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Audi mit Dreamteam bei der Rallye Dakar 2022

Von Toni Hoffmann
Das Audi-Aufgabot für die Rallye Dakar 2022

Das Audi-Aufgabot für die Rallye Dakar 2022

Fahrerteams für das Dakar-Projekt von Audi Sport stehen fest, Dakar-Rekordsieger, Rallye-Weltmeister und DTM-Champion starten für Audi, Audi läutet Energiewende im Marathon-Rallyesport ein.

Audi ist der erste Automobilhersteller, der mit einem elektrifizierten Antrieb um den Gesamtsieg bei der berühmten Rallye Dakar kämpft und damit auch im Marathon-Rallyesport die Energiewende einläutet. Audi Sport ist es gelungen, für das ambitionierte Projekt drei illustre Fahrerteams zu gewinnen.

Mattias Ekström/Emil Bergkvist (Schweden), Stéphane Peterhansel/Edouard Boulanger (Frankreich) und Carlos Sainz/Lucas Cruz (Spanien) werden vom 2. bis 14. Januar 2022 für Audi bei der härtesten Rallye der Welt an den Start gehen. «Man darf ohne Übertreibung von einem ‚Dream-Team‘ sprechen», sagt Julius Seebach, Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und verantwortlich für den Motorsport. «Stéphane ist der erfolgreichste Dakar-Pilot aller Zeiten, Carlos mehrfacher Dakar-Sieger und Rallye-Weltmeister. Mit Mattias haben wir bereits in der Vergangenheit große Audi-Erfolge gefeiert, er ist einer der vielseitigsten Fahrer der Welt. Alle bringen neben jeder Menge Speed auch extrem viel Know-how und Motivation mit in unser Team. Gleiches gilt für ihre Beifahrer, die bei der Rallye Dakar eine immer wichtigere Rolle spielen.»

«Die Fahrer und Beifahrer machen bei der Rallye Dakar am Ende den Unterschied», sagt Andreas Roos, bei Audi Sport für die werkseitigen Motorsport-Engagements verantwortlich. «Dass wir drei Fahrerteams auf allerhöchstem Niveau haben werden, ist beruhigend. Hinter diesen Punkt können wir einen Haken machen. Jetzt liegt es an uns, mit ihnen gemeinsam die Entwicklung unseres innovativen Autos abzuschließen und im Januar die Energiewende im Marathon-Rallyesport einzuläuten.»

«Bei der Dakar sind Teamwork und Zuverlässigkeit entscheidend», sagt Sven Quandt, Teamchef von Q Motorsport. «Man braucht ein gut aufeinander eingespieltes Team, ein superzuverlässiges Auto und zuverlässige Fahrerteams. Man kann bei der Dakar nicht permanent am Limit fahren. Die richtige Strategie ist entscheidend. Ich freue mich sehr, dass wir drei so starke Teams am Start haben werden, deren Qualitäten wir sehr gut kennen.»

Mattias Ekström (42) hat fast seine gesamte Karriere im Zeichen der Vier Ringe verbracht, vor allem in der DTM, in der er mit Audi zweimal den Titel holte (2004 und 2007). Mit dem Gewinn der Rallycross-Weltmeisterschaft (2016), erfolgreichen Einsätzen in der Rallye-Weltmeisterschaft, der NASCAR-Serie und bei den Supercars in Australien unterstrich der Schwede seine Vielseitigkeit. 2021 startet er für CUPRA in der neuen elektrischen Offroad-Serie Extreme E. Anfang des Jahres bestritt er sein Debüt bei der Rallye Dakar.

«Die Dakar wird ganz bestimmt eines der aufregendsten Abenteuer meiner Karriere», sagt Ekström. «Dieses spannende Projekt gemeinsam mit dem Team in Angriff nehmen zu dürfen, mit dem ich meine größten Erfolge gefeiert habe, ist fantastisch. Obwohl ich in diesem Jahr 43 werde, fühle ich mich im Vergleich zu Carlos und Stéphane wie ein Junior. In diesem Sport braucht man sehr viel Erfahrung in allen Bereichen. Ich muss noch viel lernen, freue mich aber sehr darauf.»

Co-Pilot von Mattias Ekström ist sein Landsmann Emil Bergkvist (26), der früher selbst Rallye fuhr. «Ich stamme aus der gleichen Gegend wie Mattias. Er war immer ein Idol für mich, jeder Motorsportbegeisterte in Schweden kennt ihn», sagt Bergkvist. «Als ich mit dem Rallyefahren aufgehört habe, habe ich ihn angerufen und gefragt, ob ich für sein Team arbeiten kann. Nun bin ich sein Beifahrer. Es ist eine Ehre für mich, mit Mattias zusammenarbeiten zu dürfen und bei Audi Teil dieses tollen Projekts zu sein.»

