Rallye Dakar, die ultimative Reife(n)prüfung
Reifenwechsel sind «Dakar»-Alltag
Über extreme Gebirgspässe, materialmordende Geröllpisten, durch sandige Wüsten und schroffe Schotterpassagen. Die wohl härteste Rallye der Welt startet am 3. Januar 2015 in Buenos Aires. Dann machen sich 414 Pkw, Motorräder, Trucks und Quads auf eine außergewöhnliche zweiwöchige Reise – die anspruchsvollste Härteprüfung, die der Motorsport zu bieten hat. Traditionell vertraut ein Großteil der Teams auch bei der aktuellen Ausgabe des Marathon-Klassikers auf die erfolgreichen Pneus von Michelin. Kein Wunder, schließlich ist Michelin die erfolgreichste Reifenmarke in der Geschichte der «Dakar». Seit 1982 eroberten die Reifen aus Clermont-Ferrand 79 Klassensiege – inklusive der Konzerntochter BFGoodrich sind es sogar 90. In der Pkw-Wertung des Wüstenklassikers ist die Michelin Gruppe seit 2001 ungeschlagen.
Die erste Rallye Paris-Dakar – so der ursprüngliche Name des weltberühmten Motorsport-Events – startete am 26. Dezember 1978 am Place du Trocadéro in der französischen Hauptstadt. Damals wagten 170 Rennfahrer das große Abenteuer: Vom Start in Paris bis zum Ziel in der Hauptstadt des Senegals galt es, 10.000 Kilometer durch zumeist unwegsames Gelände zu bewältigen. In den darauffolgenden Jahrzehnten schrieb die «Dakar» zahlreiche Legenden und unvergessene Geschichten und manifestierte damit ihren Ruf als die härteste Rallye der Welt.
Für die 2009er-Ausgabe änderten die Organisatoren die Route. Hintergrund: Aufgrund von massiven Terrordrohungen musste der Event ein Jahr zuvor zum ersten Mal in seiner Geschichte abgesagt werden. Fortan fand die «Dakar» in Südamerika eine neue Heimat.
Michelin seit 1982 dabei
Michelin ist bei der Wüsten-Klassiker seit 1982 und damit nahezu von Beginn an mit am Start. Traditionell nutzt die französische Premiummarke das im Motorsport erworbene Know-how zur Weiterentwicklung ihrer leistungsfähigen Serienreifen .
Anfang Januar findet der Marathon-Klassiker bereits zum siebten Mal in Südamerika statt. Das Interesse ist nach wie vor ungebrochen: Mehr als vier Millionen Menschen werden das Spektakel live an der Strecke erleben – gut eine Milliarde Fernsehzuschauer und Internetnutzer fiebern rund um den Globus mit, wenn die tollkühnen Männer und Frauen um Bestzeiten und Top-Platzierungen kämpfen.
Erstmals eine Rundfahrt
Die Besonderheit: Erstmals wird die Rallye als «Rundfahrt» ausgetragen, denn die mehr als 9.000 Kilometer lange Reise startet und endet in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Dort fällt am 3. Januar im Rahmen der offiziellen Podiumszeremonie der Startschuss, und hier wird am 17. Januar auch der Sieger der «Dakar» 2015 gekürt. Dazwischen durchqueren die mehr als 400 Teams im Rahmen von 14 Wertungsprüfungen (WP) Argentinien, Chile und Bolivien. Während für die Pkw insgesamt 4.578 WP-Kilometer auf dem Programm stehen, müssen Motorräder und Quads 4.752 Kilometer und die Trucks deren 3.759 absolvieren.
Eine weitere Neuerung sind die besonders anspruchsvollen Marathon-Etappen, von denen für alle vier Fahrzeugklassen während der Rallye jeweils eine auf dem Programm steht. Dabei müssen die Teams zwei Tagesetappen ohne nächtlichen Service absolvieren. Etwaige Reparaturen an ihren Rennfahrzeugen dürfen sie nur selbst und ohne die Unterstützung von Mechanikern erledigen. Nachts werden die Sportgeräte in abgesperrten Bereichen unter Parc fermé-Bedingungen geparkt. Letztmalig zählten derartige Marathon-Etappen für Pkw und Trucks im Jahr 2005 zur Route der «Dakar».
