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Superbike-WM 2017 mit Bradl, Reiterberger & Schmitter

Von Ivo Schützbach
Aus deutscher Sicht verspricht die Superbike-WM 2017 die beste aller Zeiten zu werden; mit Stefan Bradl und Markus Reiterberger sind zwei Toppiloten dabei. Wie sich die Teams für nächstes Jahr aufstellen.

Aprilia, BMW, Ducati, Honda, Kawasaki und Yamaha werden auch in der Superbike-WM 2017 dabei sein, MV Agusta will dank neuem Teameigentümer weitermachen.

Es zeichnet sich ab, dass wir kommende Saison mit Stefan Bradl und Markus Reiterberger sowie Dominic Schmitter zwei Deutsche und einen Schweizer in der Superbike-WM sehen.

Bei Honda ist Sepang-Sieger Nicky Hayden für 2017 gesetzt. Jeden Tag wird erwartet, dass der weltgrößte Motorrad-Hersteller Stefan Bradl als zweiten Piloten bestätigt.

Das Yamaha-Werksteam hat auf seine beiden Fahrer Sylvain Guintoli und Alex Lowes eine Option für 2017, diese bislang aber nicht eingelöst. Suzuka-Sieger Lowes geht davon aus, dass das Team mit ihm verlängert. Alles deutet darauf hin, dass Michael van der Mark den zweiten Platz einnimmt. Honda hat die Option auf den schnellen Niederländer nicht gezogen, bei Ducati und in der MotoGP-Klasse ist er abgeblitzt.

Im Ducati-Werksteam wurde der Vertrag von Chaz Davies bis Ende 2018 verlängert, Nachfolger des im dritten Jahr sieglosen Davide Giugliano wird Marco Melandri.

Bei Althea BMW besitzt Markus Reiterberger einen Vertrag für 2017, das Team möchte auch mit Jordi Torres weitermachen.

Das Milwaukee-Team denkt über einen Markenwechsel nach. Auf den jetzigen Partner BMW soll Aprilia folgen. Allerdings nur, wenn die Hauptsponsoren Milwaukee (Werkzeug) und Gulf (Schmiermittel) darin eine Möglichkeit sehen, so zu einem Siegerteam zu werden. Das setzt voraus, dass sich Aprilia wieder deutlich mehr einbringt, als in den letzten beiden Jahren und aufgefrischte RSV4-Werksbikes sowie fähiges Personal stellt. Joshua Brookes und Karel Abraham verlieren ihren Job, für Teamchef Shaun Muir sind Eugene Laverty, Leon Camier, Sylvain Guintoli und Davide Giugliano in der engen Auswahl.

Das Kawasaki-Werksteam hat mit seinen Weltmeistern Jonathan Rea und Tom Sykes bis Ende 2018 verlängert.

IodaRacing möchte mit Aprilia und Lorenzo Savadori weitermachen. Alex De Angelis erhält nach seiner schweren Verletzung im Oktober 2015 in Motegi den Rest der Saison Zeit, um sich für 2017 zu empfehlen.

Bleibt MV Agusta in der Weltmeisterschaft, ist Camier erste Wahl. Der Engländer wird genau abwiegen, ob er wo anders bessere Podest-, Sieg- und Titelchancen hat oder mehr Geld verdient. Gelingt die Finanzierung, will MV Agusta von einem auf zwei Bikes aufrüsten.

Noch viele freie Plätze

Bei den Privatteams ist für 2017 so gut wie nichts entschieden.

Manuel Puccetti möchte mit seinem Team in die Superbike-WM aufsteigen und zwei Kawasaki ZX-10R einsetzen. Aus seinem ursprünglichen Plan, das Team um Marco Melandri herum aufzubauen, wurde nichts. Der ehemalige Vizeweltmeister hat für das Ducati-Werksteam unterschrieben.

Statt Melandri könnte der momentane WM-Vierte Davide Giugliano das Aushängeschild werden.

Der Zürcher Oberländer Randy Krummenacher hat ein Angebot von Puccetti vorliegen. Krummi wird aber auch vom neuen Yamaha-Werksteam in der Supersport-WM umworben. Bietet Yamaha dem Schweizer eine Option für das Superbike-Werksteam 2018 an, wird er eine zweite Saison 600er fahren.

Grillini Kawasaki möchte mit dem Rheintaler Dominic Schmitter weitermachen, erste Gespräche haben bereits stattgefunden. Die Nummer 2 ist offen.

So ist es auch bei Pedercini Kawasaki. Anthony West ist Wunschkandidat, der Australier muss aber bezahlt werden und fordert besseres Personal mit mehr Know-how. Saeed Al Sulaiti ist dank seiner Mitgift weiter erwünscht, der Tscheche Karel Abraham spricht ebenfalls mit dem Team.

GoEleven Kawasaki will von einer auf zwei ZX-10R aufrüsten. Der ehemalige Spanische Moto2-Champion Roman Ramos soll bleiben, als Nummer 2 bieten sich die jetzigen GoEleven-Supersport-Piloten Ondrej Jezek und Christian Gamarino an.

JG Speedfit Kawasaki denkt über den WM-Einstieg nach, das Team ist derzeit mit Leon Haslam Zweiter in der Britischen Superbike-Meisterschaft. Dass es dann mit Kawasaki weitergeht, ist nicht in Stein gemeißelt.

Barni Ducati will mit einem Fahrer weitermachen, einen besseren Piloten als Javier Fores werden die Italiener nicht bekommen.

VFT Ducati ist ein Familienteam, das es nur gibt, um Fabio Menghi Weltmeisterschaft fahren zu lassen. Der 30-Jährige will 2017 wieder dabei sein, wenn er alle seine Verletzungen auskuriert hat.

Das Team Toth Yamaha wird von WM-Vermarkter Dorna nur Startplätze bekommen, wenn sich keine besseren Teams finden.

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