Die neue Ducati DesertX: Bei der Dakar nicht erlaubt
Der ehemalige MotoGP-Pilot Danilo Petrucci hat bei seiner ersten Rallye Dakar auf KTM erstaunliche Leistungen gezeigt und eine Etappe in Saudi-Arabien gewonnen. Der Italiener kann sich weitere Teilnahmen vorstellen.
«Nach dem Rennen in Valencia dachte ich nicht daran, noch einmal in eine Lederkombi zu schlüpfen», meinte Danilo Petrucci zu seinem letzten MotoGP-Auftritt am 14. November 2021.
KTM ermöglichte dem Italiener daraufhin die Teilnahme an der Rallye Dakar, Petrucci verblüffte die Motorsportwelt mit seinen Darbietungen und gewann sogar eine Etappe.
Doch der 31-Jährige möchte auch weiterhin Rennen auf der Rundstrecke fahren und unterschrieb deshalb einen Ein-Jahres-Vertrag mit dem Team Warhorse HSBK Ducati für die US-Superbike-Meisterschaft MotoAmerica. Am Dienstag und Mittwoch testete er im Autodromo do Algarve im Hinterland von Portimao.
Gut drei Wochen nach dem Ende der Dakar ist er immer noch von den Anstrengungen in der arabischen Wüste gezeichnet. «Ich habe ein ausgerenktes Schlüsselbein rechts, eine Ellenbogenluxation rechts, ein gebrochenes Sprungbein rechts und einen dicken Bluterguss unter der linken Kniescheibe – alles von der Dakar», erzählte Petrucci beim Treffen mit SPEEDWEEK.com in Portugal. «In meiner ganzen MotoGP-Karriere hatte ich nie solche Schmerzen, zwei Wochen Dakar haben mich von innen heraus zerstört. Ich bin noch immer in keiner guten Verfassung. Die Dakar ist hart. Wenigstens habe ich gezeigt, dass auch Straßenrennfahrer dort schnell sein können.» Und ergänzte grinsend: «Ich weiß nicht, ob die Dakar-Jungs auf der Rundstrecke so schnell wären wie ich. Fest steht: Für die Dakar musst du körperlich sehr stark sein. In zehn Jahren MotoGP hatte ich zwei schwere Verletzungen, in zwei Wochen Dakar zog ich mir mehr zu.»
Kannst du dir trotzdem vorstellen, wieder an der Rallye teilzunehmen? «Ja, ich würde die Dakar gerne noch mal fahren», bemerkte der Ducati-Pilot, der sich bereits in der Vorbereitung eine Fraktur am rechten Wadenbein zugezogen hatte. «Ich möchte sie in körperlich perfekter Verfassung und mit guter Vorbereitung fahren. Ich war schnell, aber nur in einzelnen Etappen und nicht über die gesamte Dakar. Ducati pusht sehr für die neue DesertX, dieses Motorrad würde ich gerne mal fahren. Ich halte mir für die Dakar alles offen – ich weiß aber noch nicht, ob für nächstes Jahr oder erst in zwei Jahren.»
Mit der Ducati DesertX wird das nicht möglich sein, denn das Motorrad verfügt über einen wassergekühlten Zweizylinder-Motor mit 937 ccm. Bei der Dakar sind aber seit einigen Jahren nur noch Einzylinder-Motoren mit maximal 450 ccm zugelassen.
Nasse Bedingungen verschieben die Kräfteverhältnisse in der MotoGP. Die technische Überlegenheit eines Motorrads tritt in den Hintergrund, Fahrer können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen – so wie im Thailand-GP.