Goncalves: «Ich würde wieder helfen»
Goncalves: «Manchmal macht man Dummheiten»
Der jüngste der vier Dakar-Siege von Cyril Despres hat einen faulen Beigeschmack. Wir erinnern uns: Vor einem Jahr hatte sich der Franzose zu Beginn der achten Etappe an einem nicht verzeichneten Schlammloch festgefahren, genau wie Paulo Goncalves, der mit seiner Husqvarna stecken geblieben war. Alleine schaffte es keiner der Beiden, seine Maschine aus dem Dreck zu ziehen, deshalb half der Portugiese, die KTM des Leaders zu bergen. Doch statt sich daraufhin dem Ehrenkodex folgend um die Husqvarna seines Retters zu kümmern, brauste Despres unter den entsetzten Blicken von Goncalves davon (Video).
«Als ich ins Ziel kam, war ich stinksauer», erinnert sich Goncalves ein Jahr später zurück. «Doch ich kann verstehen, dass man im Eifer des Gefechts manchmal die falsche Entscheidung trifft. Ich habe jetzt 20 Jahre Motorsport hinter mir, und fuhr früher auch Motocross. Dort sind die Wettkämpfe vergleichsweise kurz, und in diesen 30 Minuten passiert ganz viel, da ist es ganz normal, dass man auch einmal etwas Dummes anstellt.»
Deshalb war die Angelegenheit nach zwei Tagen auch wieder vergessen, wie Goncalves versichert: «Wir redeten miteinander und bald darauf war alles wieder in bester Ordnung. Er hat mir erzählt, dass er etwa eine Minute, nachdem er davongefahren war, angefangen hat, darüber nachzudenken, und dass er schnell wusste, dass er einen blöden Fehler gemacht hat. Ich würde also wieder helfen.»