Valentino Rossi sucht das Glück

Hitzeschlacht beim ADAC Racing Weekend in Hockenheim

Von Jonas Plümer
Das dritte ADAC Racing Weekend des Jahres fand in Hockenheim statt. Der Hockenheimring verwandelte sich zu einem Glutofen. In der STT gewann die équipe vitesse beide Rennen – hochspannende Rennen in weiteren Serien.

Auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg wurden die Teilnehmer des ADAC Racing Weekend am vergangenen Wochenende mit sommerlichem Wetter empfangen. Julian Hanses / Jay Mo Härtling (beide Mercedes-AMG GT3) waren die Besten im GT60 powered by Pirelli, dem Ein-Stunden-Rennen des GTC Race. In den beiden GT Sprints hießen die Sieger Hanses und Luca Arnold (Ferrari 296 GT3). In der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) bestimmten Martin Zander (Audi R8 LMS Evo II) und das Duo Josef Klüber / Kenneth Heyer (beide Mercedes-AMG GT3 Evo) die beiden Läufe, während Cedric Fuchs (VW up! GTI) im ADAC Tourenwagen Junior Cup zweimal den größten Pokal in seinen Händen hielt. Julien Apothéloz und Riccardo Leone Cirelli (beide Duqueine D08) gewannen zwei der drei Durchgänge des Prototype Cup Germany, den ersten Platz im letzten Heat sicherten sich Klaus Abbelen und Felipe Laser (beide Ligier JS P320). Michael Nolte (Porsche 911 Supercup 3500) triumphierte zweimal in der Cup & Tourenwagen Trophy und auch das Tourenwagen & GT Revival durfte mit dem erfolgreichen Duo Steven Ostrowski / Jennifer Ostrowski (beide Ford Focus) Doppelsieger feiern.

Julian Hanses und Jay Mo Härtling waren im GT60 powered by Pirelli nicht zu schlagen. Die beiden GTC-Förderpiloten hatten sich nach 35 Rennrunden einen Vorsprung von über 25 Sekunden auf die ersten Verfolger Luca Arnold / Luca Ludwig (beide Ferrari 296 GT3) aufgebaut. Konstantin Gutsul / Ivan Peklin (Audi R8 LMS GT3 Evo II) erreichten die Ziellinie knapp hinter Arnold / Ludwig als Dritte. Auch im ersten GT Sprint konnte Schnitzelalm Racing mit Fahrer Hanses noch seiner Favoritenrolle gerecht werden. Er musste am Start zwar Arnold den Vortritt lassen, doch nach einigen Minuten passierte er ihn und fuhr einem sicheren Triumph vor Arnold und Gutsul entgegen. Im zweiten GT Sprint konnte Arnold die Siegesserie von Schnitzelalm Racing beenden, der Ferrari-Pilot gewann erstmals im GTC Race. Peklin und Schnitzelalm-Schützling Härtling komplettierten die Podestbesetzung.

Die Nachwuchspiloten des ADAC Tourenwagen Junior Cup, die alle einen einheitlichen VW up! GTI steuern, zeigten im ersten Heat einen harten, aber immer fairen Dreikampf um die Spitze, in den Cedric Fuchs, Mike Müller und Maxim Felix Dacher involviert waren. Das beste Ende hatte Fuchs vor Müller und Dacher. In Lauf zwei konnte Fuchs seine Leistung bestätigen und wurde erneut als Erster abgewunken. Auch der zweitplatzierte Müller wiederholte seine Platzierung, während Miguel Henrich als Dritter über seinen ersten Podestbesuch jubelte.

Zu Beginn des ersten Rennens der STT übernahm Jürgen Alzen zusammen mit Rückkehrer Timo Scheibner (beide BMW M4 GT3) die Spitze, konnte Martin Zander als ersten Verfolger aber nie abschütteln. In Umlauf sieben fand Zander schließlich einen Weg vorbei am schwarzen BMW und setzte sich direkt von Alzen ab. Auch die obligatorischen Boxenstopps und eine Safety-Car-Phase nach einem Ausrutscher von Franjo Kovac (Mercedes-AMG GT4) konnten diese Reihung nicht mehr ändern, so dass Zander vor Alzen / Scheibner und Oliver Plassmann (Ferrari 488 GT3) die Ziellinie überquerte. Heat zwei endete in der Reihenfolge Josef Klüber / Kenneth Heyer vor Zander und Alzen / Scheibner.

