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Sam Sunderland (KTM): «Es wird noch Massaker geben»

Von Günther Wiesinger
Red Bull-KTM-Werksfahrer Sam Sunderland eröffnet heute als Gewinner der Freitag-Etappe die zweite Dakar-Halbzeit. «Bisher ist viel passiert. Es herrscht das ganz normale Dakar-Chaos.»

Der Engländer Sam Sunderland, Gesamtsieger der Dakar-Rallye 2017, geht heute in Peru mit einer komfortablen Ausgangslage in die zweite Halbzeit des 5603 km langen Wettbewerbs. Wie sieht die Strategie des Red Bull-KTM-Werksfahrers aus, der als guter Navigator gilt und auch im Sand sehr schnell unterwegs ist.

«Leider habe ich bei der Strategie jetzt keine große Auswahl mehr», sagte Sam vor dem Start zu sechsten Etappe. «Aber das ist der Reut bei dieser Rallye, du musst dich anpassen, es tauchen dauernd neue Herausforderungen auf. Es gibt immer neue Umstände, mit denen zu nicht rechnen kannst, du verirrst dich oder findest andere Komplikationen vor, die du beherrschen musst. Und das ist mir hier bisher gut gelungen. Wir haben noch einige Abenteuer vor uns, es gibt einen Massenstart, einmal starten wir hinter den Lkw und den Autos, es wird also noch viele Massaker geben. Ich nehme jeden Tag, wie er kommt und versuche, mein Bestes zu geben. Dann sollte alles gut gehen…»

Die Startnummer 14 der Dakar-Rallye hat einen Podestplatz im Auge, er ist bisher von Dramen verschont geblieben. «Aber auch wenn wir diesmal nur zehn Wettkampftage haben, die Rallye ist extrem beschwerlich. In den ersten fünf Tagen sind so viele Vorkommnisse passiert… Manche Fahrer sind nach Stürzen ausgeschieden, andere haben sich verirrt, sie haben sich in Schluchten festgefahren… Das ganze normal Dakar-Chaos. Ich bin froh, relativ ungeschoren bis zum Ruhetag gekommen zu sein. Ich liege nur 59 Sekunden hinter dem Führenden. Leider habe ich am Mittwoch einen 2-Minuten-Speed-Penalty bekommen, sonst wäre ich jetzt Spitzenreiter. Aber ich darf mich nicht beschweren, es war mein eigener Fehler.»

Präsentiert sich die nur 5603 km lange Rallye in Südamerika mit der Rundreise in Peru mit nur zehn Wettkampftagen anders als in der Vergangenheit? Muss man weniger navigieren und kann deshalb den ganzen Tag Vollgas fahren?

Sunderland: «Es sieht vielleicht von außen so aus, aber ich stimme dieser Ansicht überhaupt nicht zu. Stell' dir vor, du musst 100 km auf einer Piste oder 100 km in den Sanddünen fahren. Du kannst dir ausrechnen, was leichter ist. Diese Rallye ist eine Mischung von Dünen und Fesh-Fesh voll mit Steinen. Wir mußten über hohe Bergpässe klettern, wir sind durch Bachbetten gebraust, teilweise im zweiten Gang, das war körperlich meistens sehr anstrengend. Auch die Navigation hat uns viel abverlangt, wir mussten einige Pisten oder Spuren finden, dann galt es wieder abseits der Pisten zu navigieren, um zu den WPC’s zu kommen, zu den vorgeschriebenen Treffpunkten.»

Sunderland weiter: «Der Grund, warum die Zeiten so dicht beisammen liegen, liegt klar auf der Hand. Die Fahrer, die nicht ganz an der Spitze fahren, sehen vor sich immer eine Spur oder eine Linie und können dadurch pushen. Das ist bisder jeden Tag passiert. Ich muss heute am Sonntag den Wettkampf eröffnen, weil ich am Freitag als Tagessieger angekommen bin. Normalerweise muss ich erwarten, dass ich heute Zeit verliere. Ich hoffe, der Zeitverlust wird sich in Grenzen halten.»

DAKAR MOTO - ERGEBNIS ETAPPE 5

1. Sam Sunderland (KTM) in 4:11:48 Stunden
2. Xavier de Soultrait (F/Yamaha) + 3:23 Minuten
3. Lorenzo Santolino (E/Sherco TVS) + 4:00
4. Adrien Van Beveren (F/Yamaha) + 4:26
5. Andrew Short (USA/Husqvarna) + 04:36
6. Luciano Benavides (RA/KTM) + 04:36
7. Stefan Svitko (SK/KTM) + 5:05
8. Toby Price (AUS/KTM) + 5:45
9. Skyler Howes (USA/Husqvarna) + 6:00
10. Matthias Walkner (A/KTM) + 6:32 Minuten
11. Ricky Brabec (USA/Honda) + 6:46
12. Kevin Benavides (RA/Honda) + 6:46
13. Pablo Quintanilla (RCH/ Husqvarna) + 7:19
14. D. Nosiglia Jager (BOL/Honda) + 9:55
15. Armand Monleon (E/KTM) + 12:41

DAKAR MOTO - GESAMTSTAND NACH ETAPPE 5

1. Ricky Brabec (USA/Honda) in 16:51:34 Stunden
2. Sam Sunderland (KTM) + 59 Sekunden
3. Pablo Quintanilla (RCH/ Husqvarna) + 2:52 min
4. Toby Price (AUS/KTM) + 3:21 min
5. Adrien Van Beveren (F/Yamaha) + 6:36 min
6. Kevin Benavides (RA/Honda) + 9:01 min
7. Matthias Walkner (A/KTM) + 9:17 min
8. Xavier de Soultrait (F/Yamaha) + 18:37 min
9. Stefan Svitko (SK/KTM) + 26:28 min
10. Andrew Short (USA/Husqvarna) + 27:54 min
11. Lorenzo Santolino (E/Sherco TVS) + 37:00 min
12. Oriol Mena (E/Speedbrain) + 41:30 min
13. Luciano Benavides (RA/KTM) + 48:42 min
14. Jose Cornejo Florimo (RCH/Honda) + 1 h 02 min 44 sec
15. D. Nosiglia Jager (BOL/Honda) + 1 h 16 min 48 sec

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