Beifahrer sehr wichtig
Für die Piloten und ihre für die Navigation verantwortlichen Beifahrer bedeutet dies: Sie müssen nicht nur ihre Schnelligkeit unter Beweis stellen, sondern auch mit hervorragender Konstanz, außergewöhnlichen Navigationsfähigkeiten und cleverer Taktik brillieren.
Auch die übrigen Wertungsprüfungen der «Dakar» 2015 halten erneut zahlreiche große Herausforderungen bereit. Die Rallye führt unter anderem durch die atemberaubende Szenerie der Atacama-Wüste in Chile und in die Höhenlagen der bolivianischen Anden. Für besondere Beanspruchungen sorgt dabei die extreme Höhenluft, denn rund ein Viertel der Wertungsprüfungen findet oberhalb von 3.500 Metern statt – der höchste Punkt der Rallye liegt sogar auf 4.800 Metern über dem Meeresspiegel. In dieser Höhe weist die Luft einen geringeren Sauerstoffanteil auf. Dies resultiert insbesondere für Fahrzeuge mit Saugmotoren in Leistungseinbußen von bis zu 35 Prozent. Betroffen hiervon sind unter anderem die Toyota Hilux, die von einem rund 400 PS starken V8-Saugmotor befeuert werden. Im Gegensatz dazu vertrauen beispielsweise die Mini All4 Racing des deutschen X-Raid-Teams sowie die «Dakar»-Rückkehrer Peugeot mit dem neuen 2008 DKR auf Turbodiesel-Aggregate.
Siegerreifen von Michelin
Bei der Dakar 2015 rüstet Michelin seine Partner buchstäblich mit Siegerreifen aus. Denn drei der vier hochwertigen Reifentypen für die 2015er-Ausgabe des Marathon-Raids siegten bei der Dakar 2013 und 2014. Bei den Allrad-Pkw ist der erfolgreiche Michelin Latitude C in der Dimension 245/80-16 wieder erste Wahl. Viele der Motorrad-Helden vertrauen auf den Michelin Desert Race, der mit dem pannensicheren Michelin Bibmousse ein wichtiges Sicherheitsplus aufweist. In der Lkw-Klasse bietet die Marke erneut den gefeierten Michelin XZL+ auf, der modernste Top-Technologien in sich vereint und für alle Dakar-Teilnehmer frei erhältlich ist. Neu im Reifenaufgebot ist der Michelin D15 in der extragroßen Dimension 37/12.5-17, dies entspricht einer Laufflächenbreite von etwa 370 Millimetern, den die französische Marke eigens für die zweiradgetriebenen Peugeot 2008 DKR entwickelte.
Die gesamte Reifenpalette zeichnet sich dadurch aus, dass sie viele Qualitäten in sich vereint, die üblicherweise nicht Hand in Hand gehen. Sie entsprechen damit der Philosophie Michelin Total Performance: Einzelne Stärken werden nicht durch Schwächen auf anderen Gebieten erkauft, die Pneus zeigen vielmehr in allen Disziplinen Bestleistungen.
Diese Vielseitigkeit ist bei einer so anspruchsvollen und abwechslungsreichen Marathon-Rallye wie der «Dakar» besonders wichtig. Denn jeder Untergrund verlangt andere Tugenden: Ebene Straßen erlauben hohe Geschwindigkeiten – zusammen mit den wahrscheinlich hohen Außentemperaturen ist hier eine überdurchschnittliche Dauerhaltbarkeit gefragt. Raue, steinige Wege setzen die Reifen einer pausenlose Belastung und wiederkehrenden harten Einschlägen aus. Gummimischung und Reifenkonstruktion müssen ausgesprochen stabil sein, um dem zu widerstehen. Auf sandigem Untergrund wiederum kommt es auf optimale Traktion an, wobei die Konstruktion und das Profil oft bei sehr niedrigem Reifenfülldruck funktionieren müssen, weil dieser Kunstgriff die Traktion verbessert. Wohlgemerkt: Bei der „Dakar“ 2015 gehen die Teilnehmer all diese Situationen mit ein und demselben Reifentyp an.