Dakar/10: Zweiter Tagessieg für Dirk von Zitzewitz
Nach einer Route am Ufer des Roten Meeres warteten die Berge bei der zehnten Prüfung (= 342 km) der 43. Dakar auf die Teilnehmer. Mehrere sandige Strecken ermöglichten es den Fahrern, das Tempo zu beschleunigen, aber sie mussten vorsichtig sein, um sich nicht zu verfahren: Ein Navigationsfehler konnte sie teuer kosten und es sind nur noch zwei Tage bis zum Ziel in Jeddah.
Der 55-jährige Wahlschweizer Stéphane Peterhansel ist im Mini Buggy des X-raid-Teams aus dem hessischen Trebur auf Kurs zu seinem 14. Triumph, sechs davon auf dem Motorrad. Den zu verhindern hat sein Verfolger Nasser Al-Attiyah nur noch zwei Tage und zwei Prüfungen über 736 Bestzeitkilometer Zeit. Obwohl er als Tageszweiter am drittletzten Tag auf Peterhansel 49 Sekunden gutmachen konnte, rangierte der Dreifach-Sieger aus Katar 17:01 Minuten hinter dem Franzosen auf dem zweiten Platz.
Der Vorjahressieger Carlos Sainz kann das Kapitel «vierter Triumph» inzwischen ganz schließen. Am drittletzten Tag lag der inzwischen 58-Jährige 1:03:44 Stunden hinter seinem führenden Mini-Teamkollegen Peterhansel.
Bei der härtesten Rallye der Welt zählen Einzelerfolge mehr als sonst im regulären Rallyesport. Dirk von Zitzewitz, der im Vorjahr gesundheitsbedingt aussetzen musste, durfte sich nach dem Sieg auf der siebten Etappe auf dem drittletzten Abschnitt zusammen mit seinem einheimischen Toyota-Piloten Yazeed Al Rajhi über den zweiten Einzelsieg freuen. In der Gesamtwertung wurde das Hilux-Team mit einem Rückstand von 6:06:27 Stunden auf der 13. Position gewertet.
Das saudisch-deutsche Toyota-Paar Al Rajhi/Von Zitzewitz eroberte bei Kilometer 90 die Tabellenspitze der Tageswertung 1:30 Minuten vor Al-Attiyah und 1:55 Minuten vor Peterhansel. Sainz lag da schon 6:05 Minuten zurück. Peu-à-peu baute das Team seine Tagesführung weiter aus. Am Ende der 342 km langen Entscheidung waren es 2:04 Minuten auf Al-Attiyah und 2:53 Minuten auf Peterhansel, nach drei Reifenpannen. Das Ziel erreichten sie dreirädig.
Dirk von Zitzewitz im Tagessziel: «Yazeed ist heute extrem gut gefahren, hat mich bei der Navigation aber auch gut gefordert. Gas wegnehmen gab’s heute nicht. Überall, wo Steine lauerten, waren wir vorsichtig. Ansonsten: volle Attacke. Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel hatten wir einen Platten. Ich wollte wechseln, Yazeed nicht – jetzt ist nichts mehr davon übrig. Ich hätte nie gedacht, dass es so zum Tagessieg reicht.»
Der zweite deutsche Co-Pilot Timo Gottschalk und sein polnischer Toyota-Chauffeur Jakub Przygonski verwalteten mit der fünften Etappenzeit (+ 5:06) ihren vierten Gesamtrang (+ 2:18:43).
Am Donnerstag steht auf der elften und vorletzten Etappe über 557 km von All’Ula nach Yanbu die mit 511 km längste Prüfung 2021 an.
Stand auf der 10. von 12 Prüfungen:
Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Al Rajhi/Von Zitzewitz (SAU/D), Toyota | 3:03:52 |
2 | Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota | + 2:04 |
3 | Peterhansel/Boulanger (F), Mini | + 2:53 |
4 | Sainz/Cruz (E), Mini | + 4:12 |
5 | Przygonski/Gottschalk (PL/D), Toyota | + 5:06 |
6 | De Villiers/Haro (SA/E), Toyota | + 6:12 |
7 | Vasilyev/Tsyro (RUS), Mini | + 7:32 |
8 | Serradori/Lurquin (F), SRT | + 9:08 |
9 | Baragwanath/Perry (SA), Century | + 9:36 |
10 | Roma/Winocq (E/F), Prodrive | + 10:37 |
Stand nach der 10. von 12 Prüfungen:
Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Peterhansel/Boulanger (F), Mini | 37:33:06 |
2 | Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota | + 17:01 |
3 | Sainz/Cruz (E), Mini | + 1:03:44 |
4 | Przygonski/Gottschalk (PL/D), Toyota | + 2:18:43 |
5 | Roma/Winocq (E/F), Prodrive | + 2:50:22 |
6 | Al Qassimi/Panseri (ARE/F), Peugeot | + 3:13:14 |
7 | Vasilyev/Tsyro (RUS), Mini | + 3:14:56 |
8 | De Villiers/Haro (SA/E), Toyota | + 3:43:28 |
9 | Prokop/Chypta (CZ), Ford | + 3:45:46 |
10 | Laveille/Garcin (F), MD | + 4:30:52 |