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Sensation: Umsturz bei der Dakar – Walkner führt klar

Von Oliver Feldtweg
Die zehnte Etappe der Dakar-Rallye brachte einen Umsturz in der Gesamtwertung. Die bisherigen Leader verirrten sich, Matthias Walkner siegte und führt jetzt überlegen.

Auf der zehnten Etappe der Dakar-Rallye überschlugen sich die Ereignisse.

Die Honda-Piloten mit Kevin Benavides und Joan Barreda an der Spitze verfuhren sich genau so wie Yamaha-Pilot Adrien Van Beveren sowie die Red Bull-KTM-Asse Toby Price und Antoine Meo.

Der österreichische Red Bull KTM-Pilot Matthias Walkner, im Vorjahr Dakar-Zweiter, hat am Dienstag die 10. Etappe der «Rally Dakar» mit deutlichem Vorsprung für sich entschieden. Speziell das letzte Teilstück der 372 km langen Sonderprüfung war extrem schwierig zu navigieren, Walkner blieb als einer der wenigen Top-Piloten auf diesem Gebiet nahezu fehlerfrei.

Der ehemalige MX3-Weltmeister übernimmt damit auch überlegen die Spitze der Dakar-Gesamtwertung. Die Rallye geht am Samstag, 20. Januar, zu Ende.

Walkner hat somit beste Aussichten, bei der Dakar den 17. KTM-Sieg hintereinander sicherzustellen. Denn der bisherige Leader Van Beveren ist am Ende 3 km vor dem Ziel noch schwer gestürzt und ausgeschieden.

Der überragende Walkner gewann die zehnte Etappe 38:15 min souverän vor Barreda und Benavides, Price lag 49:17 min zurück, Meo sogar 1 h.

In der Gesamtwertung liegt «Hias» Walkner jetzt als Spitzenreiter plötzlich 39:42 min vor Honda-Star Barreda und 41:23 min vor dessen Teamkolegen Benavides. Er kann die letzten vier Etappen also mit einer defensiven Fahrweise in Angriff nehmen.

Die 10. Etappe der «Rallye Dakar» wurde nicht durch blanken Top-Speed, sondern über die Navigation entschieden. Der KTM-Pilot Matthias Walkner hat am schnellsten den richtigen Weg gefunden. Er absolvierte die 372 km-Sonderprüfung zwischen Salta und Belén in Argentinien in 4 Stunden 52 Minuten und 26 Sekunden. Cross-Country-Weltmeister Pablo Quintanilla (Husqvarna) wurde mit 11:35 Minuten Rückstand Tages-Zweiter, der Spanier Gerard Farres Guell landete auf der KTM an der dritten Position. 

Damit sind die Top-3-Motorräder am Dienstag allesamt «Made in Austria».

Die 10. Etappe hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es bei der «Dakar» nicht nur um Tempo geht, sondern auch die Navigation eine wichtige Role spielt. Denn den entscheidenden Vorsprung hat sich Matthias Walkner im letzten Drittel der Etappe herausgearbeitet. In einem Streckenabschnitt, in dem die meisten anderen Favoriten wegen fehlerhafter Navigation zwischen 30 und 50 Minuten verloren. Ein Mitfavorit musste darüber hinaus nach einem Crash aufgeben: Der bisher führende Franzose Adrien Van Beveren (Yamaha) wurde in ein Krankenhaus geflogen. Die Diagnose seiner Verletzung ist zur Stunde noch ausständig.

Vier Tage vor dem Ende der «Dakar» führt Matthias Walkner die Motorradwertung nun mit deutlichem Vorsprung an. Der Österreicher im österreichischen Red Bull KTM Rally Factory Racing Team hat 39:42 Minuten Vorsprung auf Joan Barreda Bort (E/Honda) und 41:23 Minuten auf Kevin Benavides (ARG/Honda). Walkner gilt nun als der große Favorit auf den Dakar-Sieg. Er selbst will daran aber noch nicht denken, «sondern versuchen, keinen Blödsinn zu machen».

Matthias Walkner nach seinem Etappensieg in Belén: «Geil, endlich ist es aufgegangen! Ich habe in den letzten Tagen eigentlich immer ein bisserl Zeit verloren. Teilweise, weil ich wahrscheinlich etwas zu viel Wert auf die Navigation gelegt habe. Auf der anderen Seite verliert man sehr schnell die Übersicht im Roadbook und damit auch viel Zeit, wenn man immer nur den anderen oder den Spuren nachfährt und dann draufkommt, dass das falsch war. Heute hat sich meine Methode voll ausgezahlt. Nach dem ersten Checkpoint war ich mehr als sechs Minuten hinten. Ich wusste aber, dass der zweite Teil der Etappe sehr schwierig wird. Ich habe wirklich geschaut, dass ich gut in der Navigation bleibe. Einen Waypoint musste ich ziemlich lang suchen. Da hatte ich dann echt schon Panik. Es war eine extreme Challenge bis zum Schluss. Aber echt cool, dass es so aufgegangen ist und dass der Tag jetzt vorbei ist.»

