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Tag 14: Die 5 für Al-Attiyah vor Bestzeitenkönig Loeb

Von Toni Hoffmann
Der Katarer Nasser Al-Attiyah feiert nahe seiner Heimat bei der 45. Rallye Dakar seinen fünften Triumph beim Marathonklassiker, die meisten Tagessiege mit sieben gehen an den zweitplatzierten Sébastien Loeb.

Die Reihenfolge bei der vierten Ausgabe der Rallye Dakar in Saudi-Arabien war für die ersten beiden Plätze ein Spiegelbild von 2022. Nasser Al-Attiyah fuhr nahe seiner Heimat im Toyota Hilux seinen fünften Sieg ein. Damit ist er in Auto-Wertung hinter dem ausgeschiedenen Stéphane Peterhansel (acht Siege) in der Ewigen Siegerliste der zweitbeste Pilot. Wegen seines Pechs zu Beginn verpasste Sébastien Loeb im Prodrive BRX Hunter seinen ersten Sieg. Dank einer starken Aufholjagd gerade im zweiten Abschnitt kämpfte sich der neunfache Rallye-Rekordchampion mit insgesamt sieben Tagessiege auf den zweiten Platz vor. Während 2022 auf P2 sein Rückstand zu Al-Attiyah 27:46 Minuten betrug, lag er diesmal 1:18:49 Stunden zurück.

Die Sensation der 45. Rallye Dakar lieferte der 33 Jahre brasilianische Rookie Lucas Moraes, der im Overdrive-Toyota Hilux mit dem routinierten deutschen Beifahrer Timo Gottschalk neben sich auf Anhieb den dritten Platz (+ 1:36:31) erreichte. Hinter ihm ordneten sich seine erfahrenen Toyota-Kollegen Giniel de Villiers (+ 2:30:44) und Henk Lategan (+ 2:38:29) ein.

Guerlain Chicherit vermasselte im Kunden-Hunter den ersten Tagessieg von Mattias Ekström im letzten verbliebenen Audi RS Q e-tron E2. Der zweifache DTM-Champion musste sich auf der letzten Entscheidung um 1:36 Minuten hinter dem zweimaligen Tagessieger Chicherit und vor den Mini-Piloten Sebastian Halpern (+ 1:53) und Jakub Przygonski (+ 3:08) einordnen. In der Gesamtwertung rangierte Ekström wegen der gebrochenen Radaufhängung in der sechsten Entscheidung mit einem Rückstand von 6:51:00 Stunden außerhalb der Top 10 auf P13.

Die finale Etappe über 414 km von Al-Hofuf ins Ziel in Dammam bot mit den letzten 136 Bestzeitkilometern keine große Herausforderung, zumal fast alle darauf bedacht waren, ihre Positionen zu halten.

Zu Beginn des Finales hielt sich der bisherige Seriensieger Sébastien Loeb im Prodrive BRX Hunter bei km 33 etwas zurück und wurde hinter Henk Lategan im Toyota Hilux, Ekström (+ 0,13) und dem Mini-Driver Jakub Przygonski (+ 0,17) auf der vierten Tagesposition (+ 0,34) geführt. Der Gesamtführende Nasser Al-Attiyah rangierte im Toyota Hilux an zehnter Stelle (+ 1:16). Der Katarer war mehr auf die Sicherung seines sehr nahen fünften Wüsten-Trumphes bedacht.

Bei km 68 setzte sich Guerlain Chicherit im Kunden-Hunter an die Spitze der virtuellen Tageswertung 43 Sekunden vor Ekström, 44 Sekunden vor Lategan und 1:37 Minuten vor Przygonski. Die Spitze im Gesamtklassement hielt sich weiter zurück. Al-Attiyah rangierte hinter Loeb (+ 1:50) an der siebten Position (+ 2:13). Chichert feierte seinen zweiten Etappensieg und Ekström muss weiter auf den ersten Tagessieg warten.

