Dakar: Peugeot feiert 12. Sieg von Peterhansel
Das Siegerauto, ein zweiradangetriebener Peugeot 2008 DKR, wurde von den erfahrensten Piloten des Teams, Stéphane Peterhansel und Jean-Paul Cottret, pilotiert. Peugeot siegte beim zweiten Start in Südamerika. Während der Marathon-Rallye gewann der 2008 DKR insgesamt neun von zwölf Tagesetappen und erzielte dabei sieben Doppel- und zwei Dreifacherfolge. Stéphane Peterhansel feierte genau 25 Jahre nach seinem ersten Dakar-Erfolg auf dem Motorrad seinen insgesamt zwölften Sieg (sechs auf dem Motorrad und sechs mit Beifahrer Jean-Paul Cottret in der Autowertung). Er verbesserte seinen bisherigen Rekord und demonstrierte damit, dass sein Ruf als «Mr. Dakar» außer Zweifel steht.
Bei der Dakar 2016 absolvierten die Fahrer insgesamt 9.500 Kilometer in Argentinien und Bolivien, sie mussten extreme Wetterbedingungen und Höhenlagen bis 4.800 Meter überstehen. Peugeot vertraute dabei auf ein schlagkräftiges Fahreraufgebot: Vor dem Start hatten Stéphane Peterhansel, Cyril Despres und Carlos Sainz zusammen 17 Dakar-Siege auf dem Konto. Als Neuzugang ergänzte der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb das Team und gab sein Debüt bei dem Marathon-Klassiker.
Cyril Despres/David Castera und Sébastien Loeb/Daniel Elena, die Überraschungen der Dakar 2016, landeten auf den Plätzen sieben und neun. Drei der vier gestarteten Peugeot 2008 DKR erreichten das Ziel in Rosario. Nur Carlos Sainz und Beifahrer Lucas Cruz, die vier Tage vor Schluss das Gesamtklassement angeführt und einen großen Beitrag zum Teamerfolg geleistet hatten, kamen nicht ins Ziel.
Peugeot-Comeback nach 26 Jahren
Peugeot hat mit dem Sieg seine Erfolgsgeschichte im Motorsport fortgeschrieben. Die Marke hatte bereits zwischen 1987 und 1990 viermal die Rallye Dakar in Afrika gewonnen und war außerdem in anderen Disziplinen, wie den 24 Stunden von Le Mans, dem Bergrennen in Pikes Peak sowie der Rallye-Weltmeisterschaft erfolgreich. Solche Ergebnisse sind nicht ohne die Unterstützung eines starken Teams und der Mechaniker möglich. Auch Cyril Despres, der zu einem der Doppelsiege in der Tageswertung beigetragen hat, unterstützte seine Teamkollegen, agierte auf den Etappen als «Schutzengel» und half ihnen mehr als einmal.
Die Ingenieure hatten viele wertvolle Erkenntnisse aus dem ersten Dakar-Einsatz des Peugeot 2008 DKR im vergangenen Jahr gezogen und intensiv an der Weiterentwicklung des Autos gearbeitet. Bei seinem zweiten Start zeigte sich der „Wüstenlöwe“ niedriger, breiter, länger und stärker und demonstrierte auf jedem Terrain mit Zweiradantrieb sein Potenzial gegenüber Allradfahrzeugen.
Peugeot dominiert erste Woche
Bereits ab der ersten Etappe behaupteten die Peugeot-Piloten die Führung. Sébastien Loeb konnte seine Stärke vor allem auf den WRC-typischen Strecken zu Beginn ausspielen und erzielte den ersten Etappensieg. Stéphane Peterhansel und Carlos Sainz folgten bald: In der ersten Woche feierte Peugeot sechs Doppelsiege in der Tageswertung und zwei Dreifacherfolge. Zum Ruhetag in Salta lagen Loeb, Peterhansel und Sainz auf den ersten drei Plätzen im Gesamtklassement. Die zweite Woche bot weitere Herausforderungen, härtere Offroad-Passagen und schwierige Dünen-Abschnitte. Sébastien Loeb und Carlos Sainz verloren durch einen Überschlag und einen technischen Defekt ihre Siegchancen, Cyril Despres wurde am fünften Tag durch einen Turbodefekt gebremst. Damit war Stéphane Peterhansel der Sieganwärter. Als Etappensieger in den berühmten Dünen von Fiambala baute er schließlich am zehnten Tag seinen Vorsprung auf eine Stunde aus und verteidigte die Spitzenposition bis ins Ziel.
