Lime Rock: Der RS Spyder siegt noch
Fünfter Lime Rock-Erfolg für Jörg Bergmeister (l.)
Klaus Graf und Greg Pickett haben sich mit einer perfekten Boxenstrategie in einem spannenden Rennende in Lime Rock den ersten Gesamtsieg in der ALMS gesichert. Zwei Jahre nachdem Timo Bernhard und Romain Dumas in Salt Lake City den bislang letzten Gesamtsieg eines Porsche RS Spyder in der ALMS feierten, stand der schwäbische LMP2 am Samstag wieder in der Siegerstrasse.
Die Strategie der Cytosport-Mannschaft auf der 1,5 Meilen kurzen Strecke auf der Traditionsstrecke in Neuengland war perfekt. Nach einem frühen Stopp unter Gelb übernahm Graf den RS Spyder für die restlichen zwei Rennstunden von Startfahrer Pickett. Graf fuhr zeitweise einen Vorsprung auf den Highcroft-Honda von Pagenaud/Brabham von 20 Sekunden heraus, doch 15 Minuten vor dem Rennende hatte Brabham den Rückstand fast vollständig aufgeholt. Zum Showdown kam es auf der Start-Ziel-Geraden, als Brabham zur Attacke auf den führenden Graf bliess und der Schwarzwälder im gleichem Moment auf einen langsameren GTC-Porsche ausweichen musste. Graf drängte Brabham in die Wiese, dabei quittierte der rechte Hinterreifen des Honda, dessen Sensoren schon vor dem Zwischenfall bedenkliche Signale an den Highcroft-Boxenstand funkten, endgültig den Dienst. Graf wurde zwar für das Manöver von der Rennleitung mit einer Stop&Go-Strafe belegt, hatte aber einen genügend grossen Vorsprung um dennoch als Erster über die Ziellinie zu fahren. «Ich habe Verständnis für die Strafe, aber ich bin mir sicher, David hätte in meiner Situation das Selbe getan», so Klaus Graf nach dem Rennen. «Es war ein extrem hartes Rennen und ich habe wirklich alles gegeben.»
Die Lola-Coupés von Dyson und Drayson Racing gerieten schon früh in Problem und spielten im Rennen keine Rolle.
In der GT-Klasse krönte sich Jörg Bergmeister zum König von Lime Rock. Der Langenfelder brachte das Kunststück fertig, zum fünften Mal in Folge in Lime Rock die GT-Klasse zu gewinnen. Bergmeister und Teamkollege Patrick Long standen mit ihrem Flying Lizard-Porsche 911 GT3 RSR zwar unter starken Druck der beiden RLR-BMW M3, könnten aber bis zum Schluss Bill Auberlen/Tom Milner und Joey Hand/Dirk Müller erfolgreich hinter sich halten. Pierre Kaffer fuhr gemeinsam mit Mika Salo im Risi-Ferrari F430 auf den vierten Platz. Mit ihren dritten Gesamtsieg übernahmen Bergmeister/Long auch wieder die GT-Tabellenführung, denn der Risi-Ferrari der bisherigen Tabellenführer Jaime Melo und Gianmaria Bruni schied nach einem Rempler von Johnny O´Connell (Corvette) aus. Oliver Gavin und Olivier Beretta wurden in der bestplatzierten Corvette Fünfte.
Sieger in der LMPC-Klasse und hervorragende Dritte im Gesamtklassement wurden Gunnar Jeanette und Elton Julian im GETG-Formula Le Mans, in der GTC-Klasse holten sich Andy Lally und Henri Richard im TRG-Porsche 911 den Sieg.