Phoenix Racing stellt sich für Heimspiel neu auf
Echter Racer: Phoenix-Teamchef Ernst Moser
Phoenix Racing bestreitet 2016 seine dritte volle Saison im ADAC GT Masters. 2009 und 2011 feierte die Truppe von Teamchef Ernst Moser bereits fünf Siege - allerdings keinen auf dem Nürburgring, der Heimstrecke des Audi-Teams. Am kommenden Wochenende (5. bis 7. August) folgt beim fünften von sieben Saisonläufen der ‚Liga der Supersportwagen‘ mit geändertem Fahrerkader ein weiterer Versuch: Neuer Teamkollege von Stammfahrer Markus Winkelhock im Audi R8 wird Nicolaj Møller Madsen.
Meuspath hat ein Gemeindehaus, einen Junggesellenverein, eine freiwillige Feuerwehr und 140 Einwohner. Die Dichte von ansässigen Motorsportteams in der kleinen Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler ist allerdings besonders hoch. Im Gewerbepark tummeln sich mehr als eine Handvoll. Der Grund ist die Nähe zum Nürburgring, Deutschlands bekanntester Rennstrecke. Eines dieser Teams ist Phoenix Racing. Der Firmensitz der Rheinland-Pfälzer liegt nur drei Kilometer vom Haupteingang des Eifelkurses entfernt.
«Jedes Mal, wenn wir am Nürburgring starten, ist das ein spezielles Erlebnis», so Ernst Moser. «Freunde, Familie und Sponsoren achten ganz besonders auf uns. Wir sind immer hoch motiviert und freuen uns sehr.» Ein gewohntes Umfeld, eingefleischte Fans, Heimspielatmosphäre - die Annehmlichkeiten sind vielfältig. Aber vor allen Dingen in puncto Logistik geniesst Phoenix Racing Vorteile. Moser: «Wenn wir etwas vergessen haben, fährt jemand aus dem Team kurz zur Firma zurück und holt es. Im Umkehrschluss transportieren wir aber auch zusätzliches Cateringmaterial und Merchandisingartikel, um die Gäste in unserer VIP-Lounge zu bewirten und unseren Shop im Boulevard zu bestücken.»
Auch für einige Phoenix-Teammitglieder bietet sich ein seltenes Privileg. «Unsere Jungs sind fast das ganze Jahr über unterwegs. Wenn sie dann bei einem Nürburgring-Event mal zu Hause schlafen können, ist das sehr willkommen. Zusätzlich sparen wir dadurch Hotelkosten», so Moser. Vorteile auf der Rennstrecke sieht er hingegen nicht: «Wir haben auf dem Nürburgring bestimmt mehr Rennen bestritten als andere Teams und haben dadurch mehr Daten erhoben, um das richtige Set-up zu finden. Zusätzliche Testmöglichkeiten konnten wir aber zum Beispiel nicht in Anspruch nehmen, da die Rennstrecke praktisch das ganze Jahr über ausgebucht ist.»
Phoenix-Stammpilot Markus Winkelhock ist der Nürburgring unter anderem aus drei ADAC GT Masters-Saisons und als zweimaliger Sieger des ADAC Zurich 24-Stunden-Rennens bestens bekannt. «Der Nürburgring war schon immer eine Lieblingsstrecke von mir», so der Routinier. «Ich habe in allen Serien, mit denen ich dort angetreten bin, gute Resultate erzielt. Ganz besonders sind mir meine Führungsrunden in der Formel 1 in Erinnerung. Ich denke, dass die Strecke unserem Audi besser liegen wird als zum Beispiel zuletzt der Red Bull Ring. Ich hoffe, dass wir ganz vorn mitfahren können.»
Auch Teamchef Ernst Moser gibt als erklärtes Ziel ein Spitzenresultat aus: «Nach drei Punkteresultaten zu Saisonbeginn sind wir zuletzt fünfmal ohne Zählbares geblieben. Jetzt muss mal ein Podestplatz her - und warum nicht beim Heimspiel?» Beim Versuch, das Vorhaben in die Tat umzusetzen, wird Neuzugang Nicolaj Møller Madsen helfen. «Ich freue mich schon sehr auf den Start am Nürburgring», so der Däne, der 2015 Gesamtzweiter im Audi Sport TT Cup wurde und 2016 sein Debütjahr im GT3-Sport gibt. «Der Audi R8 erzeugt viel Abtrieb. Das zu lernen war für mich der grösste Schritt. Ich lasse mir die Technik genau erklären. Was passiert zum Beispiel, wenn man einen Stabilisator verstellt. Mein Teamkollege Markus Winkelhock bringt sehr viel Erfahrung mit. Er kann sich auf die Abstimmung unseres Autos konzentrieren und ich mich auf meinen Fahrstil. Das sollte mir helfen.»