Ist die Dakar 2020 in Saudi-Arabien zu gefährlich?
Die Piloten erreichen bei der Dakar zu hohe Geschwindigkeiten
Die Dakar 2020 in Saudi-Arabien gilt als die schwerste Rallye seit zehn Jahren, das begann bereits auf der ersten Etappe. War diese in den vergangenen Jahren auch für die zahlreichen Amateure eine zumeist lösbare Aufgabe, stöhnten bei der 42. Ausgabe selbst die Profis über den hohen Schwierigkeitsgrad.
Im Verlauf der Rallye wurden diverse schwere Stürze festgehalten. Yamaha-Pilot Adrien van Beveren kam bei einem High-Speed-Crash auf Etappe 3 mit einem dreifach gebrochenen Schlüsselbein und schweren Prellungen vergleichsweise glimpflich davon.
Auf der fünften Etappe erwischte es Mitfavorit Sam Sunderland (Red Bull KTM), der ebenfalls bei hoher Geschwindigkeit von seinem Motorrad unsanft absteigen musste. Mit einem Bruch des rechten Schulterblatts sowie mit fünf gebrochene Wirbelfortsätze war der Brite außer Gefecht gesetzt.
Trauriger Höhepunkt der Sturz mit tödlicher Folge von Paulo Goncalves (Hero) am Sonntag auf der siebten Etappe. Trotz schneller Erstversorgung durch Kollegen war das Leben des robusten 40-Jährigen nicht zu retten.
Auffällig: Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den Wertungsprüfungen ist insgesamt sehr hoch, die siebte Etappe mit gut 120 km/h die bisher schnellste. Auf Etappe 3 erreichte der Sieger 112 km/h, ebenfalls über 100 km/h die Etappen 2, 4 und 6.
«Wir liegen jeden Tag 15 bis 25 km/h über der vom Veranstalter angenommenen Durchschnitts-Geschwindigkeit», gibt Red Bull KTM-Ass Matthias Walkner zu bedenken. «Die heutige Etappe war einer der schnellsten, die ich jemals bei einer Rallye gefahren bin. 546 Kilometer in nicht einmal viereinhalb Stunden! Davon waren 90 Prozent ‚offpiste‘, das ist schon extrem grenzwertig, auch für den Kopf. Denn man weiß, dass der kleinste Fehler wirklich furchtbare Folgen haben kann.»