Matthias Walkner geht mit einem dicken Zeitpolster in die letzten vier Dakar-Tage. Die 11. Etappe am Mittwoch fällt mit insgesamt 484 Kilometern relativ kurz aus. Auf dem Weg von Belén nach Chilecito ist die gezeitete Sonderprüfung gar nur 280 Kilometer lang.

Doch wartet am Donnerstag und am Freitag die zweite Marathon-Etappe, auf der das Feld insgesamt 1600 Kilometer ohne Hilfe von außen auf sich alleine gestellt ist. 

Rallye Dakar 2018 - Ergebnis Etappe 10
Pos Fahrer (Motorrad) Zeit/Diff
1 M. Walkner (KTM) 04:52:26
2 P. Quintanilla (Husqvarna) 00:11:35
3 G. Farres Guell (KTM) 00:16:21
4 O. Mena (Hero) 00:20:45
5 J. Pedrero Garcia (Sherco Tvs) 00:21:24
6 J. Aubert (GasGas) 00:22:29
7 Ji. Cornejo Florimo (Honda) 00:23:14
8 A. Short (Husqvarna) 00:24:13
9 M. Samuels (Honda) 00:24:50
10 D. Oliveras Carreras (KTM) 00:25:25
11 J. Barragan Nevado (GasGas) 00:32:49
12 A. Monleon (KTM) 00:34:18
13 L. Sanz (KTM) 00:36:35
14 R. Faggotter (Yamaha) 00:38:07
15 J. Barreda Bort (Honda) 00:38:15
16 D. Nosiglia Jager (KTM) 00:40:22
17 M. Sola Terradellas (KTM) 00:41:36
18 K. Benavides (Honda) 00:47:35
19 T. Price (KTM) 00:49:17
20 M. Smits (KTM) 00:50:29
21 J. Cerutti (Husqvarna) 00:51:39
22 M. Gerini (Husqvarna) 00:52:40
23 M. Engel (KTM) 00:55:50
24 I. Cervantes Montero (KTM) 00:56:01
25 R. Brabec (Honda) 00:56:13
26 S. Svitko (KTM) 00:59:48
27 A. Meo (KTM) 01:00:13
28 M. Giemza (KTM) 01:04:00
29 S. Esposito (KTM) 01:04:35
30 E. Gyenes (KTM) 01:15:22

 

Rallye Dakar 2018 - Gesamtstand nach Etappe 10
Pos Fahrer (Motorrad) Zeit/Diff
1 M. Walkner (KTM) 32:21:03
2 J. Barreda Bort (Honda) 00:39:42
3 K. Benavides (Honda) 00:41:23
4 G. Farres Guell (KTM) 00:47:46
5 T. Price (KTM) 00:50:18
6 A. Meo (KTM) 01:03:35
7 R. Brabec (Honda) 01:21:37
8 S. Svitko (KTM) 01:25:09
9 P. Quintanilla (Husqvarna) 01:30:24
10 J. Aubert (GasGas) 01:40:57
11 Ji. Cornejo Florimo (Honda) 01:49:50
12 D. Nosiglia Jager (KTM) 01:52:27
13 D. Oliveras Carreras (KTM) 01:56:30
14 O. Mena (Hero) 01:57:08
15 L. Sanz (KTM) 02:01:26
16 J. Barragan Nevado (GasGas) 02:12:10
17 J. Pedrero Garcia (Sherco Tvs) 02:25:18
18 A. Monleon (KTM) 02:26:58
19 A. Short (Husqvarna) 02:41:10
20 R. Faggotter (Yamaha) 02:51:04
21 Dm. Duplessis (Honda) 03:38:50
22 M. Sola Terradellas (KTM) 04:04:04
23 J. Cerutti (Husqvarna) 04:24:50
24 M. Engel (KTM) 04:50:42
25 E. Gyenes (KTM) 04:59:40
26 I. Cervantes Montero (KTM) 05:01:23
27 M. Gerini (Husqvarna) 05:13:13
28 M. Samuels (Honda) 05:20:02
29 M. Giemza (KTM) 05:25:01
30 M. Smits (KTM) 06:17:19

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