Fahrzeuge ganz anderer Art brachte der Prototype Cup Germany mit nach Hockenheim, wo die LMP3-Serie drei Rennen absolvierte. In Lauf eins triumphierten Julien Apothéloz / Riccardo Leone Cirelli vor Keanu Al Azhari (Duqueine D08) und Danny Soufi / Torsten Kratz (Ligier JS P320). Kratz musste sich in den letzten Runden gegen einen nach vorne stürmenden Felipe Laser (Ligier JS P320) verteidigen, der sich zusammen mit seinem Teamkollegen Klaus Abbelen letztendlich mit Rang vier zufriedengeben musste. Auch in Durchgang zwei war das Duo Apothéloz / Cirelli nicht zu bezwingen, dieses Mal vor Markus Pommer / Valentino Catalano (beide Duqueine D08) und Al Azhari. Im dritten Vergleich freuten sich Laser und Abbelen über ihren ersten Saisonsieg, Soufi / Kratz sowie Pommer / Catalano folgten auf den Plätzen dahinter.

Einer, der sowohl die STT als auch den Prototype Cup Germany bestritt, war Luca Link. Der junge Deutsche kommt aus einer Motorsport-Familie: Sein Opa ist Hans-Jörg Weick, unter anderem lange als einer der führenden Köpfe in die Organisation der frühen DTM involviert, sein Vater Frank Link war einst in leitender Position in der Mannschaft von Christian Abt tätig. Und trotzdem hat Luca erst mit zwölf Jahren mit dem Kartsport begonnen. 2023 erfolgte sein Automobilsport-Debüt im BMW M2 Cup, dieses Jahr startet er nun in der STT. Und in Hockenheim feierte er seine Premiere im Prototype Cup Germany. «Beides parallel zu fahren war kein Problem, die Umstellung klappte sehr gut. Vielleicht lag es daran, weil mein Porsche Cayman 718 GT4 aus der STT und mein Duqueine D08 aus dem Prototype Cup Germany sehr unterschiedliche Fahrzeuge sind.» Am Ende sammelte der Nachwuchspilot die Gesamtpositionen zehn und elf in der STT sowie die Plätze sieben, fünf und einen Ausfall im Prototype Cup Germany, den er gemeinsam mit Suellio Almeida absolvierte.

Die Cup & Tourenwagen Trophy trat wie der Prototype Cup Germany erstmals in dieser Saison im Rahmen eines ADAC Racing Weekend an. Lauf eins wurde zur klaren Beute von Michael Nolte (Porsche Supercup 3500), der schon in der ersten Runde die Spitze übernahm und nie mehr in Gefahr geriet, diese zu verlieren. Jesco Kaczmarek (Porsche 997 GT3 Cup) rollte auf Rang zwei liegend schon in Umlauf zwei aus. Damit ging die zweite Position an Maurice Thörmählen (BMW E46 M3 GTR), Daniel Haager (Audi RS3 LMS TCR) erbte den dritten Platz. In dieser Reihenfolge kreuzte das Duo hinter Nolte letztendlich auch die Ziellinie. Im zweiten Durchgang war Nolte ebenfalls nicht zu besiegen. Kaczmarek hatte dieses Mal mehr Glück und sah die karierte Flagge als Zweiter vor Harald Tänzler (BMW E46 WTC).

Nach einer Pause von zwei Jahren ist das Tourenwagen & GT Revival wieder zurück auf der deutschen Motorsport-Bühne. Auf dem Hockenheimring startete die Saison 2024 mit zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen. Die erste Prüfung ging an Steven Ostrowski / Jennifer Ostrowski, die mit 15 Strafzählern gewannen. Peter Röskes / Susanne Röskes (beide Mercedes SLK 55) reihten sich mit 102 Strafpunkten als Zweite ein, Rang drei ging mit 204 Punkten an Günter Ullrich (Audi 90 IMSA GTO). Beste Teilnehmer der zweiten Wertung waren abermals Ostrowski / Ostrowski, die dieses Mal mit gerade einmal fünf Punkten glänzten. Patrick Stein / Jacky Stein (beide Audi V8 DTM Rep., 112 Punkte) und Günter Schmid / Marcus Schmid (beide Mercedes 190E 2.5-16 Evo 2, 238 Zähler) belegten die Positionen zwei und drei.

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