Die hohen Rückstände bei den teils gescheiderten Spitzenfahren resultieren alle aus dem ersten sehr harten, teils schon fast brutalen ersten Abschnitt mit vielen Reifenschäden wie zum Beispiel bei Loeb, der sich auf der später verkürzten dritten Prüfung drei Reifenschäden einfing.      

Audi erlebte beim zweiten Start beim Marathon-Klassiker mit dem RS Q e-tron E2 ein Debakel, teils durch technisches Pech wie bei Ekström mit der gebrochenen Radaufhängung. Die sechste Prüfung war quasi schon die Endstation für Audi, auf jeden Fall für die etwas älteren Fahrer. Der 14-fache Rekordschampion Stéphane Peterhansel (57 Jahre) roch dort schon den Champagner für seinen ersten Tagessieg. Doch er trieb es über eine Düne zu toll und verunfallte mit einem zu harten Aufschlag, bei dem sich sein Beifahrer Edouard Boulanger eine Wirbelverletzung zuzog und deswegen am vergangenen Sonntag zur weiteren Behandlung in ein deutsches Krankenhaus gebracht worden war. An gleicher Stelle verunfallte auch der dreifache Gewinner Carlos Sainz (60), der nach einem weiteren Unfall auf der neunten Entscheidung zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht wurde. Dort kam es auch zu einem tödlichen Unfall mit einem italienischen Zuschauer.

Toyota dürfte nicht nur wegen der Plätze eins (Al-Attiyah) und drei (Moraes) das beste Ergebnis feiern, sonder auch wegen der Tatsache, dass fünf Toyota Hilux unter die besten Zehn kamen.

Das zweite Quandt-Team (neben Audi), das eigentliche Team von X-raid unter Leitung von Tobias Quandt, brachte die Mini, auch nicht den neuen Mini John Cooper Works Rally Plus richtig zum Laufen. Der Argentinier Sebastian Halpern schaffte am Ende einen neunten Gesamtrang (+ 4:42:38). Der sonst im Vorderfeld kämpfende Pole Jakub Przygonski wurde schon zu Begin wegen technischen Pechs weit (+ 7:28:50) zurückgeworfen. Immerhin schafften sie auf der letzten Entscheidung mit den Tagesplätzen drei und vier für ein leicht versöhnliches Ende.

Alle sind sich einig. Das war die bislang härteste Rallye Dakar in Saudi-Arabien. Auch wegen der ungewöhnlichen Witterung. Starker Regen (in der Wüste!) sorgte für die Verkürzung der dritten Prüfung und zu Streckenänderungen. Hingegen wurde der Trip ins «Empty Quarter», der größten Sandwüste der Welt mit den unzähligen Dünen, als ein Gewinn angesehen.

Alle Infos zur Rallye Dakar

 

Ergebnis auf der 14. Prüfung (= 154 km)

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Chicherit/Winocq (F), Hunter

1:09:24

2

Ekström/Bergkvist (S), Audi

+ 1:36

3

Halpern(Grau (RA), Mini

+ 1;53

4

Przygonski/Monleon (PL/E), Mini

+ 3:08

5

Lategan/Cummings (ZA), Toyota

+ 3:44

6

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

+ 4:48

7

Al-Rajhi/Von Zitzewitz (SAU/D), Toyota

+ 5:08

8

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 5:41

9

De Villiers/Murphy (ZA), Toyota

+ 6:09

10

Checa/Terradellas (E), SMC Astara

+ 6:18

                                   

 

Endstand nach 14 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

45:03:15

2

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

+ 1:20:49

3

Moraes/Gottschalk (BZ/F), Toyota

+ 1:36:31

4

De Villiers/Murphy (ZA), Toyota

+ 2:29:12

5

Lategan/Cummings (ZA), Toyota

+ 2:36:23

6

Prokop/Chytka (CZ), Ford

+ 3:40:44

7

Yacopini/Carreras (RA/E), Toyota

+ 4:27:09

8

Han/Li (CN), Hanwei

+ 4:29:21

9

Halpern/Graue (RA), Mini

+ 4:42:38

10

Chicherit/Winocq (F), Hunter

+ 5:22:10

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