Riesiger Jubel: Außenseiter Sherco holt Etappensieg

Sherco ist ein vergleichsweise kleiner europäischer Motorradhersteller mit Produktionsstätten in Spanien und Frankreich, der sich schon seit Jahren mit einem Werksteam an der Rallye Dakar engagiert. Achtungserfolge gab es diverse, aber die sind schon lange her. Seit die härteste Rallye nach Saudi-Arabien umzog, herrschte Flaute – bis zur dritten Etappe der 47. Ausgabe, die von Bisha nach Al Henakiyah führte.

Als Elfter startete Lorenzo Santolino um 7:49 Uhr Ortszeit – 29 Minuten nach Dakar-Leader Daniel Sanders (Red Bull KTM) – in die wegen Unwettern auf 327 km gekürzte Etappe. Am Wegpunkt bei 69 km markierte der Spanier erstmals die schnellste Zwischenzeit, dann wieder ab km 307 und bis ins Ziel. Seit 2019 ist der 37-Jährige regelmäßiger Dakar-Teilnehmer, einen Etappensieg hatte er noch nie eingefahren!

«Endlich einen Etappensieg zu erringen, ist unglaublich - wirklich unfassbar», stammelte Santolino. «Ich bin überglücklich und möchte Sherco, all meinen Sponsoren und vor allem meiner Familie für ihre ständige Unterstützung danken. Meine Mutter hat immer an mich geglaubt, auch wenn ich bisweilen Schwierigkeiten hatte.»

Santolino weiter: «Die Route war sehr technisch, mit einer Fülle von Felsen auf den ersten 100 Kilometern. Ich habe gepusht, mich aber auch sehr auf die Navigation konzentriert. In einem schnellen Teilstück gelang es mir, Pablo, der 5 Minuten vor mir gestartet war, einzuholen. Wir fuhren zusammen, aber ich blieb vorn. Die Etappe wechselte zwischen sehr schnellen Zonen und technischeren Abschnitten mit schwerer Navigation auf den letzten 150 Kilometern. Trotz der Risiken hat es sich gelohnt.»

Für Sherco war es wiederum der sechste Etappensieg bei einer Dakar. Zuletzt hatte Michael Metge die neunte Etappe in Südamerika 2019 von Lima–Arequipa–Lima für das kleine Werk gewonnen. Den ersten holte David Casteu bei der Dakar 2010, die von Buenos Aires-Antofagasta–Buenos Aires führte.