Dakar/9: Erster Tagessieg für Leader Peterhansel
Die ersten Kilometer der neunten Tagesetappe rund um Neom verliefen entlang der Küste des Roten Meeres, dann in Richtung schnellerer und sandiger Wege, bevor es nach Neom zurückging. Auch wenn die Kulisse dieser Prüfung idyllisch erschien, war sie dennoch eine der anspruchsvollsten Prüfungen der 43. Ausgabe der Rallye Dakar. Die Teilnehmer mussten sich vor Navigationsschwierigkeiten, aber auch vor mechanischen Problemen und besonders vor Reifenpannen hüten.
Der Wahlschweizer Stéphane Peterhansel darf sich im Mini Buggy des hessischen X-raid-Teams immer mehr mit seinem 14. Rekordsieg (sechs Mal auf dem Motorrad) anfreunden. Während er fast problemlos die 465 Bestzeitkilometer absolvierte, stieg der Rückstand seines Verfolgers Nasser Al-Attiyah wegen Reifenschäden am Toyota Hilux von 4:50 auf inzwischen 17:50 Minuten. Bis ins Ziel am Freitag in Jeddah sind noch drei Prüfungen (= 1.078 km) absolvieren. Und bis dahin kann noch viel passieren, Dakar bleibt Dakar.
In diesem Jahr sind die vielen Reifenschäden bei allen Teilnehmern das beherrschende Thema. Nasser Al-Attiyah wurde am Dienstag von zwei weiteren Reifenpannen mit seinem Toyota Hilux eingebremst. Sein Teamkollege Giniel de Villiers erreichte sogar die 20er Marke. Der Vorjahreszweite Al-Attiyah verlor dadurch rund zwölf Minuten auf die erste Bestzeit des seit der zweiten Etappe führenden Peterhansel.
Vorjahressieger Carlos Sainz darf inzwischen seinen vierten Wüsten-Triumph abschreiben. Auf der Neom-Schleife verlor er wegen eines weiteren Reifenschadens und Probleme mit den Bremsen 22:30 Minuten. Er blieb aber mit einem Rückstand von inzwischen 1:02:25 Minuten auf dem dritten Gesamtrang.
Der Südafrikaner Giniel de Villiers, Sieger von 2009, markierte im Toyota Hilux die drittbeste Tageszeit (+ 12:44) sicherte damit die neunte Gesamtposition (+ 3:40:09) ab, nur noch 4:08 Minuten hinter dem Tscheche Martin Prokop, der im Ford Ranger Tagessechster wurde.
Der Deutsche Timo Gottschalk und sein polnischer Toyota-Pilot Jakub Przygonski verloren zwar am Dienstag 37:22 Minuten auf Peterhansel, blieben aber auf dem vierten Gesamtrang (+ 2:16:20), gefolgt von Nani Roma im Prodrive Hunter mit einem Rückstand von 2:42:38 Stunden). Der Norddeutsche Dirk von Zitzewitz lotste seinen saudischen Toyota-Chauffeur Yazeed Al Rajhi zur viertschnellsten Etappenzeit (+ 12:44), im Gesamtklassement wurde das Toyota-Team auf dem zwölften Platz (+ 6:09:20) geführt, hinter dem fünffachen Motorradsieger Cyril Despres, der im Peuegot 308 DKR die siebte Tageszeit erreichte.
Am Mittwoch steht als zehnte Etappe der 583 km lange Abschnitt von Neom nach Al’Ula mit 342 km auf Bestzeit auf dem Programm.
Stand auf der 9. von 12 Prüfungen:
Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Peterhansel/Boulanger (F), Mini | 4:52:27 |
2 | Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota | + 12:00 |
3 | De Villiers/Haro (SA/E), Toyota | + 12:19 |
4 | Al Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyota | + 12:44 |
5 | Baragwanath/Perry (SA), Century | + 13:51 |
6 | Prokop/Chypta (CZ), Ford | + 18:37 |
7 | Despres/Horn (F/CH), Peugeot | + 18:45 |
8 | Al Qassimi/Panseri (ARE/F), Peugeot | + 19:40 |
9 | Vanagas/Palmeiro (LT/P), Toyota | + 19:56 |
10 | Roma/Wincocq (E/F), Prodrive | + 21:39 |
Stand nach der 9. von 12 Prüfungen:
Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Peterhansel/Boulanger (F), Mini | 34:26:16 |
2 | Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota | + 17:50 |
3 | Sainz/Cruz (E), Mini | + 1:02:25 |
4 | Przygonski/Gottschalk (PL/D), Toyota | + 2:16:30 |
5 | Roma/Winocq (E/F), Prodrive | + 2:42:38 |
6 | Al Qassimi/Panseri (ARE/F), Peugeot | + 3:01:13 |
7 | Vasilyev/Tsyro (RUS), Mini | + 3:10:17 |
8 | Prokop/Chypta (CZ), Ford | + 3:36:01 |
9 | De Villiers/Haro (SA/E), Toyota | + 3:40:09 |
10 | Laveille/Garcin (F), MD | + 4:10:32 |