Titelentscheidung beim Schotter-Spektakel möglich
Hermann Gassner junior will seine Chance nutzen
Der 13. von 14 gemeinsamen Läufen von ADAC Rallye Masters und DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) führt über ungewohntes Terrain: Im Braunkohle-Tagebaugebiet rund um Boxberg geht es ausschließlich über losen Untergrund. Die ADMV Lausitz Rallye (10. - 11. Oktober) ist Deutschlands einzige Schotterrallye, und der 'größte Sandkasten Europas' lockt auch diesmal ein hochkarätiges Feld in den Osten Sachsens. 90 Teams aus 14 Nationen gehen in der Lausitz an den Start. Während Ruben Zeltner, der Tabellenführer in DRM und ADAC Rallye Masters, diesmal aussetzt, geht es für die beiden Verfolger darum, einen weiteren Matchball abzuwehren: Hermann Gassner junior / Ursula Mayrhofer (beide Surheim) können im Mitsubishi Lancer R4 nur mit einem Laufsieg die DRM-Titelentscheidung auf das Finale verschieben.
Vater Hermann Gassner muss seinen Vorsprung im ADAC Rallye Masters mit einem Sieg in der Division 2 ausbauen, will er beim Finale im Rahmen der ADAC 3-Städte-Rallye (24. - 25. Oktober) eine Chance gegen Zeltner haben. Mit Co-Pilot Harald Brock (Meinerzhagen) im Mitsubishi Lancer Evo 10 wird auch er es nicht einfach haben, denn während Schotter für die deutschen Spitzenpiloten ungewohntes Terrain ist, fehlt es den internationalen Stars auf losem Untergrund keineswegs an Routine.
Die Nennliste der ADMV Lausitz Rallye liest sich wie das «Who is Who» der Schotterspezialisten. Zu den Topfavoriten gehören der Vorjahressieger und mehrfache norwegische Rallye-Meister Anders Gröndal (Subaru Impreza) sowie der Lette Janis Vorogjovs (Mitsubishi Lancer Evo X), der 2013 in der Lausitz Zweiter wurde. WM-Pilot Rashid al Ketbi aus Dubai geht im Ford Fiesta R5 an den Start: Die Liste der Konkurrenten ist lang. Mittendrin kämpfen Vater und Sohn Hermann Gassner, der Sachse Peter Corazza (Oelsnitz, Mitsubishi Lancer Evo 9) und der amtierende DRM-Vize-Meister Dirk Riebensahm (Andernach, Subaru Impreza R4) um wichtige Punkte.
«Mein R4-Lancer wird gerade vom Asphalt- auf das Schotter-Fahrwerk umgebaut. Ich kann es kaum erwarten, ihn endlich mal wieder so richtig quer zu bewegen», strahlt Hermann Gassner junior voller Vorfreude. Sein letzter Ausflug auf losem Untergrund ist genau ein Jahr her, da wurde er in Boxberg Dritter hinter Gröndal und Vorobjovs. Um die Entscheidung in der DRM auf das Finale zu vertagen, müsste der jüngere Gassner die Rallye gewinnen und zudem auf der Powerstage die maximalen 3 Punkte holen. «Diese Chance ist sehr gering», bremst der Bayer deshalb die Erwartungen. «Ich will vor allem Spaß haben und denke nicht an die Meisterschaft.»
Gassner senior: Starke Konkurrenz auch in der Division 2
Auch Vater Gassner will sich vor dem vorletzten Saisonlauf keinen unnötigen Druck machen: «Wenn man ein Mal im Jahr auf Schotter startet, muss man sich erst einmal umgewöhnen. Aber es macht riesigen Spaß, ein ganz besonderes Event.» Er liegt im ADAC Rallye Masters knapp vor Zeltner und weiß, dass es schwierig wird, den Vorsprung zu verteidigen. Will er beim Finale gegen den Porsche-Piloten bestehen, muss er möglichst viele Punkte holen.
Vorfreude auf den Schotter-Einsatz
Auch bei den weiteren Top-Fahrern aus der deutschen Rallyeszene überwiegt die Vorfreude, wenn es um den Start in der Lausitz geht. So reibt sich Peter Corazza (Oelsnitz, Mitsubishi Lancer Evo 9) bereits die Hände: «Schotter, loser Untergrund: Das ist Rallye pur. Das wird ein Riesenspaß und einen riesiger Kampf bei so vielen Anwärtern auf den Sieg!» Dirk Riebensahm (Andernach, Subaru Impreza R4) steht die Vorfreude auf den Start in der Lausitz ebenfalls ins Gesicht geschrieben. "Mein erster Start dort vor zwei Jahren war ein gigantisches Erlebnis»», erinnert er sich zurück.