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Rallye Dakar 2016 in nur zwei Ländern

Von Toni Hoffmann
Cyril Despres 2015 im Peugeot 2008 DKR auf der Etappe von Iquique nach Uyuni

Cyril Despres 2015 im Peugeot 2008 DKR auf der Etappe von Iquique nach Uyuni

Früher zeichnete sich die Rallye Dakar auch dadurch aus, dass sie durch mehrere Länder führte. 2016 ist aus einem multilateralen Event eine bilaterale Veranstaltung durch Argentinien und Bolivien geworden.

Die achte südamerikanische Auflage der Rallye Dakar ist mit ihrem Austragungsgebiet auf nur zwei Länder geschrumpft. Sie findet 2016 vom 3. bis 16. Januar in Argentinien und Bolivien statt. Der Marathon-Klassiker führt für die Automobile an den 14 Tagen über insgesamt 9.583 km. Die sportlichen Kriterien sind diesmal 13 Prüfungen mit einem Streckenanteil von 4.803 Kilometern. Der Ruhetag ist am 10. Januar im argentinischen Salta. Sie wird am 3. Januar in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires gestartet und endet am 16. Januar in Rosario etwas nordwestlich an Buenos Aires.

Bedingt durch den Rückzug von Chile muss die Rallye Dakar 2016 auf ein wichtiges Element verzichten, auf die Atacama-Wüste im Norden Chiles. Dafür hat sie als Höhepunkt, und dies ist sehr wörtlich zu verstehen, mit der Salzwüste im bolivianischen Uyuni die bislang höchsten Prüfungen. Dort geht es bis auf 4.600 Meter N.N., 1.600 Meter höher als Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze. Das ist auch der höchste Punkt einer «Dakar»-Prüfung, nicht aber der Rallye selbst. Denn die führte schon mehrmals bei der Anden-Überquerung auf über 4.800 Meter Höhe, allerdings als Transportetappe. Weil in diesen Höhen die Luft sehr dünn ist, führen die Teams eigens Sauerstoffflaschen mit. Rund um Uyuni findet auch am Freitag auf der sechsten Etappe mit 542 km die längste Entscheidung statt.

111 Teams haben diesmal in der Automobil-Wertung genannt. Diese wird von Nasser Al-Attiyah, dem Sieger von 2015 und 2011, im Mini des X-raid-Teams angeführt. Weitere bekannte Starter in dieser Disziplin sind Giniel de Villiers mit seinem deutschen Beifahrer Dirk von Zitzewitz, Sieger der ersten Dakar in Südamerika 2009 im VW Touareg, und natürlich «Mr. Dakar», Stéphane Peterhansel, der elffache Sieger, bei seinem zweiten Dakar-Start im Peugeot 2008 DKR. Seine Teamkollegen sind der neunfache Rallye-Rekordweltmeister Sébastien Loeb bei seiner «Dakar»-Premiere, Carlos Sainz, Gewinner 2010, und Cyril Despres, fünffacher Gewinner der Motorrad-Wertung. Nach dem mehr oder weniger glücklosen «Dakar»-Comeback 2015 steht bei den «Löwen» diesmal der Sieg in der Agenda. Mit einem privaten Peugeot 2008 DKR startet der dreifache Le-Mans-Sieger Romain Dumas.

Zwölf Mini schickt das hessische X-raid-Team diesmal in den Marathon-Klassiker. Neben Al-Attiyah hat Sven Quandt mit Nani Roma einen weiteren «Dakar»-Sieger im Kader. Roma gewann nach einer umstrittenen Stallregie 2014. Der vierfache Rallye-Vizechampion Mikko Hirvonen startet bei seiner ersten «Dakar» ebenfalls in einem Mini.

Das Prestige-Duell zwischen Mini, dem Sieger der letzten vier Jahre, und dem Herausforderer Peugeot ist auch ein Kampf um das beste Antriebskonzept. Allrad gegen Heckantrieb. Der Dreiliter-Mini-Diesel-Bi-Turbo-Motor leistet 320 PS auf die Vorder- und Hinterräder. Der Mini wiegt deswegen 1.953 kg. Der Peugeot-«Buggy» treibt mit dem 340 PS starken V6-Turbo-Twin-Diesel-Aggregat den Heckantrieb an. Er wiegt allerdings nur 1.280 kg und kompensiert damit den Nachteil als nichtallradgetriebenes Fahrzeug.

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