Ruben Zeltner gewinnt auch im Harz
Fünfter Saisonsieg für DRM-Leader Ruben Zeltner
Mit seinem fünften Sieg beim sechsten Start hat Ruben Zeltner im Porsche 911 GT3 seine Tabellenführung in der Deutschen Rallye Meisterschaft (DRM) weiter ausgebaut. Der Pilot aus dem sächsischen Lichtenstein setzte sich mit Beifahrer Helmar Hinneberg (Plauen) beim achten Saisonlauf der DRM mit einer souveränen Leistung gegen den (nicht für die Meisterschaft gewerteten) Dänen Kim Boisen im BMW M3 durch. Im Ziel der ADAC Rallye Niedersachsen lag Zeltner im DRM-Klassement 1:14,0 Minuten vor Hermann Gassner / Harald Brock (Surheim / Meinerzhagen, Mitsubishi Lancer Evo 10). Porsche-Markenkollege Maik Stölzel (Zwickau) wurde mit Thomas Windisch (Aue) als DRM-Drittplatzierter gewertet.
Der achte Saisonlauf der im Rahmen des ADAC Rallye Masters ausgetragenen DRM hatte es dabei in sich: Rund um Osterode (Harz) gab es spannende Fights, überraschende Ausfälle und am Ende ein Wetter-Roulette, das viele Pläne zerstörte. Prominentestes Opfer war der Tabellenzweite Hermann Gassner junior (Surheim), der nach einem Unfall ausschied. Vor der ADAC Cosmo Rallye Wartburg (9. bis 10. August) baut Zeltner deshalb seinen Vorsprung deutlich aus: Er liegt mit 138 Punkten vor Gassner junior (93) und dessen Vater Hermann (80 Punkte, beide Mitsubishi Lancer) in Führung.
Nach zwölf gewerteten Prüfungen und rund 116 Bestzeitkilometern freute sich Ruben Zeltner über seinen fünften Sieg, den er mit einer tollen Leistung herausgefahren hatte: Auf den beiden schotterreichen Auftakt-WPs am Freitagabend hatte er die versammelten Konkurrenten mit zwei Bestzeiten hinter sich gelassen. Auch auf der zweiten Etappe am Samstag setzt er die gute Vorstellung fort. Mit sechs weiteren Bestzeiten fuhr er bis zum frühen Nachmittag einen komfortablen Vorsprung heraus und lag uneinholbar in Führung, als die versammelte Spitze des Feldes von einem starken Regenschauer überrascht wurde.
«Wir sind genau in den Regen hineingekommen», schilderte Zeltner anschließend. «Mit unseren harten Trockenreifen konnten wir im Nassen stellenweise nur Tempo 50 fahren. Es wurde dann zur Hälfte der WP schlagartig besser. Man sieht an den Ergebnissen, dass mit jeder späteren Startnummer die Zeiten besser wurden. Wir sind aber kein Risiko eingegangen, der Vorsprung war ja groß genug.» Trotz der Reifen strich Zeltner auf der Powerstage auch noch die maximalen Zusatzpunkte ein: Als Gesamtschnellster erntete er drei zusätzliche Zähler, Hermann Gassner als Zweitplatzierter holte zwei Extra-Punkte.
Gassner profitiert vom Wetter
Bei seinem Sieg konnte sich Zeltner sogar erlauben, das Tempo zu drosseln, denn einige wichtige Konkurrenten waren zuvor ausgefallen. Hermann Gassner junior erwischte es bereits auf der ersten WP am Samstag: Eine Betonrinne neben der Piste hebelte den Mitsubishi Lancer R4 aus und das Duo legte sich aufs Dach. «Uns ist glücklicherweise nicht gravierendes passiert. Ich fürchte allerdings, der Lancer könnte sich als Totalschaden herausstellen.»
An der gleichen Stelle erwischte es auch Vorjahressieger Jan Becker (Hamburg) im Subaru Impreza. Auch Jörg Axel de Fries (Hassloch) musste die Premierenfahrt in seinem neu aufgebauten Peugeot 207 S2000 vorzeitig beenden, nachdem er auf WP 9 in einen Graben gerutscht war. So war es am Ende der vierfache Deutsche Champion Herman Gassner, der die Rolle des ersten DRM-Verfolgers übernahm. Er konnte sich mit einer konstant schnellen Fahrt in der Spitzengruppe behaupten und profitierte auch davon, dass die Wetterkapriolen die finale Attacke der Konkurrenten verhinderten. Insbesondere der Besatzung des zweiten Porsche im Starterfeld, Maik Stölzel / Thomas, Windisch (Zwickau / Aue) machte das Wetter einen dicken Strich durch die Rechnung. Regen verhinderte Schlussoffensive
Als Vierte erreichte Dirk Riebensahm (Andernach) mit Co-Pilot Peter Schaaf (Mayen) das Ziel. Er konnte damit die Umgewöhnungsphase auf den Peugeot 207 S2000 endgültig hinter sich lassen. Mit 14 Sekunden Rückstand auf Stölzel hielt er den Anschluss an die Spitzengruppe. Hinter Riebensahm platzierten sich Ralf Michael Wierwille (Mitsubishi Lancer Evo 9) auf der fünften Position. Der Hamburger profitierte mit Co-Pilot Michael Kölbach (Winterwerb) auch von der richtigen Reifenwahl im Wetter-Poker. Als einziger der Spitzengruppe hatte er das Zusatzgewicht von zwei Ersatzreifen in Kauf genommen, konnte beim Wetterumschwung auf Intermediates wechseln und hatte so zumindest auf einer Achse den zusätzlichen Grip, der ihm entscheidende Sekunden einbrachte.