Stéphane Peterhansel (55) ist «Mister Dakar» und in seinem Sport eine lebende Legende. 14 Mal hat der Franzose die härteste Marathon-Rallye der Welt gewonnen – sechsmal mit dem Motorrad, achtmal in der Autokategorie. «Ich liebe die Natur und schöne Landschaften“, sagt Peterhansel. „Bei der Dakar kommen wir an faszinierende Orte, die man sonst nie sehen würde. Die Dakar ist eines der letzten Abenteuer dieser Welt. Und sie steht vor einem Umbruch: Die Zukunft ist elektrisch. In zehn Jahren wird jeder ein Elektroauto fahren. Die Dakar ist ein extremer Test für diese Technologie. Wir wollen das erste Team sein, das die Dakar mit einem elektrifizierten Antrieb gewinnt. Ich freue mich darauf, dieses sehr ambitionierte Projekt mit Audi in Angriff zu nehmen.»

«Es kommt eine neue Ära. Die ganze Welt bewegt sich in Richtung Elektro – auch der Motorsport muss das tun», sagt Peterhansels Beifahrer Edouard Boulanger (42). «Audi bringt viel Erfahrung aus Le Mans und der Formel E mit und startet nicht bei null. Die Geschichte hat gezeigt: Wenn Audi etwas im Motorsport macht, dann richtig. Ein Teil der Audi-Mannschaft sein zu dürfen, ist ein weiterer wichtiger Schritt in meiner Karriere und eine große Verantwortung. Ich möchte die Erwartungen nicht enttäuschen.»

Der gelernte Ingenieur hat die Rallye Dakar über viele Jahre hinweg in verschiedenen Funktionen kennengelernt. 2021 startete er erstmals gemeinsam mit Stéphane Peterhansel und gewann die Rallye auf Anhieb. «Ich habe Stéphane schon als Kind bewundert», sagt Boulanger. «Seit 13 Jahren kennen wir uns persönlich und seit kurzer Zeit arbeiten wir im Cockpit zusammen. Er ist der Beste in diesem Sport.»

Carlos Sainz (59) ist ebenfalls eine lebende Legende. Der Spanier war zweimal Rallye-Weltmeister (1990, 1992) und feierte bisher drei Siege bei der Rallye Dakar: 2010, 2018 und zuletzt 2020 bei der Premiere in Saudi-Arabien. «Auch mit 59 Jahren bin ich noch hungrig, sonst hätte ich diese neue Herausforderung nicht angenommen», sagt Sainz. «Schon als Kind war es mein Traum, Rallyefahrer zu werden. Die Leidenschaft ist ungebrochen.»

Die Marke Audi war für «El Matador» schon immer etwas ganz Besonderes. «Der Audi quattro hat die Rallye-Weltmeisterschaft für immer verändert», sagt Sainz. «Nun versuchen wir etwas Ähnliches bei der Rallye Dakar. Die Ingenieure haben bei der Dakar viel mehr Freiheiten als in anderen Rennserien. Ich habe volles Vertrauen in die Audi-Ingenieure und versuche, ihnen mit meiner Erfahrung zu helfen, ein schnelles und erfolgreiches Auto zu entwickeln. Die Dakar ist für einen elektifizierten Antrieb die ultimative Challenge. Es ist ein fantastisches, extremes Projekt. Ich kann es kaum erwarten, das Auto erstmals zu testen. Was ich bisher gesehen habe, stimmt mich zuversichtlich.»

Sainz teilt sich das Cockpit mit Lucas Cruz (46), der zu Beginn seiner Karriere Teil eines Rallye-Junior-Teams seines Landsmannes war, ehe er den Marathon-Rallyesport für sich entdeckte. «2021 ist mein 20. Jahr in diesem Sport», sagt Cruz. «Ich bin die Dakar mit verschiedenen Fahrern gefahren, ehe mich Carlos 2009 gefragt hat, ob ich mit ihm bei Volkswagen zusammenarbeiten möchte. Das hätte ich mir nie träumen lassen. Ein Jahr später haben wir die Dakar erstmals gemeinsam gewonnen und seitdem schon dreimal.»

«Carlos ist superprofessionell», sagt Cruz. «Er hat nur ein Ziel: den Sieg. Er verlangt, dass alle anderen genauso fokussiert sind wie er: die Mechaniker, die Ingenieure, der Beifahrer. Wir beide haben eine gute Verbindung. Ich bin der Ruhepol im Auto. Mit ihm zu arbeiten, ist ein großes Vergnügen.»

Auch Cruz ist fasziniert von der Idee, die Rallye Dakar mit einem elektrifizierten Antrieb in Angriff zu nehmen. «Audi ist der erste Hersteller, der so ein Auto bringt», sagt der Spanier. «Es ist wichtig und positiv für unseren Sport, diesen Schritt zu wagen und im härtesten Motorsport-Event der Welt auf neue Energien zu setzen. Bei der Dakar ist das sehr kompliziert. Audi wagt etwas, was noch niemand gemacht hat. Es ist die Zukunft.»

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