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Rallye-Cup: Hochspannung und Dramatik

Von Toni Hoffmann
Emil Bergkvist

Emil Bergkvist

Saisonstart unter erschwerten Bedingungen bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg, Emil Bergkvist gewinnt den Auftakt zum ADAC Opel Rallye Cup 2014.

Emil Bergkvist und Sofie Lundmark haben den Auftakt zum ADAC Opel Rallye Cup 2014 bei der ADAC Hessen-Rallye Vogelsberg für sich entschieden. Doch so klar und deutlich, wie es die rund eineinhalb Minuten Vorsprung auf Dominik Dinkel und Copilotin Bianca Pfaff andeuten mögen, war der schwedische Triumph nicht. Denn bis kurz vor Schluss hatte vor allem die deutsch-luxemburgische Paarung Julius Tannert/Jennifer Thielen ihre Siegfähigkeit bewiesen.

Vor den letzten vier Prüfungen spitzte sich das Duell um den Sieg zu. Tannert/ Thielen wiesen ein scheinbar komfortables Polster von 19 Sekunden auf Bergkvist/Lundmark auf, nachdem die Schweden zu spät an der Zeitkontrolle der achten Wertungsprüfung erschienen waren und dafür 20 Strafsekunden erhalten hatten. Tannert war sich allerdings auch im Klaren, dass Schongang keine Option darstellen konnte: «Die letzten vier Prüfungen weisen einen hohen Schotteranteil auf. Da wird Emil mit seiner großen Erfahrung auf losem Untergrund richtig angreifen.» Doch Tannert hielt dagegen und markierte auf WP9 nochmals Bestzeit.  

Fehler Tannert, Vorteil Bergkvist

Dann allerdings unterlief dem Führenden einer der wenigen Fehler bei dieser anspruchsvollen Rallye - mit Folgen. «In einer langen Rechtskurve über eine Kuppe geriet ich auf Split und verlor die Kontrolle», schilderte der Zwickauer. «An sich waren wir mit kalkuliertem Risiko unterwegs, dennoch kann so ein Fehler immer passieren. Der Abflug geht ganz klar auf meine Kappe. Umso ärgerlicher, wenn er mit 20 Sekunden Vorsprung passiert. Andererseits nehmen wir die Zufriedenheit mit, in diesem starken Feld siegfähig gewesen zu sein.»  

In den verbleibenden drei Prüfungen ließ sich Bergkvist seinen Debütsieg im ADAC Opel Rallye Cup nicht mehr nehmen. Dabei waren die Skandinavier nicht ungeschoren durch die zwei Tage gekommen. Neben der Zeitstrafe leisteten sie sich einen zeitraubenden Verbremser und bogen gleich in der ersten Prüfung sogar einmal falsch ab. «Der Anfang war nicht so vielversprechend», schmunzelte Bergkvist. «Wir wussten aber, dass die Rallye lang und schwierig wird und alles passieren kann. Also haben wir weiter angegriffen und versucht, Druck auf Julius auszuüben. Mit seinem Ausrutscher ging die Türe für uns natürlich weit auf. Danach wollten wir den Sieg nur noch nach Hause bringen. Das war wirklich ein großartiger Start in die Cup-Saison.»  

Der einzige «Fleck auf der weißen Weste» von Bergkvist/Lundmark war der Umstand, dass sie die Bestzeit in der auf nasser Fahrbahn ausgetragenen abschließenden «Power Stage» rund um Schlitz an Jacob Madsen/Ole Frederiksen abtreten mussten. Die Dänen strichen damit nicht nur die drei Bonuspunkte ein, sondern verdrängten auch Benjamin Krusch/Robert Patzig noch vom fast sicher geglaubten dritten Gesamtrang.  

Mitfavoriten strauchelten

Mehrere als Mitfavoriten gehandelte Teams mussten unterdessen auf den sehr anspruchsvollen Prüfungen rund um Schlitz Federn lassen. Timo Broda und Michele Danielsen erwischte es gleich in der ersten Wertungsprüfung mit einem Überschlag. Das deutsch-dänische Duo die Fahrt konnte fortsetzen. Noch ereignisreicher verlief die Rallye für Yannick Neuville. Zuletzt beim Testlauf im Erzgebirge noch starker Dritter, zahlte der Belgier in Hessen Lehrgeld - Unfall mit massivem Frontschaden in WP1, 40 Strafsekunden für zu spätes Stempeln (WP3) und schließlich jener Ausritt in der viertletzten Wertungsprüfung, der den Arbeitstag von Neuville und seinem Beifahrer Christophe Meyer beendete.  

Für Lina Van de Mars und ihre Copilotin Nehir Yilmaz endete die ADAC Hessen Rallye Vogelsberg ebenfalls vorzeitig. «Das ist eben Learning by Doing», sagte die Fernseh-Moderatorin. «Ich hatte meinen über die Hinterachse ausgebrochenen ADAM eigentlich schon wieder eingefangen, habe dabei aber leider links in der Wiese einen Graben erwischt. Das Auto wurde herumgerissen und prallte gegen einen Baum. Am meisten enttäuscht bin ich, weil mir dadurch wichtige Kilometer verloren gegangen sind. Aber das ist eben Rallyesport. Dumm gelaufen, weiter geht's.»

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