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Sebastian Asch: Rückblick auf 150 Läufe im GT Masters

Von Felix Schmucker
Starkes Duo: Luca Ludwig (li.) und Sebastian Asch

Starkes Duo: Luca Ludwig (li.) und Sebastian Asch

Sebastian Asch absolvierte in Oschersleben bereits seinen 150. Start im ADAC GT Masters. Der Meister von 2012 und 2015 hat in der Liga der Supersportwagen folglich so gut wie alles erlebt. Das hat seine Zeit geprägt.

Der Name Asch gehört zum deutschen Motorsport einfach dazu. Und das nicht nur wegen Roland Asch, der in der DTM als Werksfahrer von Mercedes zu Bekanntheit kam. Auch Sohn Sebastian ist auf der Rennstrecke mittlerweile eine Institution und beispielsweise der einzige Doppelchampion im ADAC GT Masters. Am Rennwochenende in Oschersleben hatte er zudem seinen 150. Auftritt in der Liga der Supersportwagen gefeiert. Auch das ist Rekord. Asch schaut zurück auf seine Jahre im ADAC GT Masters.

Das erste Rennwochenende: «Mein Debüt im ADAC GT Masters war 2008 in Oschersleben im Lamborghini Gallardo von Argo Racing. Mein Teamkollege war Frank Schmickler. Er war für mich als Jungspund eine feste Größe im Motorsport, denn er war schon mit meinem Vater in der DTM gefahren. Und dann fuhren wir plötzlich zusammen in einem Auto. Es waren meine ersten Rennen in einem GT-Auto, vorher bin ich nur Fronttriebler gefahren. Daher hatte ich anfangs schon einen gewissen Respekt. Aber das Wochenende verlief gut und wir sind am Samstag Fünfte und sonntags Siebte geworden.»

Der erste Sieg: «Nachdem ich 2009 im Porsche Cup gefahren bin, bin ich im Jahr darauf mit A-Workx/Wieth Racing und Niclas Kentenich als Teamkollege in das ADAC GT Masters zurückgekehrt. Wir wussten anfangs überhaupt nicht, wo wir stehen. Doch dann waren wir im ersten Qualifying bereits Dritte und haben anschließend das Rennen gewonnen. Das war schon eine coole Nummer.»

Das schönste Rennen: «Ein tolles Rennen war auf jeden Fall der Sieg am Sonntag in Spa 2015. Luca Ludwig und ich hatten seit dem Saisonauftakt in Oschersleben die Tabelle angeführt und standen immer auf dem Podest, nur einen Sieg hatten wir noch nicht eingefahren. Dass es dann auf dem tollen Kurs in Spa klappte und das sogar noch im Regen, war natürlich toll. Es war gleichzeitig der erste Zakspeed-Sieg im ADAC GT Masters. Damit war das Eis gebrochen und es lief danach alles irgendwie lockerer. Der Triumph war daher ein wichtiger Grundstein für den späteren Titelgewinn. Aber es gab noch viele weitere schöne Rennen. Ein weiteres Highlight war sicher auch das Samstagsrennen in Zandvoort im selben Jahr. Auf dem Weg in die Startaufstellung hatte ich einen Defekt an der Antriebswelle. Eigentlich war damit alles verloren, denn ein Wechsel dauert normalerweise 40 Minuten. Doch die Mechaniker haben dann einen sensationellen Job gemacht und in 20 Minuten eine neue Antriebswelle eingebaut. Selbst die Jungs von AMG hatten dies nicht für möglich gehalten. Dass wir dann auch noch unseren dritten Saisonsieg einfuhren, war sensationell und eine verdiente Belohnung für das Team.»

Das bitterste Rennen: «Das Samstagsrennen beim Saisonfinale 2015 in Hockenheim. Luca und ich sind als Tabellenführer angereist. Leider hatte ich dann im ersten Rennen eine Kollision mit dem Porsche von Christian Engelhart, der zusammen mit unserem Titelkontrahenten Klaus Bachler fuhr. Ich hatte bereits in der ersten Runde in Kurve zwei Probleme mit den Bremsen und habe den Porsche getroffen, was das Aus für uns beide bedeutete. So etwas sollte eigentlich nicht passieren. Das sind so Momente, in den man am liebsten im Erdboden verschwinden, und die man am liebsten rückgängig machen würde. Aber da muss man dann durch.»

Das spannendste Rennen: «Nervenaufreibend war das letzte Saisonrennen 2012 in Hockenheim. Maxi Götz und ich waren am Samstag mit einem Reifenschaden ausgefallen und hätten damit eigentlich unsere Chancen auf den Titel verloren, wenn nicht unser Konkurrent im Porsche auch einen Reifenschaden gehabt hätte. Am Sonntag lagen wir in Führung, was aber nicht gereicht hätte. Doch unsere Rivalen mussten in der Schlussphase nach Berührungen in Zweikämpfen Durchfahrtsstrafen absolvieren und fielen zurück. So haben wir mit unserem ersten Saisonsieg doch noch den Titel eingefahren.»

Das lustigste Rennen: «Eine lustige Anekdote gab es in der Saison 2010. Ich fuhr im Porsche auf Platz zwei oder drei und kämpfte mit Albert von Thurn und Taxis. Er hat mich dann überholt und sich darüber so gefreut, dass er im Auto gejubelt hat und mit der Faust aus dem Fenster gewunken hat. Doch genau in dem Augenblick hat er sich verbremst und ich bin wieder vorbei. Das war ein lustiger Moment.»

Das Lieblingsauto: «Der Mercedes-AMG SLS GT3 hat bei mir natürlich einen ganz besonderen Platz. Ich habe mit ihm viele Erfolge gefeiert, darunter auch die beiden Titelgewinne 2012 und 2015. Aber auch der Ferrari 488 GT3, mit dem ich jetzt fahre, ist ein tolles Auto. Auch emotional gesehen ist ein Ferrari immer etwas Besonderes. Jeder Fahrer träumt davon, einen Ferrari zu fahren. Ich bin ein Italien-Fan und dadurch ist es für mich etwas Besonderes, jetzt den 488 zu fahren. Als wir in Monza testen waren und wir mittags mit Ferrari-Jacken in eine Trattoria kamen, sind die Leute dort komplett durchgedreht. Der Pizzabäcker ist herausgekommen und hat von Ferrari geschwärmt und großes Theater gemacht. So etwas gibt es hier gar nicht, aber die Italiener haben da eine ganz andere Verbindung zu dem Auto. Unser Ziel ist es, mit dem Ferrari ganz vorn mitzufahren. Es wird mal wieder Zeit, auf das Podest zu fahren.»

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