Marco Melandri glaubte kaum mehr an sein Comeback
Marco Melandri sieht der Superbike-WM 2017 mit Freude entgegen
Seit seinem Rauswurf im MotoGP-Team von Aprilia im Juli 2015 war Marco Melandri ohne Beschäftigung, fuhr belanglose Autorennen und setzte sich für einen Test auf das Superbike von MV Agusta. Und obwohl sich der 33-Jährige zwischenzeitlich sogar kostenlos als Fahrer anbot, kam kein erfolgversprechendes Angebot.
Bis Melandri letzte Woche für 2017 im Aruba.it Ducati Werksteam unterschrieb!
«Als ich sah, dass es eine Chance auf ein Comeback in der Superbike-WM gibt, habe ich mich auf das Fahrrad konzentriert und ging weiterhin ins Fitnessstudio, um in Form zu bleiben», sagte Melandri im Gespräch mit worldsbk.com. «Auf der einen Seite war das erste Gefühl Freude – auf der anderen Seite ist es noch nicht ganz angekommen, dass ich mit einem so tollen Bike und einem Top-Team zurückkehren kann. Nach einer so schwierigen Zeit ist es noch immer hart zu glauben, dass sich eine derartige Möglichkeit auftut. Zum Thema wie alles lief: Ich habe nur 'Ja, ok!' gesagt. Für mich lag die Priorität darauf, ein konkurrenzfähiges Bike und ein top Team wie sie zu haben.»
Unbestritten ist die fahrerische Klasse des Italieners. Dies weckt nicht zuletzt bei den italienischen Fans Erwartungen. «Einige Zeit abseits vom Rennsport hat dazu geführt, dass ich noch mehr nachdenke, meine Schwächen verbessern konnte und nun entschlossener denn je bin, Rennen zu fahren und die entsprechenden Ergebnisse zu holen», versichert Marco. «Wenn du alles hast was du brauchst, um in der Lage zu sein, dein Bestes zu geben, dann ist das ok. Das ist nur ein weiterer Grund warum ich kaum abwarten kann, dass es losgeht! Ich bin mir sicher, dass viele Leute viel von uns erwarten und ich bin bereit, mich den schwierigen Momenten entgegenzustellen – die mit Sicherheit da sein werden, aber ich sehe alles positiv.»
Chaz Davies und Marco Melandri waren bereits 2013 im BMW-Werksteam Teamkollegen. Zwischenmenschliche Probleme mit dem Waliser erwartet Melandri nicht. «Ich konzentriere mich gern auf meinen eigenen Weg und er macht das Gleiche – das Wichtigste ist, sich gegenseitig zu respektieren und dann ist es normal, dass dein Teamkollege dein erster Rivale ist», sagt der 33-Jährige, der nicht als leidenschaftlicher Teamplayer belannt ist. «Meine Erwartungen sind hoch. Es wird nicht leicht, denn das Niveau ist so hoch und die Kawasakis so stark – und Chaz sitzt schon seit Jahren auf der Ducati und er ist die Referenz auf diesem Bike. Ich bin mir sicher, dass sich andere Bikes im nächsten Jahr auch verbessern werden, also wird es nicht leicht.»