Marvin Dienst: Im GT Masters noch eine Rechnung offen
2017 startete Marvin Dienst bei den 24h von Le Mans
Seinen Einstand in der 'Liga der Supersportwagen' gab Marvin Dienst 2016 ebenfalls für die Mannschaft von Christian Schütz, damals jedoch im Porsche 911 GT3 R - als amtierender Champion der ADAC Formel 4. «Es war für mich ein Sprung ins kalte Wasser», blickt Dienst zurück. «Ich kam direkt aus dem Formelsport und auch mein Teamkollege war neu im GT3-Sportwagen. Zudem war es für das Team das erste Jahr mit dem GT3 R der Baureihe 991. Wir haben das Auto erst zwei Wochen vor dem Saisonstart bekommen und während der Saison aus Budgetgründen nicht einen Testtag gehabt. Trotzdem haben wir uns im Laufe des Jahres immer weiter gesteigert. Am Saisonende waren wir sowohl fahrerisch als auch vom Set-up her gut aufgestellt.»
Dies zeigte sich beim Finale in Hockenheim, wo Dienst und Christopher Zanella am Samstag ihren ersten Podestplatz einfuhren. «An dieses Ergebnis will ich jetzt anknüpfen. Für 2017 und 2018 hatten wir eigentlich die Teilnahme am ADAC GT Masters geplant, aber diese hat sich dann zwei Mal kurzfristig zerschlagen. Daher freue ich mich jetzt über die Rückkehr. Ich habe noch eine Rechnung offen.»
Dass er sein Comeback mit Schütz Motorsport gibt, freut den ADAC Junior-Motorsportler des Jahres 2017. «Wir kommen sehr gut miteinander aus», so Dienst. «Obwohl wir 2017 und 2018 nicht im ADAC GT Masters angetreten sind, haben wir weiter zusammengearbeitet. Ich war in den vergangenen Jahren für Schütz permanent im Kundensport unterwegs.»
Das Hauptprogramm von Dienst waren jedoch zuletzt Einsätze in den Langstreckenrennen der FIA WEC und ELMS. «Es war toll, weltweit Rennen zu fahren. Auch 2017 in Le Mans dabei zu sein war großartig. Davon träumt jeder Rennfahrer - wie man jetzt auch an Fernando Alonso gesehen hat. Und auch für mich gibt es noch Klassiker, die ich fahren möchte», so der Pilot aus Lampertheim. «Aber jetzt freue ich mich erstmal wieder auf die Sprintrennen des ADAC GT Masters mit ihren knallharten Zweikämpfen. Da die Leistungsdichte so unheimlich hoch ist, kommt es auf jede Hundertstelsekunde an. Es ist außerdem toll, dass ich wieder in Hockenheim fahren kann, denn das ist meine Heimstrecke. Aber es gibt noch andere tolle Kurse im Kalender. Der Sachsenring ist mega. Nur Most ist für mich neu. Aber dort sind die anderen Teams auch erst einmal gefahren. Daher sollte der Nachteil nicht zu groß sein.»
Obwohl er seit seinem Umstieg aus dem Formelsport überwiegend mit GT-Sportwagen von Porsche gefahren ist, kennt Dienst sein 2019er-Arbeitsgerät, den Mercedes-AMG GT3 bereits. «Ich habe zusammen mit Kunden von Schütz einige Rennen mit dem Auto bestritten. Dabei standen zwar der Spaß und nicht superschnelle Rundenzeiten im Vordergrund, aber ich habe schon einen Eindruck vom Mercedes-AMG bekommen. Der größte Unterschied wird jedoch sein, dass wir jetzt mit Reifen von Pirelli antreten. Wir werden aber noch ausgiebig testen gehen und uns gut auf die Saison vorbereiten.»
Wer Diensts Teamkollege wird, steht noch nicht fest. «Da laufen noch Gespräche», so der Pilot aus Hessen. «Spätestens im März sollte er feststehen.» Zu seinen Zielen für 2019 sagt Dienst: «Wir wollen eine gute Leistung zeigen und nicht unter Wert verkauft werden. Wir wollen von Anfang an zeigen, dass wir um Podestplätze kämpfen können und dass mit uns zu rechnen ist. Um das ADAC GT Masters führt derzeit im GT-Sport kein Weg herum. Wenn man Werksfahrer werden will, was längerfristig auch mein Ziel ist, muss man dort fahren und erfolgreich sein. Ich freue mich drauf, zeigen zu können, was ich kann.»