sie waren in den letzten Jahren eher international unterwegs. Wie sehr freuen Sie sich auf tolle Strecke wie Most, Oschersleben oder den Sachsenring zurückzukommen?

«In Most bin ich letztmals 1998 in der Formel Ford gefahren. Aber da das schon fast 20 Jahre her ist, weiß ich leider nicht mehr viel von der Strecke. Mein letztes Rennen in Oschersleben und am Sachsenring bestritt ich 2001 im Porsche Carrera Cup Deutschland. Eine nationale/regionale Serie wie das ADAC GT Masters bin ich nun schon 16 Jahre nicht mehr gefahren. Das steht für mich etwas unter dem Motto 'Back to the roots'. Im Kalender sind viele Strecken dabei, die einen eigenen Charakter besitzen und an die ich schöne Erinnerungen habe. Dann noch mit einem konkurrenzfähigen Paket zurückzukommen, freut mich besonders.»

Neben dem ADAC GT Masters starten Sie bei den 24 Stunden von Le Mans in einem Werks-Porsche 911 RSR. Was können Sie uns noch über Ihr Rennprogramm 2018 verraten?

«Es kommt vielleicht tatsächlich noch etwas dazu. Aber da müssen wir noch warten, bis es final entschieden ist. Es würde dann auch mit Porsche im GT-Bereich sein. Die 24 Stunden von Daytona fahre ich 2018 aber sicher nicht.»

Sie sind bekanntermaßen ein großer Fan der 24 Stunden von Le Mans. Wann werden wir Ihr Team75 Bernhard beim Langstrecken-Klassiker an der französischen Sarthe sehen?

«Kürzlich hat mir sogar FIA-WEC-Chef Gérard Neveu dieselbe Frage gestellt. Er hat wohl mitbekommen, wie erfolgreich unser Team inzwischen ist. Für mich ist es sehr schön, dass es die Aufmerksamkeit gibt. Denn hinter dem Team steckt eine Menge Arbeit. Irgendwann ist Le Mans sicherlich mal ein Ziel, doch soweit denke ich momentan noch nicht. Nach dem Beginn im Rallye-Bereich und dem Aufstieg in den Porsche Carrera Cup Deutschland sind wir aktuell im GT3-Sport sehr gut aufgehoben. 2017 haben wir mit dem Einsatz beim 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps den ersten Schritt in Richtung Langstrecke gemacht. Ich vergleiche den Teamaufbau immer mit einer Fahrerkarriere. Man muss ein Gefühl dafür bekommen, wo man steht und was man sich zu welchem Zeitpunkt zumuten kann. Wir möchten alles Schritt für Schritt angehen. Aber klar, ein Fernziel ist Le Mans auf jeden Fall.»

Hier geht es zum ersten Teil des Interviews mit Timo Bernhard

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