Cyril Despres: «Ein falsches Tal erwischt»
Cyril Despres: Ungestüme Gegner
Bei der Rallye Dakar sind alle Augen auf Cyril Despres gerichtet. Der KTM-Werksfahrer gewann die legendäre Rallye bereits vier Mal und ist nach dem verletzungsbedingten Verzicht seines Erzrivalen Marc Coma der grosse Favorit auf den Gesamtsieg. Aber auf der heutigen zweiten Etappe konnte sich der Franzose nur die zwölfbeste Zeit notieren lassen. «Die Organisatoren haben gesagt, dass dies eine Aufwärm-Etappe sei. Aber es hat sich herausgesellt, dass eine echte Dakar-Spezialprüfung war, mit vielen Dünen und viel Navigation», stellte Despres fest. «Obwohl es nicht das war, was ich erwartet hatte, machte diese Etappe Spass.»
Der Franzose vertritt stets die Meinung, dass eine echte Rallye Dakar nicht zu einfach sein soll. «Das war eine echte Herausforderung, dafür sind wir hier», erklärte der Titelverteidiger. «Ich habe nach dem Start rasch die Fahrer vor mir eingeholt. Dann sind wir irgendwo bei km 53 zu weit nach rechts geraten und haben ein falsches Tal erwischt.» Despres ärgerte sich, dass er sich nicht auf sein Bauchgefühl verlassen hat. «Ich hätte mehr auf meinen Instinkt hören sollen, als ich sah, dass wir nicht wirklich richtig lagen.»
Der KTM-Star zeigte sich erstaunt, welches Tempo einige Fahrer in den Dünen anschlugen. «Ein paar der Jungs waren heute richtig schnell unterwegs. Aber bei diesen Geschwindigkeiten machst du unweigerlich Fehler. Bei diesen Tempi würden sie an mir vorbeifliegen, und dann ein wenig später würden sie mich erneut überholen!»
Der Routinier kennt allerdings auch die andere Seite: «Auf diese Weise lernt man dazu. Es ist gut, dass diese Fahrer etwas wagen und nicht einfach nur hinterherfahren. Auf jeden Fall macht dies das Rennen interessant. Ich bin mir sicher, dass es in den nächsten Tagen viele Wechsel an der Spitze geben wird», sagte Despres und liess durchblicken, dass er sich momentan in der abwartenden Position auf Gesamtrang 5 nicht unwohl fühlt.