Sherco hofft auf starken Santolino und bangt um Noah

Gegen die Marken der Pierer Mobility Group und Honda ist das französische Sherco-Werk ein Zwerg, dennoch wurden in den vergangenen Jahre Achtungserfolge bei der Rallye Dakar eingefahren. 2014 feierte Sherco den ersten Etappensieg, 2021 belegte Aushängeschild Lorenzo Santolino Platz 6, trotz Motorschaden wurde der Spanier ein Jahr später Zehnter.

Bei der Dakar 2023 setzt Sherco auf Konstanz und vertraut seine Werksmotorräder 450 SEF Rally erneut Lorenzo Santolino, Rui Gonçalves und Harith Noah an.

Erstaunlich: Obwohl Santolino auf den ersten fünf Etappen nicht sonderlich in Erscheinung trat – er war nie unter den besten sechs platziert –, ist der 35-Jährige ausgesprochen gut im Rennen. Mit 30 min Rückstand in der Gesamtwertung sind seine Chancen intakt, es aufs Dakar-Podium zu schaffen.

Auf Etappe 5 kam Santolino als Neunter mit elf Minuten Rückstand im Ziel an.

«Ich wusste, dass Klein mich einholen würde. Ich konnte die ersten 160 km mit ihm mitfahren, dann zog ich es aber vor, mein eigenes Tempo zu fahren. Ich fühle mich wohl mit meiner Sherco und bin zuversichtlich», erzählte der Spanier. «Ich habe das Ende herbeigesehnt, die Kilometer vergingen nur langsam. Es war eine körperlich anstrengende Etappe, mit Kamelgras und sandigen Hügeln.»

So sehr Sherco mit Santolino mitfiebert, so sehr bangt es um den Indonesier, der auf Etappe 4 schwer stürzte. Der 29-Jährige musste mit dem Helikopter geborgen werden, er erlitt eine Fraktur des Wirbel T5. Er befindet sich im Krankenhaus von Riad und muss möglicherweise operiert werden.

«Noah liegt zur Beobachtung im Krankenhaus, wo man darauf wartet, dass sich das Hämatom auflöst, um zu entscheiden, was zu tun ist. Seine Familie wird morgen eintreffen», sagte Teammanager David Casteu.