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Talentvergeudung? Kawasaki will Leon Haslam in BSB

Von Ivo Schützbach
Leon Haslam würde gerne wieder Superbike-WM fahren

Leon Haslam würde gerne wieder Superbike-WM fahren

Die Hoffnung, dass er mit seinem jetzigen BSB-Team JG Speedfit Kawasaki in die Superbike-WM 2017 aufsteigt, hat sich für Leon Haslam zerschlagen. Doch dem Engländer winkt eine andere WM-Möglichkeit.

Nach 209 Rennen, 38 Podiumsplätzen und fünf Siegen war die Karriere von Leon Haslam in der Superbike-WM nach der Saison 2015 beendet. Dem WM-Vierten blieb nur der Wechsel in die Britische Superbike-Meisterschaft. Zur Halbzeit 2016 ist der 33-Jährige mit 15 Punkten Rückstand auf Shane Byrne (Be Wiser Ducati) Zweiter.

Für Haslam war die Britische Meisterschaft nur auf den ersten Blick eine Notlösung. «Ich war in vielen zweitklassigen WM-Teams, war regelmäßig in den Top-5 und habe Rennen gewonnen», unterstreicht der Vizeweltmeister von 2010. «Wenn ich jetzt in die WM zurückkehre, dann um Weltmeister zu werden. Ich will auf einem konkurrenzfähigen Motorrad sitzen.»

Haslam hat das Thema Superbike-WM nie abgehakt. Er führt seit 2015 Gespräche mit Suzuki, die Japaner werden aber erst 2018 werksseitig zurückkehren, auch wenn die neue GSX-R1000 voraussichtlich Anfang Oktober 2016 auf der Intermot präsentiert wird.

Der ehemalige Angestellte von Ducati, Suzuki, BMW, Honda und Aprilia hat sich bezüglich 2017 mit dem Team Milwaukee sowie Ducati unterhalten. Haslam weiß: «Um zu gewinnen, musst du für ein Werksteam fahren. Nur so kannst du Ducati und Kawasaki schlagen.»

Doch die besten Plätze für 2017 sind alle besetzt:

Kawasaki: Jonathan Rea, Tom Sykes

Ducati: Chaz Davies, Marco Melandri

Honda: Nicky Hayden, Stefan Bradl

Yamaha: Alex Lowes, Michael van der Mark

BMW hat kein Werksteam, Markus Reiterberger ist bei Althea gesetzt. Mit Jordi Torres soll es auch weitergehen. Außerdem hat BMW kein Interesse an Haslam.

MV Agusta möchte ein Zwei-Mann-Team, mit den begrenzten finanziellen Möglichkeiten des Herstellers aus Varese ist der Titel aber unmöglich. Bis heute holte die Traditionsmarke keinen Podestplatz in der Superbike-WM.

Bleibt Aprilia. Zu seinem Arbeitgeber von 2015 würde Haslam liebend gerne zurückkehren. Bislang gibt es aber weder einen Vertrag mit dem Team Milwaukee, noch ist sicher, in welchem Maß sich Aprilia werksseitig einbringen würde. «Um zu gewinnen, muss es ein Werksteam sein», wiederholt Haslam. «Teamchef Shaun Muir will mich haben. Ich muss aber erst wissen, auf welchem Level das Motorrad sein wird. Ich habe kein Interesse daran, Rennen außerhalb der Top-5 zu beenden, so wie es Milwaukee momentan tut.»

Die Plätze bei Milwaukee sind heiß begehrt. Aprilia pusht, um Sylvain Guintoli (2014 Weltmeister mit der RSV4) und Werksfahrer Lorenzo Savadori unterzubringen. Teamchef Shaun Muir verhandelt neben Haslam auch mit Eugene Laverty, Leon Camier und Davide Giugliano.

Kommt es zu keiner Einigung zischen Milwaukee und Haslam, könnte der 5-fache WM-Laufsieger bei seinem jetzigen Team JG Speedfit Kawasaki in der Britischen Meisterschaft bleiben. «Kawasaki wünscht sich, dass ich weiterhin BSB fahre und für Kawasaki Japan Testarbeiten erledige», verriet er SPEEDWEEK.com.

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