Bruno Famin, Direktor von Peugeot Sport
«Das Ergebnis hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir sind angetreten, um die Leistung des Peugeot 2008 DKR zu demonstrieren. Das haben wir bei allen Bedingungen geschafft. Zwar hatten wir einige kleinere Probleme, die zeigen, dass es am Peugeot 2008 DKR noch Möglichkeiten der Verbesserung gibt. Wir freuen uns sehr über das Ergebnis und wollen es im kommenden Jahr bestätigen – vielleicht indem wir einen Hattrick anstreben.»
Stéphane Peterhansel (Sieger)
«Wir freuen uns sehr über den Sieg. Vor dem Start war dieses Ergebnis bei weitem nicht abzusehen, denn ich hatte das Gefühl, dass unser Team noch sehr jung ist. Wir waren angenehm überrascht, ein konkurrenzfähiges Auto auf den WRC-typischen Strecken zu haben. Ich habe versucht, die Zeiten von Sébastien (Loeb) und Carlos (Sainz) mitzugehen, obwohl ich wusste, dass sie schneller waren. Wir hatten eine tolle Rallye und starteten auf einer Etappe einen großen Angriff. Danach lagen wir drei Tage vor dem Ziel mit 50 Minuten Vorsprung an der Spitze und mussten diesen Vorsprung intelligent verwalten. Als ich meine erste Rallye Dakar auf dem Motorrad fuhr, hatte ich davon geträumt, für Peugeot zu fahren. Ich bin glücklich, dass ich jetzt für diese Mannschaft siegen konnte.»
Jean-Paul Cottret (Beifahrer von Stéphane Peterhansel)
«Wir freuen uns, dass wir den Peugeot 2008 DKR ganz oben aufs Podium bringen konnten. Es ist eine tolle Belohnung für das gesamte Team, das zwei Jahre hart dafür gearbeitet hat. Bereits nach einem Lehrjahr hier zu siegen ist ein schöner Erfolg. Ein Dankeschön an die Mannschaft.»
Cyril Despres (Platz sieben)
«Ich ziehe eine positive Bilanz aus meiner zweiten Teilnahme in der Autowertung. Es ist immer toll, bei der Dakar das Ziel zu erreichen. Wir haben einige sehr gute Etappen erlebt, David und ich arbeiteten reibungslos zusammen und konnten auf einigen Etappen das Tempo der Führenden mitgehen. Mit drei Peugeot 2008 DKR in die Top 10 zu fahren ist ein Erfolg für die gesamte Mannschaft»
Sébastien Loeb (Platz neun)
«Ich freue mich, dass wir ins Ziel gekommen sind. Wir haben Höhen und Tiefen erlebt, doch insgesamt haben wir ein gutes Leistungsniveau gezeigt. Uns sind auf einigen Etappen, wo uns die Erfahrung fehlte, Fehler unterlaufen, doch insgesamt waren wir vorn dabei. Außer an einigen extrem harten Tagen hatten wir auch eine Menge Spaß.
Carlos Sainz (Ausfall)
«Ich möchte dem gesamten Team, insbesondere Stéphane und Jean-Paul, gratulieren. Wir alle haben hart gearbeitet, um den Peugeot 2008 DKR weiterzuentwickeln und ich bin stolz, zu dieser Mannschaftsleistung beigetragen zu haben. So ein gutes Resultat nach nur zwei Jahren zu erzielen ist absolut bemerkenswert. Es war eine faszinierende Herausforderung.»